„Nicht nur eine Bürgerpflicht“
Noch eine Woche lang läuft die Onlinephase der aktuellen Sprachgruppenzählung. Landeshauptmann Kompatscher ruft dazu auf, diese neue Form der Zählung zu nutzen.
Seit Anfang Dezember kann sich erstmals jede und jeder der rund 484.000 teilnahmeberechtigten Bürgerinnen und Bürger selbstständig an der Onlinezählung der Sprachgruppen beteiligen. Noch bis zum kommenden Donnerstag, 29. Februar, ist diese Beteiligungsform möglich, danach folgt ab April die Erhebung in Papierform.
Dabei werden Datenerheberinnen und Datenerheber im Auftrag der Wohnsitzgemeinden die Sprachgruppenzählung mit Hausbesuchen durchführen.
Die letzte Sprachgruppenzählung wurde im Rahmen der Volkszählung im Jahr 2011 durchgeführt. Seit dem Jahr 2018 wird diese jedoch nicht mehr im Zehnjahresabstand organisiert, sondern wurde zu einer Dauerzählung, bei der Gemeinden und Haushalte stichprobenmäßig gezählt werden. Im Zuge der Neuorganisation der Sprachgruppenzählung wurde erstmals die Möglichkeit vorgesehen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich online daran beteiligen können.
Die Sprachgruppenzählung ist die Basis für unterschiedliche Aspekte des öffentlichen Lebens und des Minderheitenschutzes.
So wirkt sich das Ergebnis der Sprachgruppenzählung auf die Verteilung der Stellen im öffentlichen Dienst aus. Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnert in diesem Zusammenhang: „Die Sprachgruppenzählung ist ein grundlegendes Instrument unseres Minderheitenschutzes, der allen Sprachgruppen eine angemessene Vertretung im öffentlichen Dienst, aber auch in Kollegialorganen garantiert.“ Eine Beteiligung an der Sprachgruppenzählung sei nicht nur eine Bürgerpflicht, sondern auch autonomiepolitisch wichtig: „Der Proporz hat in der Vergangenheit zur Befriedung der Spannungen zwischen den Sprachgruppen wesentlich beigetragen. Auf dieser Grundlage können wir gemeinsam unsere Autonomie friedlich und im europäischen Geist weiterentwickeln“, ergänzt Kompatscher.
Der Landeshauptmann ruft dazu auf, dass sich alle teilnahmeberechtigten Bürgerinnen und Bürger an der Sprachgruppenzählung beteiligen und verweist auf die Möglichkeit, online an der Zählung teilzunehmen: „Mit der Online-Sprachgruppenzählung hat jede und jeder die Möglichkeit, zeitunabhängig und selbstständig sich einer Sprachgruppe zugehörig zu erklären. Wir sollten diese Chance bis zum 29. Februar nutzen, auch um uns mit neuen, digitalen Formen der Mitbestimmung vertraut zu machen.“
Die Online-Sprachgruppenzählung erfolgt nämlich datenschutzkonform und ist in der Garantie der Anonymität vergleichbar mit elektronischen Wahlen.
Informationen, Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) und das Erklärvideo zur Teilnahme an der Sprachgruppenzählung sind auf der dreisprachigen Webseite https://sprachgruppenzaehlung.provinz.bz.it abrufbar.
Darüber hinaus bietet das ASTAT den Bürgerinnen und Bürgern weitere Unterstützung bei der Sprachgruppenzählung: Diese können sich bei Fragen auch an das Call Center unter der Rufnummer 0472 973860, an die E-Mail-Adresse [email protected] sowie an die Bürgerschalter der Gemeinden wenden.
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Kommentare (8)
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criticus
Und was gehört zur Politikerpflicht? Da spricht der Richtige!
eiersock
Politikerpflicht? = Postenschacher die einzige Arbeit seit Oktober!
dn
Da sieht man, wie groß die Begeisterung für Online ist.
jorge
Und wer organisiert die Durchführung „Online“ für die einfachen Leute, damit diese imstande sind, dies so zu machen? Habe angeboten zu helfen, aber das Echo ist sehr bescheiden.
bernhart
Herr Landeshauptmann , sie sprechen von Bürgerpflicht, sie sind selbst schuld, dass die Bevölkerung dieser Online Befragung nicht teilnimmt, machen Sie , sie noch komplizierter.
Ihre Beamten sind Träumer.
Befragung ist nicht Bürgernah.
andreas1234567
Hallo zum Freitag,
„Digitalisieren“ ist für mich mittlerweile ein Alarmwort für bequemes Durchregieren. In D grassiert das auch, der gläserne Patient, der gläserne Bürger und der feuchte Alptraum überhaupt wäre das „digitale Bargeld“.
Alles so schön fälschungssicher und bequem.
So nicht, das machen wir weiter alles schön analog über Zettelchen, die Post und wo ich mein versteuertes Geld auf Tisch und Theke lege geht gleich gar niemanden was an.
Wer sich dem verweigert ist eben nicht blöde oder ewiggestrig sondern schaut bewusst darauf extrem datensparsam durch das Leben zu gehen
Datensparsames auf Wiedersehen in Südtirol
olle3xgscheid
Schutz der Minderheitenschutz?
Erlebe ich immer wieder bei Fahrzeugkontrolle…..
olle3xgscheid
..Sorry „des“..