Der erste Streich
Der HC Pustertal hat am Sonntag das erste Pre-Playoff-Match gegen den HK Olimpija mit 3:0 gewonnen.
von Andreas Baumgartner
Nach Abschluss des Grunddurchgangs belegen die HC Pustertal Wölfe mit 75 Punkten den 8. Tabellenplatz und müssen deshalb in einer kurzen Pre-Playoff-Serie (Best of 3) gegen HK SŽ Olimpija Ljubljana antreten.
Die Slowenen haben mit 66 Punkten Rang 9 erreicht und konnten in der laufenden Saison 3 von 4 Partien gegen den HC Pustertal für sich entscheiden. Einzig am 9. Jänner 2024 gelang den Schwarzgelben ein 6:3-Heimsieg, diese Bilanz soll heute natürlich aufgebessert werden. Trainer Kasper Vuorinen steht nach der Rückkehr von Wyatt Ege der gesamte Kader zur Verfügung. Zwischen den Pfosten wird auch heute wieder Jake „the snake“ Smith stehen.
Die Wölfe finden gut in die Partie und setzen die Gäste aus der slowenischen Hauptstadt von Beginn an ordentlich unter Druck. Die erste gute Einschussmöglichkeit bietet sich in der 4. Minute, als Catenacci im Slot den Puck liegen lässt und Zach Sill einen Abstauber zentral auf Lukas Horak bringt. Wenig später wird den Wölfen ein Powerplay zugesprochen. Zunächst riskieren die Schwarzgelben nach einem Puckverlust des letzten Mannes einen Shorthander, dann werden sie mit Catenacci (nach Vorlage von Petan) und Atwal (Blueliner) gefährlich. Exakt bei Ablauf der Strafe gelingt dann der Treffer: Alex Petan feuert von der Bande aufs Tor, Dan Catenacci fälscht den Puck entscheidend ab.
Das 1:0 ist der erste Treffer des 30-Jährigen seit Oktober. In der Folge gewinnt das Spiel an Härte, vor allem in den Rundungen wird der Kampf mit harten Bandagen geführt. Ljubljana wird vor allem mit Kontern gefährlich, im 2-on-1 werden Mahkovec und Leskinen gefährlich, wenig später auch Mehle und Predan; doch Jake Smith ist stets zur Stelle. Auf der anderen Seite kommen zuerst Dan Catenacci (Rebound nach Blueliner von Juel Messner) und dann Matthias Mantinger zu guten Einschussmöglichkeiten; der pfeilschnelle Flügelstürmer flitzt mit dem Puck alleine übers ganze Spielfeld und zieht vor Horak scharf aufs Tor. Zeitgleich mit der Schlusssirene versucht es Jason Akeson nach einem abgefangenen Puck, scheitert jedoch an Horak.
Der zweite Spielabschnitt geht in derselben Tonart weiter; nach erfolgtem Bullygewinn versucht es Akeson zentral auf Horak. Nach einem kleinlichen Pfiff des bis dato unauffälligen Schiedsrichtergespanns muss Wyatt Ege auf der Strafbank Platz nehmen; die PK-Special Teams der Wölfe lassen aber keine großen Chancen zu. Auch ein Powerplay des HC Pustertal bleibt folgenlos, dies ist auch ein Verdienst des Laibach-Schlussmanns Lukas Horak, der mit einer wahren Glanztat eine Riesenchance von Rick Schofield zunichte macht. Die zweite Hälfte des Drittels ist geprägt von einer Drangphase der Slowenen, mit schnellen Kombinationen kommen sie wieder und wieder vors Tor der Brunecker (Jake Smith muss u.a. gegen Gooch, Bicevskis und Ronkainen eingreifen).
Auch das Forechecking der Gäste bereitet den Hausherren Schwierigkeiten, ein geordneter Spielaufbau bleibt in dieser Phase Mangelware. Nach einer weiteren fragwürdigen Strafe muss Zach Sill in der Kühlbox Platz nehmen, alles bereitet sich auf einen Sturmlauf der Grünen Drachen vor. Doch es kommt anders: Mantinger chippt den Puck nach vorne, der allein gelassene Ryan Stanton lässt Lukas Horak aussteigen und lupft den Puck über den am Boden liegenden Tschechen zum 2:0-Shorthander ins Tor. Ljubljana steckt nicht auf, drei Minuten vor Drittelende steht Jacob Smith der Pfosten zur Seite, und wenig später spielt Miha Zajc lieber noch einen Pass, anstatt im Rücken von Smith ins leere Tor einzuschieben. Somit gehen die Wölfe mit einer verdienten 2:0-Führung in die zweite Pause.
Auch im Schlussabschnitt dominiert der HC Pustertal das Spiel. Mit einem sehenswerten Sololauf setzt „Manta“ Mantinger die gesamte Hintermannschaft der Grünen Drachen außer Gefecht, und auch Christian Kasastul taucht nach einem gewonnenen Laufduell gegen Masic und den Ex-Brunecker Ziga Pavlin brandgefährlich vor dem Gästegoalie auf. Der geschlagene Masic greift zu unerlaubten Mitteln, um Kastatul doch noch zu stoppen, und wandert dafür auf die Strafbank.
Im fälligen Powerplay fackeln die Wölfe nicht lange, zuerst versucht es Alex Petan mit einem Onetimer selber; anschließend bedient er Dan Catenacci, der ebenfalls per Onetimer sein zweites Tor des Abends erzielt und den Wölfe-Torvorsprung auf 3:0 anwachsen lässt. Nach einer hervorragenden Vorlage von Schofield trifft David Morley den Pfosten; das Spiel war wegen eines Kastastul-Fouls aber schon abgepfiffen. Der HCP spielt wiederum ein bärenstarkes Penaltykilling und kommt durch das Duo Mantinger-Andergassen sogar zu einer guten Einschussmöglichkeit. Olimpija Ljubljana versucht es nun mit der Brechstange, kann aber allen Bemühungen zum Trotz keinen Zugriff aufs Spiel erlangen. Im Gegenteil kassieren die Slowenen bei einer Riesenchance von Zach Sill beinahe noch das vierte Tor, der Puck kullert aber nur den Pfosten; Lukas Horak wäre bereits geschlagen gewesen. Eine Minute vor Spielende macht der tschechische Torhüter für einen sechsten Feldspieler Platz, doch die Wölfe bringen die Partie sicher nach Hause.
Dank des schlussendlich ungefährdeten Heimsiegs macht der HC Pustertal einen ersten Schritt in Richtung Viertelfinale. Zunächst müssen die Schwarzgelben aber am Dienstag in Ljubljana zu Spiel 2 dieser Miniserie antreten. Ein eventuelles Entscheidungsspiel fände dann am Donnerstag 29.02. wiederum in Bruneck statt. Auf geht’s Wölfe, kämpfen und siegen!
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