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„Unwürdiges Verhalten“


Grünen-Frontfrau Brigitte Foppa findet es nicht in Ordnung, dass einige Vertreter der Mehrheit nicht in den Gesetzgebungsausschüssen mitarbeiten wollen.

Von Matthias Kofler

In den nächsten Wochen muss der Landtag die Gesetzgebungsausschüsse besetzen. Das sind Kommissionen, in denen sich Abgeordnete der Mehrheit und der Opposition gemeinsam mit den Gesetzesvorschlägen befassen. „Diese Ausschüsse sind enorm wichtig, sie sind der Ort, wo in einem Parlament die Hauptarbeit stattfindet”, erläutert Grünen-Politikerin Brigitte Foppa. In den Ausschüssen arbeite man an den Regeln einer Gesellschaft, hier würden „die Dinge ausgehandelt“.
Aufgrund des enormen Personalmangels in der Mehrheit, der sich mit dem Austritt von Andreas Leiter Reber aus der Mehrheit noch weiter verschärft hat, tut sich der Landtag schwer, seine vier Gesetzgebungsausschüsse zu bilden. Am Mittwoch stand der Punkt auf der Tagesordnung, musste aber auf Antrag von SVP-Fraktionschef Harald Stauder vertagt werden.

Für Brigitte Foppa ist der aktuelle Zustand im Hohen Haus nicht tragbar. Sie sagt:

„Nun haben wir derzeit ein Problem, da die Mehrheit im Südtiroler Landtag sehr knapp ist, und gleichzeitig eine sehr große Regierung gebildet worden ist. Nur wenige Abgeordnete der Mehrheit sind ,einfache‘ Abgeordnete geblieben und können in die Ausschüsse gehen. Zugleich gibt es eine große Opposition. Das Paradox ist, dass die Abgeordneten der Opposition so viel wie möglich in den Ausschüssen arbeiten möchten – einige Abgeordneten der Mehrheit aber wehren sich, in mehrere Ausschüsse zu gehen.“

Aus der Sicht der Spitzenpolitikerin der Grünen ist es ein „unwürdiges Verhalten“. Sie selbst würde viel dafür geben, in mehreren Ausschüssen arbeiten zu dürfen. Andere Vertreter:innen der Opposition kämpften darum, in zumindest einem Ausschuss zu kommen. Und daneben gebe es Mehrheitsabgeordnete, die sich weigerten, ihre Arbeit zu machen, Arbeit für die sie von ihren Wähler:innen gewählt worden sind, verweist Brigitte Foppa auf das klare Nein des Vinschgers Sepp Noggler. Die meisten Fraktionen der Opposition hätten schon jede Menge Beschlussanträge und Gesetzentwürfe geschrieben in diesen Monaten seit den Wahlen, von den Anfragen ganz zu schweigen. Die Abgeordneten der Mehrheit hätten noch nicht einen einzigen Antrag vorgelegt, schüttelt die Grüne den Kopf. „Es scheint eine unterschiedliche Auffassung vom Mandat zu geben. Einmal wollte ich das wirklich auch gesagt haben“, so Brigitte Foppa.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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