Knappe Niederlage
Der HC Pustertal hat am Mittwoch gegen die Pioneers aus Vorarlberg mit 3:4 verloren und kann sich damit nicht mehr direkt für die Playoffs qualifizieren.
von Andreas Baumgartner
Die Pioneers sind gleich in der ersten Szene des Spiels gefährlich, Jonas Ooden wird von seinem Teamkollegen auf die Reise geschickt und prüft Andreas Bernard aus spitzem Winkel. Beim Rebound hat Michael Pastujov das halbleere Tor vor sich, Bernard kann gerade noch mit den Schonern klären.
Ein erstes Powerplay der Wölfe verstreicht ohne Chancen, die einzige Tormöglichkeit findet auf der Gegenseite statt: Nick Pastujov versucht Bernard im Breakaway mit der Backhand zu überwinden, der Pusterer Schlussmann macht aber geschickt zu. Nach Ablauf der Strafe liegt das Momentum bei den Vorarlbergern, zuerst versucht es Macierzynski von halbrechts, dann hat Jonas Ooden im Powerplay (Ivan Althuber sitzt wegen Haltens) eine Riesenmöglichkeit im Rücken von Bernard, der finnische Neuzugang hat aber Schwierigkeiten, den finalen Pass anzunehmen.
In der 14. Minute verliert die Pioneers-Abwehr kurz die Zuordnung, Mats Frycklund wird vor Dave Madlener im PIV-Tor alleingelassen. Der Schwede wird von Alex Petan bedient, tanzt Madlener elegant aus und schiebt dann zum 0:1-Führungstreffer ein.
Die Wölfe spielen nun etwas befreiter auf und bringen die Hausherren mehrmals in Bedrängnis. Eine Strafe gegen Mantinger (16. Minute) beendet diese Drangphase jäh. Das Überzahlspiel der Pioneers dauert nur 18 Sekunden, dann gleicht Clayton Kirichenko auf der blauen Linie mit einer verdeckten Direktabnahme zum 1:1 aus. Ein weiteres Penaltykilling kurz vor Schluss überstehen die Wölfe dank aggressivem Forecheckings unbeschadet.
Der Beginn des zweiten Spielabschnitts ist von zahlreichen Fehlpässen auf beiden Seiten geprägt, ein geordneter Spielfluss kommt kaum auf. Der HC Pustertal kann bei angezeigter Strafe gegen Kirichenko eine knappe Minute numerischer Überlegenheit nicht nutzen. Im anschließenden Powerplay können die Wölfe trotz Chancen von Morley (wird vor dem Tor noch entscheidend gestört) und Messner (Direktschuss von der blauen Linie) ebenfalls keinen Treffer erzielen. Auch ein zweites Powerplay gleich im Anschluss (Bull muss wegen Behinderung raus) verstreicht torlos.
Die Partie wird nun immer zerfahrener, auch wenn der HCP bislang mehr Spielanteile hat.
Ähnlich wie im ersten Drittel bringt eine Strafe das Momentum auf die Seite der Pioneers: Arvin Atwal sitzt auf der Strafbank, und ähnlich wie im ersten Drittel erzielt Kirichenko mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie den 2:1-Führungstreffer für die Heimmannschaft. Kurz vor Schluss kommt es für die Wölfe noch dicker, Woger verzögert im Angriffsdrittel auf der linken Seite geschickt, bevor er den Puck mit Speed in die Mitte spielt, wo Steven Owre nur noch einschieben muss.
Die Wölfe sind nun völlig von der Rolle und dürfen sich glücklich schätzen, dass der Rückstand nicht noch höher ausfällt. In der 18. Minute setzt Pastujov den Puck am leeren Tor vorbei, und in der 19. Minute rutscht Bernard der Puck aus der Hand, kullert entlang der Torlinie entlang und wird in letzter Sekunde von einem Pusterer Verteidiger von der Linie gekratzt. Mit Hängen und Würgen retten sich die Schwarzgelben in die zweite Drittelpause.
Die Wölfe kommen sehr druckvoll aus der Kabine, in der 41. Minute packt Madlener einen Big Save gegen Akeson aus. Wenig später leisten sich die Pioneers einen fatalen Schnitzer, als sie das Spielgerät etwas zu schlampig aus der eigenen Zone chippen. Matthias Mantinger fängt den Puck ab, zieht vors Tor und lupft ihn aus kurzer Distanz mit der Rückhand unter die Latte – das ist der 3:2-Anschlusstreffer. Die Wölfe setzen ihre Druckphase fort, in der 44. Minute spaziert Atwal unbehelligt übers halbe Spielfeld bis zum Bullykreis und gleicht von dort mit einem Schlenzer zum 3:3 aus. Doch die Antwort der Pioneers folgt postwendend, nach lediglich einer halben Minute zieht Korecky von links ab (es ist der erste Torschuss der Pioneers in diesem Spielabschnitt), Owre fälscht den Schuss durchs five-hole von Bernard zum 4:3 ab.
Die Wölfe lassen ihren Matchplan nun fallen und versuchen den rettenden Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen. Dabei riskieren sie beinahe den nächsten Gegentreffer, Bernard rettet nach einem 2-on-1-Konter gegen Oscar Mayer und Luca Erne in extremis. In Minute 57 lässt sich Alex Petan zu einem Stockschlag hinreißen, das fällige Unterzahlspiel bleibt für die Wölfe zum Glück folgenlos. Dreizehn Sekunden vor Schluss hält David Madlener mit einer Glanztat die Führung für die Hausherren fest, auch eine Coach’s Challenge von Kasper Vuorinen kann daran nichts ändern. Knappe 1,8 Sekunden vor Schluss gibt es eine Strafe gegen Kirichenko und ein Timeout des HCP.
Der Direktschuss nach gewonnenem Bully findet sein Ziel nicht, und so verlieren die Schwarzgelben gegen die Pioneers Vorarlberg mit 3:4.
Damit steht fest, dass der HC Pustertal am Sonntagabend sein erstes Pre-Playoffspiel zuhause in der Intercable Arena bestreiten wird. Zuvor gilt es aber noch die letzte Partie der Regular Season zu bestreiten, am Freitag um 19:15 kommt Meister Red Bull Salzburg nach Bruneck.
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