Du befindest dich hier: Home » News » „Bedauernswertes Ergebnis“

„Bedauernswertes Ergebnis“

SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder ist sich sicher, Philipp Achammers Wahldebakel im Regionalrat sei auf ein Missverständnis zurückzuführen.

Tageszeitung: Herr Stauder, sieben Mitglieder der Mehrheit haben in der Regionalratssitzung bei der Wahl des Präsidialsekretärs gegen Philipp Achammmer gestimmt. Wie erklären Sie sich dieses erneute Abstimmungschaos?

Harald Stauder: Zwölf der 13 Abgeordneten der Südtiroler Volkspartei haben meines Erachtens für Philipp Achammer gestimmt. Die Partei scheint zusammengehalten zu haben. Eine geheime Abstimmung ist natürlich immer so, dass man es nie genau sagen kann. Auch bei den Nachbesprechungen habe ich von allen gehört, sie hätten für Philipp Achammer gestimmt. Von einigen aus der Mehrheit habe ich allerdings auch gehört, dass es ein Missverständnis gegeben hat. Sie haben mir bestätigt, dass sie zwei Namen auf den Stimmzettel geschrieben hätten, Achammer und die Vertreterin der Trentiner Mehrheit. Dies hat dazu geführt, dass diese Stimmzettel annulliert wurden. Insgesamt gab es sogar sieben annullierte Stimmzettel, weil mehr als ein Name drauf stand. Das erklärt das sicherlich sehr bedauernswerte Ergebnis.

Wie lange steht denn schon fest, dass Philipp Achammer nominiert wurde?

Die Trentiner haben zwei Frauen nominiert. Und man musste dann kurzfristig entscheiden. Aufgrund der relativ knappen Personalsituation die wir haben, hat sich Philipp Achammer bereit erklärt. Er hat dann gesagt, dann nimmt er die Verantwortung wahr und wird kandidieren für dieses Amt. Alle anderen haben prinzipiell gesagt: Nein, wir machen das nicht, beziehungsweise konnten das nicht, aufgrund der Geschlechternotwendigkeiten.

Worauf beziehen Sie sich? 

Ich habe vor der Sitzung mit dem Regionalratspräsidenten gesprochen und habe ihn gefragt, wer von Trentiner Seite nominiert würde, ob es jetzt eine endgültige Entscheidung gäbe. Er hat mir gesagt, es seien zwei Frauen, also sollte Südtirol einen Mann bringen. Das war die Aussage des Regionalratspräsidenten kurz vor Sitzungsbeginn.

Philipp Achammer hat sich nicht erfreut gezeigt über die Abstimmung…

Sehr nachvollziehbar. Er springt in die Bresche, übernimmt Verantwortung und wird dann mit so einem Ergebnis gewählt. Das ist sicherlich nicht angenehm für ihn. Es ist nicht gut gelaufen. Die Kommunikation war sicherlich nicht so, wie wir uns die gewünscht hätten. Einige Fraktionssprecher haben gesagt, sie haben die Mitteilung bekommen, man muss drei Namen draufschreiben. Die anderen haben gesagt, man schreibt zwei Namen drauf. Es war ein Name. Einige sind kurz vor der Abstimmung erst ins Plenum zurück, weil sie andere Sitzungen, andere Besprechungen hatten. Auch wenn es der Präsident einmal noch dezidiert vor der Abstimmung mitgeteilt hat. Aber dann waren schon viele Einzelgespräche im Gange. Es ist sehr schwierig.

Wie glauben Sie, wird sich die Situation mit Philipp Achammer jetzt entwickeln?

Wir werden das sicherlich in der nächsten Fraktionssitzung thematisieren, aber es ist jetzt nichts wirklich Dramatisches passiert. Es ging um einen Präsidialsekretär. Wir werden diese Position in der nächsten Sitzung besetzen. Jetzt wissen alle, dass man nur einen Namen auf den Zettel schreiben darf und es wissen alle, worum es geht. Ich bin optimistisch, dass das bald gelöst ist und entsprechend auch bald vergessen ist.

Wird es dann wieder Philipp Achammer sein?

Das entscheidet Philipp Achammer. Er hat sehr großes Vertrauen und das entscheidet auch ausschließlich er selbst. Die Unterstützung von meiner Seite ist gegeben und ich glaube auch, die anderen stehen hinter Philipp Achammer.

Wie geht es weiter mit der Frage nach nach der Besetzung der Frauen im Regionalrat?

Da vertrauten wir auf das gute Verhältnis des Landeshauptmannes zum Kollegen Maurizio Fugatti, dass man entsprechend eine Lösung findet, innerhalb der nächsten Wochen.

 

Interview: Hannes Lentsch

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen