„Unsere Heimat zurückholen“
Bei ihrem Treffen mit Martin Sellner in Wien hat die Liste JWA gezeigt, dass sie keine Berührungsängste mit dem harten Kern der Neonazi-Identitären-Szene hat.
Jürgen Wirth Anderlan und zwei JWA-Mistreiter, Martin Schreiber und Daniel Rella, haben sich am Freitagabend in Wien mit dem Rechtsextremisten und Führer der Identitären Bewegung, Martin Sellner, getroffen. Die JWA-Liste teilt dies mit einem Foto auf Instagram mit, wo sie wortspielhaft von einem „Ge-heim-treffen“ spricht.
Sellner, der Ende November bei einem Geheimtreffen in Potsdam seine Abschiebepläne als „Masterplan Remigration“ vorgestellt hatte, ist Mitbegründer der seit 2019 vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Identitären Bewegung und gilt als Aktivist der Neuen Rechten.
„Wir verbrachten den Abend zusammen und lernten uns kennen“, berichtet Jürgen Wirth Anderlan. Er habe „Martin“ vorher noch nie getroffen. Das Gespräch habe sich hauptsächlich um das Thema „Remigration“ gedreht. „Derzeit findet in ganz Europa ein Bevölkerungsaustausch statt. Wir haben darüber diskutiert, wie wir unser Land retten können. Die Bevölkerung Südtirols nimmt ab und es gibt eine ständige Abwanderung. Mittlerweile aus Ländern, die nicht unsere Kultur und unseren Glauben haben. Sie unterwandern uns. Wir müssen schauen, diese so schnell wie möglich wieder zurückzuführen. Frankreich, Belgien und Holland sind schon verloren“, behauptet der JWA-Kopf. Es müsse „so schnell wie möglich“ etwas geschehen, Sellner sei „natürlich Spezialist dafür“.
Wirth Anderlan zeigt keine Berührungsängste mit der extremen Rechten, stellt aber klar, dass er sich nicht mit der IB identifiziere. Er wisse nicht einmal, was das genau sei. „Letztlich war ich auch der rechtsextremste Südtiroler der letzten Jahre. Man darf sich also nicht wundern, wenn ich mit solchen Leuten rede. Er hat sehr gute Vorschläge, wie wir unsere Heimat zurückholen können und die Menschen sich wieder zu Hause fühlen können“, sagt der Abgeordnete, der Sellner zu einem Auftritt in Südtirol eingeladen hat.
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