„Willkürlich & ungerecht“
Die Uni Bozen muss ihrem Professor Gerhard Glüher wegen Schädigung seines akademischen Ansehens 150.000 Euro Schadensersatz zahlen.
Er war von 2010 bis 2016 Dekan der Fakultät für Design und Künste und unterrichtet weiterhin als Professor 1. Ebene an der Universität Bozen.
Gegen diese strengte Gerhard Glüher im Jahre 2017 einen Rechtsstreit an, der nun letztinstanzlich entschieden worden ist.
Die lange Wartezeit auf ein rechtskräftiges Urteil hat sich für Glüher gelohnt.
Laut einem nun veröffentlichten Urteil des Staatsrates muss die Universität seinem Professor 150.000 Euro Schadensersatz wegen Schädigung seines akademischen Ansehens zahlen.
Nicht nur das: Die Uni muss Glüher auch für die Jahre 2014 bis 2017 eine (aufgewertete) Forschungszulage nachzahlen, die sie ihm im Rahmen eines „Mentoring“-Verfahrens verweigert hatte. In seinem ursprünglichen Rekurs hatte er diesen Betrag auf 32.000 Euro taxiert. Dazu wurde die Arbeitgeberin vom Staatsrat zur Zahlung von 4.000 Euro Prozesspesen verurteilt.
Vor dem Bozner Verwaltungsgericht war Glüher noch mit seiner Mega-Klage im Juli 2018 abgeblitzt. Er forderte dort von der Uni insgesamt 350.000 Euro, darin enthalten waren auch 90.126 Euro wegen nicht erhaltener Steuervergünstigungen zum Gesetz für die „Rückkehr kluger Köpfe“ nach Italien (dazu gibt es im Berufungsurteil keine Angaben).
Im Zentrum des Rechtsstreits stand die Entscheidung einer „Mentoring“-Kommission, Glüher keine Forschungszulage zuerkennen. Dies mit Verweis auf eine geringe internationale Publikationstätigkeit und der Feststellung „Glüher ist Dekan“.
Der Staatsrat kam nun zum Schluss, dass die Entscheidung der Kommission „willkürlich“ und „ungerecht“ war. Peter Schweigl und Guido Marangoni, die beiden Anwälte des Professors, konnten offenbar nachweisen, dass dieser sehr wohl international relevante Veröffentlichungen, darunter drei Bücher, im Curriculum stehen hatte.
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Kommentare (8)
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unglaublich
Und wer ist die Uni Bozen. Der Steuerzahler?
franz19
Das sollten die arroganten Direktoren und zuständige bezahlen !!!
brutus
Warum muss ich nach diesem Artikel an einen ehemaligen Generaldirektor der Sanität denken?!
franz1
@brutus,
augenscheinlich spielt sich das „Ganze Politische Geschehen“, sei es wirtschaftlich sowie in der Sanität alles in der „SVP-Schlangengrube“ ab.
Fragt sich nur wie lange es noch so weitergehen kann, mit dem LB der eigentlich seiner persönlichen Einschätzung nach ein Verfechter der Bürger Südtirols ist …..
pingoballino1955
franz1 ,die “ SVP
SCHLANGENGRUBE“ wühlt weiter,aber ich hoffe die Bürger.innen wachen langsam aber sicher auf?????
pingoballino1955
Brutus,warum? Ich auch!
svea
Leider kommt es in Südtirol immer wieder vor, dass sich in Prüfungskommissionen Menschen befinden, die entweder nicht die nötigen Voraussetzungen haben oder die eine geringere Qualifikation aufweisen als jene über die sie urteilen sollen.
Deshalb befinden sich in manchen Bereichen, wo das Land das Sagen hat, nicht unbedingt „die Besten“ an der Spitze sondern jene, die politisch genehm sind und sich durch kritiklose Anpassung nach oben gedient haben.
Dass bei derlei Gepflogenheiten die „wahren klugen Köpfe“ lieber in Ausland bleiben, erklärt sich von selbst.
netzexperte
@svea genauso ist es.
Da die teilweise oder gar völlige Inkompetenz im öffentlichen Bereich ausnahmslos ohne Konsequenz bleibt, aber auch nicht zum Wundern.