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Ein Platz für die Dornenkrone

Dornenkrone im Kreisverkehr (Rendering)

Die Dornenkrone soll als Symbol für die Einheit Tirols in St. Leonhard in Passeier einen Platz erhalten. Allerdings nicht unbedingt beim neuen Kreisverkehr, sondern an einer Stelle, die zum Verweilen einlädt.

von Karin Gamper

Entschieden ist noch nichts und Abstimmung hat es auch keine gegeben. Wohl aber wurde über das Thema „Dornenkrone“ am Donnerstag im Gemeinderat von St. Leonhard in Passeier ausgiebig diskutiert.

Im Raum stand der Vorschlag der örtlichen Schützenkompanie „Andreas Hofer“, eine Kopie der Innsbrucker Dornenkrone im Kreisverkehr an der Ortszufahrt aufzustellen. Das Duplikat wurde 2009 gefertigt und steht seither in einem Passeirer Magazin. Das Original haben Schützen 1959, 1984 und 2009 zum Jahrestag des Tiroler Freiheitskampf als Symbol der Trauer über die Teilung Tirols durch Innsbruck getragen. Das führte regelmäßig zu diplomatischen Verstimmungen.

Die Kompanie „Andreas Hofer“ will ihren Vorschlag hingegen als Symbol der Einheit Tirols verstanden wissen. Die Dornenkrone soll beim Kreisverkehr am Zusammenfluss von drei Straßen auf drei Streben platziert werden, die die Landeswappen von Nordtirol, Südtirol und dem Trentino tragen. Das Werk stehe damit als Symbol für die historische Verbundenheit der drei Landesteile.

„Wir haben länger über die Dornenkrone gesprochen“, fasst Bürgermeister Robert Tschöll die Diskussion im Gemeinderat vom Donnerstag zusammen. „Grundsätzlich finden es alle Ratsmitglieder positiv, dass sich die Vereine in die Gestaltung des Kreisverkehrs einbringen und es wird auch gutgeheißen, dass die Dornenkrone in St. Leonhard einen Platz finden soll“, so Tschöll. Allerdings gab es Zweifel, ob es der Kreisverkehr sein muss. „Dort kann die Botschaft der Dornenkrone nicht mit Hinweistafeln historisch eingeordnet werden, außerdem ist der Standort für den Verkehr gefährlich“, so der Bürgermeister. Zur Gestaltung des Kreisverkehrs soll deshalb ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden.

Und wo soll die Passeirer Dornenkrone aufgestellt werden? „Ein möglicher Platz wäre ein Areal gleich neben dem Radweg im Bereich des Sandwirts“, entgegnet Bürgermeister Tschöll. Laut Zählungen sind an dieser Stelle in den letzten zwei Jahren 494.000 Radfahrer und Fußgänger vorbeigekommen. „Dieser Standort würde sich gut anbieten, um die Dornenkrone anzubringen und sie historisch einzuordnen“, so Tschöll. Auch der Südtiroler Schützenbund als Besitzer der Kopie sei an einer gemeinsamen Lösung interessiert. Und erste Gespräche mit den Eigentümern des Sandwirts und der anvisierten Fläche beim Radweg – es ist dies die Tiroler Matrikelstiftung – habe es auch bereits gegeben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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