„Hart auf die Probe gestellt“
Die Kirschen- und Marillensaison hat vielversprechend begonnen, doch die ergiebigen Niederschläge im Juli machten die Ernte zu einer großen Herausforderung für die Bauern.
Am Freitag fand die diesjährige Tagung zum Steinobstanbau in Südtirol im Haus der Vereine in Nals statt. Diese Veranstaltung, organisiert vom Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, bot einen Rückblick auf die vergangene Kirschen- und Marillensaison. Darüber hinaus wurden auch aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Versuchszentrum Laimburg präsentiert.
Eugen Tumler, Berater für den Marillenanbau beim Südtiroler Beratungsring, berichtete auf der Steinobstbautagung von einer sehr anspruchsvollen vergangenen Saison für die Marillenbauern. Diese hatte zwar sehr vielversprechend begonnen, doch die anhaltenden, ergiebigen Niederschläge im Juli machten die Ernte zu einer großen Herausforderung für die Bauern.
Die Bekämpfung der 2023 sehr früh auftretenden Kirschessigfliege sowie der verschiedenen Pilzkrankheiten, ist trotz aller Schwierigkeiten sehr gut gelungen, sagt Tumler.
Andreas Walzl, Berater für den Kirschenanbau beim Südtiroler Beratungsring, ließ in seinem Referat die vergangene Kirschensaison Revue passieren. Die starken Niederschläge stellten die Kirschenbauern hart auf die Probe.
Im Gegensatz zu unbehandelten Bäumen führte die empfohlene Pflanzenschutzstrategie zur erfolgreichen Abwehr von Pilzinfektionen. Die Kirschessigfliege konnte durch frühzeitiges Einnetzen der Anlagen, konsequentes Monitoring und der empfohlenen Abwehrstrategie in Schach gehalten werden. Die Ertragsmengen erreichten ein durchschnittliches Niveau bei gleichzeitig hoher Qualität der Früchte.
Giacomo Gatti, Mitarbeiter des Versuchszentrums Laimburg, stellte in seinen Ausführungen die aktuellen Versuchsergebnisse zum Maschinellen Schnitt bei der Kirsche vor.
Im zweiten Teil seines Vortrags ging Gatti auf die bisherigen Erfahrungen im Anbau auf verschiedenen Erziehungssystemen wie Spindel, Drapeau und Zweiachsbaum ein.
Sein Fazit: Um die Rentabilität zu erhalten, müssen Menge und Qualität richtig kombiniert werden. Aktuelle Versuchsergebnisse zur Kirschblütenmotte zeigte Urban Spitaler vom Versuchszentrum Laimburg auf. Er erklärte darüber hinaus die Grundlagen der beim Steinobst oft auftretenden Pilzkrankheit Monilia.
Nadia Sanin vom Sortenerneuerungskonsortium Südtirol präsentierte in ihrem Vortrag die Rolle das Sortenerneuerungskonsortium bei der Suche nach neuen Kirschensorten und erläuterte welche Charakteristiken diese erfüllen müssen. Eine Kommission bestehend aus VIP, VOG, SK Südtirol, Versuchszentrum Laimburg und Beratungsring widmet sich hierbei aktiv dem Test neuer Kirschensorten.
Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau veranstaltet die Steinobstbautagung alle zwei Jahre, im Wechsel mit der Beerenobstbautagung, die vom Beratungsring für Berglandwirtschaft BRING organisiert wird.
Seit zwei Jahrzehnten bietet der Beratungsring für Obst- und Weinbau eine effektive Beratungsdienstleistungen für die Südtiroler Kirschen- und Marillenbauern an, und die Steinobstbautagung ist dabei eine wichtige Veranstaltung, um den Austausch, das Wissen und die Innovation in der Branche zu fördern.
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