„Die Hände reichen“
Bischof Ivo Muser besuchte zum Welttag der Kranken ein Seniorenheim und sagte: „Wir brauchen Menschen, die keine Scheu vor Berührung haben.“
„Wir brauchen Menschen, die keine Scheu vor Berührung haben, die stets die Würde und den Wert der Leidenden verteidigen. Wir dürfen das Netz der menschlichen Nähe nicht reißen lassen“:
Dies betonte Bischof Ivo Muser bei seinem Besuch im Seniorenwohnheim Don Bosco in Bozen. Der Bischof traf vor wenigen Tagen anlässlich des 32. Welttages der Kranken im größten Seniorenwohnheim Südtirols mit den Bewohnern zusammen und dankte dem Personal und den Familienangehörigen für ihren Dienst und ihr Engagement.
Der katholische Welttag der Kranken wird in diesem Jahr zum 32. Mal begangen. Der Gedenktag wurde von Papst Johannes Paul II. initiiert und will das Gedenken an alle von Krankheiten heimgesuchten und gezeichneten Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Am Welttag der Kranken besucht Bischof Ivo Muser immer ein Krankenhaus oder eine soziale Einrichtung in Südtirol. Dieses Jahr traf er im Seniorenheim Don Bosco in Bozen – mit seinen 160 Bewohnerinnen und Bewohnern das größte in Südtirol – auf Senioren, deren Familienangehörige und das Personal. Der Bischof feierte die Heilige Messe in der Kapelle der Einrichtung und kam dann mit den älteren Menschen zusammen, die er in den jeweiligen Wohnbereichen in den verschiedenen Stockwerken des Hauses besuchte. Begleitet wurde er dabei von der Direktorin der Sozialdienste der Stadt Bozen, Liliana Di Fede, und der Leiterin der Einrichtung, Silvia Meotto.
Bischof Muser erinnerte daran, dass „Seniorenwohnheime, Krankenhäuser und die vielen anderen Strukturen im Gesundheits- und Sozialbereich Ausdruck der Menschlichkeit und des Respekts gegenüber den Leidenden in unserer Gesellschaft sind: Es ist wichtig zuzuhören und einen direkten und persönlichen Kontakt zu Kranken und Bedürftigen herzustellen. Unsere Empathie und Aufmerksamkeit sind gefragt.“
In diesem Sinne erinnerte der Bischof daran, dass „die Pandemie unsere Verletzlichkeit, Zerbrechlichkeit und Sterblichkeit aufgezeigt hat“. Gerade die Lockdown-Phase habe uns vor Augen geführt, was passiert, wenn wir das Netz der menschlichen Nähe verlieren.
Deshalb bekräftigte der Bischof, dass „wir Menschen brauchen, die keine Scheu vor dem Kontakt zum Nächsten haben, die ihre Hände den Kranken und Leidenden reichen, die ihre Hände auf Alte und Sterbende legen, die Beziehungen suchen. Menschen, die stets die Würde und den Wert der Kranken verteidigen, trotz ihrer Schwäche und Zerbrechlichkeit.“
Vom Seniorenwohnheim aus richtete der Bischof seinen tiefen Dank „an die Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und Familienangehörigen im ganzen Land, die sich um die Pflege, Unterstützung und Hilfe der Kranken in den Krankenhäusern und der Menschen in den verschiedenen Einrichtungen, in den Pflegeheimen und zu Hause kümmern. Euer Dienst ist unverzichtbar.“
Der Bischof schenkte dem Seniorenheim Don Bosco fünf Rosenkränze, die er vor wenigen Tagen von Papst Franziskus beim Ad-limina-Besuch in Rom erhalten hatte. Zudem leitete Muser die Segenswünsche des Papstes an die Senioren weiter, die Franziskus ihm für das heutige Treffen mitgegeben hatte.
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