„Glatter Bruch“
Nun liegt auch eine Reaktion der Blauen zum Fall Leiter Reber vor: Ulli Mair & Co. fordern ihren ehemaligen Obmann auf, sein Landtagsmandat zurückzulegen.
Der (alles in allem doch nicht so überraschende) Rücktritt Andreas Leiter Rebers aus der Regierungsmehrheit könnte ein politisches Beben zur Folge haben.
Die Frage ist jetzt: Können Arno Kompatscher & Co. mit einer hauchdünnen Mehrheit, die von nur 18 Abgeordneten gestürzt wird, weiterregieren?
Kommt es zu einer Regierungsumbildung mit neuen Mehrheiten? Oder sogar zu Neuwahlen?
Kurz nach 20.00 Uhr reagierten am Montag auch die Freiheitlichen auf das Ei, das ihnen Andreas Leiter Reber mit seinem Austritt aus der Mehrheit und aus der Partei gelegt hat.
Das ist der Text im Wortlaut:
„Der bekannt gewordene Austritt von Andreas Leiter Reber aus der Regierungsmehrheit kommt völlig unerwartet und ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar.
Die von Leiter Reber als Begründung für diese Entscheidung angeführten Argumente sind es ebenso nicht.
Andreas Leiter Reber hat sich aktiv an den Koalitionsverhandlungen beteiligt und sich im Vorstand der Freiheitlichen Partei klar für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen sowie für das fertig ausverhandelte und vom Vorstand einstimmig genehmigte Regierungsprogramm ausgesprochen. Er hat gleichwohl der Parteispitze, den Koalitionspartnern sowie dem Landeshauptmann persönlich mehrfach zugesichert, dessen Umsetzung als Teil der Mehrheit mitzutragen.
Der Austritt aus der Koalition ist somit ein glatter Bruch mit den Zusagen und Versprechungen, die Andreas Leiter Reber in den vergangenen Wochen und Monaten getätigt hat. Dies fällt allein auf Andreas Leiter Reber zurück und er wird dies Mitgliedern, Funktionären und Wählern unserer Partei sowie darüber hinaus auch Südtirol und seinen Bürgern, für die wir mit unserem Eintritt in die Landesregierung eine große Verantwortung übernommen haben, erklären müssen.
„Der freiheitliche Landesparteivorstand hat unverzüglich über die Konsequenzen dieser Entscheidung beraten. Er fordert Andreas Leiter Reber geschlossen dazu auf, sein Mandat im Landtag zurückzulegen.“
Soweit die erste Reaktion der Freiheitlichen auf die Leiter-Reber-Bombe.
Dass Andreas Leiter Reber kampflos das Feld räumt, ist nicht zu erwarten.
Die erste Nichtgewählte auf der F-Liste wäre Ex-Obfrau Sabine Zoderer (sieht die Info-Grafik unten), die – wie jetzt Andreas Leiter Reber – aus der Freiheitlichen Partei ausgetreten ist. Damit wäre das Problem nicht gelöst.
Ob die neue Landesregierung, die noch gar nicht so richtig mit dem Arbeiten begonnen hat, jetzt noch handlungsfähig ist, wird sich in den nächsten Stunden und Tagen zeigen.
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Kommentare (16)
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brutus
…auffordern kann man, tun wird er es nicht, schon der Ulli zu Trutz!
criticus
Eigentlich ist das schon eigenartig, nach und nach entziehen einige Politiker der Landesregierung ihr Vertrauen und ziehen sich in ihren Landtags-Sessel zurück. Als ob hinter dieser Sache ein Strippenzieher steht, der unbedingt einen Kompatscher verhindern will.
hermannh
Das Austreten vom Reber entspricht dem Charakter vom Reber: Er ist ja schon einmal aus einer Partei ausgetreten, als er kein Ämt erhalt hat. Damals halt noch auf Gemeindeebene.
Bongobongo, schau Dir gut an, wie sich die Freiheitlichen fetzen, in nächster Zeit passiert beim Team Kölle das gleiche…. Was läuft da übrigens mit dem jüngeren Ploner, ist der noch beim Team Kölle dabei?
ich
Hermannh bei der SVP ist das fetzen schon seit längerem in vollem Gange
jorge
Das erinnert mich an die Vorgängerpartei der Freiheitlichen, die Freiheitliche Partei Südtirols von Meraner-Lunger. Die haben sich auf dieselbe Art zerfleischt.
artimar
Ob die Freiheitlichen wissen, dass Sabine Zoderer als nächste nachrückt.
brutus
…oh ja! Das wissen sie! Totalschaden für die Blauen!
carlo
Das ist kein glatter Bruch, sondern wohl eher eine offene Fraktur!
eiersock
Wos willn die Ulli? Johre long über der SVP hergezogen übern Kompatscher gmault usw. und iatz?
Unglaubwürdiger geat nimmer! Do konn i lei in der Zoderer und in Leiter gratulieren! Und wenni in Mahlnecht, Stauder oder in jungen Gerstgrasser sig nor stiamor die Grausbirn au!
unglaublich
Der Vorstand der Freiheitlichen ist wohl blind gewesen. Wer austeilt, der bekommt was zurück. Und ja, Reber will noch 5 Jahre tüchtig arbeiten/verdienen. Interessant was Kompatscher und Achammer jetzt tun, die immer 19 Stimmen wollten. Man könnte jetzt ja, ausnahmsweise, jemand mit Ämtern (Geld und Wichtigkeit) überschmeißen. Das geht immer 🙂
sigmundkripp
Jetzt wird Gennaccaro teuer! 🙂
eiersock
Der Galateo a!
robby
Dem Widmann in den Ar..h kriechen kann der Kompi immer noch.
hermannh
Robby: dies würde deinem Bruder gefallen, für Geld kann man von Thommy alles haben.
Aber vielleicht wäre ja der Fake-Tiroler am Hintern von Thommy interessiert 🙂 🙂
royblack
Ziemlich beste Parteifreunde
franz1
Ulli, i glab es isch Zeit in Leitner Pius za sogn die Freiheitlichn gibts nimmer.
Recht hot er der Reber, olles Mit-Schuld van Kompi mit seinen Ambitionen einer 5er Koalition – ohne T-K – olles isch in die Hosn gongen.