„Neues Potential“
hds-Präsident Philipp Moser sieht im von der EU geplanten Recht auf Reparatur großes Potential für den Fachhandel gegenüber Onlinekonzernen.
„Immer mehr Kunden legen den Fokus bei ihren Einkäufen auf Nachhaltigkeit – nicht nur bei Lebensmitteln, sondern quer durch alle Produktbereiche“, erklärt der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser. Dabei sind die Facetten der Nachhaltigkeit vielfältig: Auch das Thema Reparatur ist für Kunden eine genutzte Konsumoption und beeinflusst zunehmend die Konsumhaltung.
In diesem Sinne begrüßt der hds die EU-politische Vorgangsweise, bei der sich Parlament und Rat vor kurzem geeinigt haben, den Verbrauchern die Reparatur defekter Geräte durch gemeinsame Regeln zu erleichtern. Es soll ein neues Verbraucherrecht auf Reparatur eingeführt werden, das sowohl im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung als auch darüber hinaus gelten soll und mit dem es leichter und kostengünstiger wird, Geräte reparieren zu lassen, statt sie einfach durch neue zu ersetzen. Das wird dazu führen, dass Verbraucher Kosten sparen, die Kreislaufwirtschaft gefördert wird und die Ziele des nachhaltigen Konsums und des europäischen Grünen Deals näher rücken, weil weniger Müll anfällt.
hds-Präsident Philipp Moser sieht in der Neuerung zum einen gerade für den stationären Einzelhandel neue Entwicklungspotentiale durch zusätzliche Dienstleistungen wie Reparaturservices. „Eine Untersuchung des bekannten Instituts für Handelsforschung IFH in Köln hat ergeben, dass nach den Spezialisten aus dem Handwerksbereich der Fachhandel die beliebteste Anlaufstelle für Reparaturen ist. Ihm wird eine hohe Kompetenz zugeschrieben – über alle Kategorien. Also ein großes Potenzialfeld für den Handel“, betont Moser. In Deutschland wächst das Ausgabevolumen für Reparaturleistungen dynamisch: Das Volumen von Nonfood-Produkten ist von 3,3 Milliarden Euro in 2019 auf 3,7 Milliarden Euro in 2022 gestiegen.
„Zum anderen kann sich hier der stationäre Handel von den großen Onlinekonzernen positiv differenzieren und hervorheben: Im globalen Onlinehandel wird viel Retourware, die oft nur minimale Defekte aufweist, einfach weggeschmissen, weil der Transport oft teurer ist als das Produkt selbst“, ergänzt der hds-Präsident.
Wie geht es weiter?
Das Europäische Parlament und der Rat müssen den Text, auf den sie sich politisch geeinigt haben, nun noch förmlich verabschieden. Sobald das geschehen ist, wird die Richtlinie im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und tritt 20 Tage später in Kraft. Die einzelnen Mitgliedstaaten müssen diese Richtlinie noch mit einer nationalen Norm umsetzen. Sie haben nach Inkrafttreten der Richtlinie dafür 24 Monate Zeit.
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Kommentare (1)
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olle3xgscheid
Brauchts wohl immer zuerst ein Gesetzt um was sinnvollles zu tun, das ginge auch heute schon.