„Keine Mörder“
Mit einem neuen Antrag im Landtag will die Süd-Tiroler Freiheit die Amnestie der Südtirol-Aktivisten erwirken.
Die Erstunterzeichnerin des Antrages, Myriam Atz Tammerle, sprach von einem „Akt der politischen Willensbekundung und der Wiedergutmachung eines menschlichen Unrechts, der längst überfällig wäre“.
Es wäre aber auch, so die STF-Politikerin Tammerle weiter, ein „Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber jenen Menschen, die persönliche Nachteile in Kauf nahmen und denen für die Heimat kein Opfer zu schwer war.“
Bereits im Jahr 2015 hat der Südtiroler Landtag mit großer Mehrheit einen Antrag zur Begnadigung der Südtirol-Aktivisten angenommen. Doch passiert sei seitdem nicht viel, kritisierten die Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit in einer Pressekonferenz.
Eben weil der Antrag aus dem Jahr 2015 nichts bewirkt hat, wagt die Süd-Tiroler Freiheit nun einen neuen Vorstoß. Mit dem neuen Antrag im Landtag will die STF die Amnestie der ehemaligen Attentäter erwirken und deren Rückkehr in die Heimat ermöglichen.
Die Begnadigung von Heinrich Oberleiter im Dezember 2021 durch den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella sei ein bemerkenswerter Akt der Menschlichkeit gewesen, hieß es gestern. Das Staatsoberhaupt stellte fest, dass Oberleiter – und damit indirekt die vier „Pusterer Buibm“ – für keinen Mord verantwortlich gewesen sei und auch niemanden verletzt habe.
„Den Freiheitskämpfern konnte kein einziger Mord, nicht nur bezüglich des Vorfalls auf der Porzescharte, sondern auch bezüglich der Vorfälle auf dem Pfitscher-Joch-Haus und der Steinalm nachgewiesen werden“, so die STF. Acht Menschen sind ums Leben gekommen. Die STF sieht es als erwiesen an, dass diese „merkwürdigen“ Todesfälle „andere Hintergründe” hatten. Die „Mordschuld“ der Südtirol-Aktivisten, die von italienischen Medien und Rechtspolitikern immer wieder postuliert werde, habe sich „in Luft aufgelöst“.
Die Tiroler FPÖ-Landtagsabgeordnete Gudrun Kofler wird im Tiroler Landtag einen inhaltlich ähnlichen Antrag einreichen.
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Kommentare (5)
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asd
Es waren keine Attentäter. Es waren Freiheitskämpfer
sukram
Die Gesellschaft unterteilt sich in jene Menschen, die in die Vergangenheit schauen und jene, die in die Zukunft schauen.
asterix
@sukram, wie willst du in die Zukunft schauen? Hast du eine Glaskugel, oder bist du Wahrsager? Nur wer die Vergangenheit kennt und daraus gelernt hat, kann die Zukunft planen (versuchen, yen meistens nomnt es anders als man denkt).
heracleummantegazziani
Das ist ein Slogan der STF… Die STF macht aber den Fehler, dass sie NUR in die Vergangenheit schaut und aus der auch nichts lernt.
olle3xgscheid
Ohne Vergangenheit – keine Zukunft…