Begehrte Beute
Die Meraner Stadtpolizei verzeichnet in diesen Wochen vermehrt Diebstähle von Elektrofahrrädern. Selbst doppelt gesicherte E-Bikes sind vor den Langfingern nicht sicher, wie ein prominentes Beispiel zeigt.
von Karin Gamper
E-Bikes sind bequem, beliebt und ziemlich teuer. Der Anschaffungspreis eines neuen Elektrofahrrads beläuft sich je nach Ausstattung und Modell auf mehrere Tausende Euro. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die motorisierten Zweiräder bei Langfingern besonders beliebt sind.
„Wir verzeichnen in diesen Wochen einen ungewöhnlichen Anstieg von E-Bike-Diebstählen“, bestätigt denn auch der Meraner Ortspolizei-Kommandant Alessandro De Paoli, „vor allem in der Innenstadt werden vermehrt Elektrofahrräder gestohlen“. Für De Paoli ist das überraschend: „E-Bikes werden üblicherweise vor allem während der Tourismussaison entwendet, weil vor allem die Gäste in großen Mengen mit Elektrofahrrädern unterwegs sind“, erklärt er. In diesen Wochen seien jedoch kaum Touristen in der Stadt. „Es sind deshalb vor allem Meraner und Meranerinnen, denen die E-Bikes geklaut werden“, sagt er und betont, dass in Absprache mit Vizebürgermeisterin Katharina Zeller und den Carabinieri verstärkt Kontrollen durchgeführt werden sollen.
Handelt es sich um organisierte Banden, die es auf teure E-Bikes abgesehen haben und sie ins Ausland verfrachten, um sie dort weiterzuverkaufen? „Das wissen wir nicht“, sagt der Kommandant.
Beklaut wurde auch Stefan Thurin. Der Meraner Anwalt und Therme-Präsident ist in der Stadt fast ausschließlich mit dem Fahrrad anzutreffen. Vor einem knappen Jahr hat er sich ein neues E-Bike der Marke Specialized zugelegt. Kostenpunkt: 5.000 Euro. Ebendieses Fahrrad wurde nun gestohlen, als er bei einer kurzen Besprechung in der Therme war. Dabei war es gleich doppelt gesichert.
„Ich habe mein E-Bike am Dienstag um 17 Uhr beim Fahrradständer längs der Passer gegenüber dem Thermengebäude abgestellt“, berichtet er, „als ich um 18.00 Uhr zurückgekommen bin, war es schon weg“. Die Auswertung von Überwachungskameras habe ergeben, dass sich ein Unbekannter um 17.50 Uhr über das Fahrrad gebeugt und das dicke Schloss vermutlich mit einer batteriebetriebenen Flex geöffnet hat.
„Das ist sehr ärgerlich“, sagt Stefan Thurin, „ich hänge nämlich sehr an meinem Rad und habe auch immer sehr darauf aufgepasst“. Außerdem sei das E-Bike mit einer elektronischen Sperre versehen. „Der Motor kann nur mit einer App gestartet werden“, betont Thurin, „das heißt, dass der Dieb mit dem E-Bike eigentlich gar nichts anfangen kann“. Das Fahrrad liege deshalb jetzt vermutlich irgendwo in einem Gebüsch, was ihm gleich doppelt leid tue. Über die sozialen Medien bittet er deshalb um Hinweise. „Wer das Rad sieht, möge es bei der Polizei oder auch bei der Therme melden“, bittet er. Er sichere auch einen Finderlohn zu.
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Kommentare (6)
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carlotta
Oschgele, iatz triffts die ViPs a no.. Wort lai wenn die 1. Touris Beschwerdebriefe schreiben…. Altroché Militär, sem kemmen a die CSi, FBI und evtl Navy Seals
carlo
“Außerdem sei das E-Bike mit einer elektronischen Sperre versehen. „Der Motor kann nur mit einer App gestartet werden“, betont Thurin, „das heißt, dass der Dieb mit dem E-Bike eigentlich gar nichts anfangen kann“.
Wie kann man nur so (technisch) naiv sein?
Trotzdem wünsche ich dem Herrn Thurin alles Gute, dass er sein Rad wiederbekommt.
placeboeffekt
Profis überbrücken das
Falls nicht, sind auch Ersatzteile etwas wert
olle3xgscheid
Es gibt im Fahrradland Niederlande schon seit 10 Jahren bei Wunsch einen integrierten Sender, so sieht man auf einer App wo sich das Rad befindet.
Schützt vor Diebstahl nicht aber immerhin…
Manche Dinge brauchen bei uns halt etwas länger 😉
andreas
Wenn das Applezeug verwendest, hast dasselbe Ergebnis, nebenbei gibt es geügend Tracker zu kaufen, auch in Italien.
olle3xgscheid
…uch darf erinnern das due Niederlandde im Bereich Fahrrad den restlichen Europa um Welten voraus ist @andreas, Welten