„Intakte Nahversorgung“
2023 haben 78 Nahversorger vom Land Südtirol eine Förderung erhalten, wobei die gesamte Beitragssumme über 800.000 Euro ausmacht.
Der Wirtschaftsverband hds begrüßt den jüngsten Beschluss der neuen Landesregierung, insgesamt 7 Förderschienen für Südtiroler Unternehmen zu bestätigen. „Darunter fallen 2 strategisch bedeutende Bereiche vor allem für unsere vielen Kleinbetriebe, wie die Nahversorgung und die Digitalisierung – eine entscheidende Investition in lebendige Orte und in Modernisierung der Betriebe!“, zeigt sich hds-Präsident Philipp Moser erfreut.
Die Förderung für die Aufrechterhaltung des einzigen bzw. Eröffnung des ersten Nahversorgers wird somit weitergeführt. „Wir konnten erreichen, dass der Beitrag für die Eröffnung von bisher 15.000 auf bis zu maximal 20.000 Euro, jener für die Aufrechterhaltung von bisher 10.000 auf bis zu maximal 13.000 Euro und jener – wenn bestimmte Zusatzdienste angeboten werden – von bisher 12.000 auf höchstens 15.000 Euro erhöht wird“, erklärt Moser.
Und es wurden zudem neue Zusatzdienste vorgesehen, für die ein Betrieb diese Erhöhung der Beiträge für die Aufrechterhaltung erhalten kann, so etwa das Anbieten einer Abholstelle und/oder eines Abholdienstes (Click & Collect) sowie die Nutzung eines Teils der Räumlichkeiten des Unternehmens für die Ausübung anderer wirtschaftlicher Tätigkeiten zur Erbringung von Dienstleistungen für die Bevölkerung.
2023 haben 78 Nahversorger vom Land Südtirol eine Förderung erhalten, wobei die gesamte Beitragssumme über 800.000 Euro ausmacht. „Im Vergleich zu unseren umliegenden Regionen verfügt Südtirol heute noch über eine großteils intakte Nahversorgung. Es gilt diese Struktur gerade in peripheren Gegenden mit verschiedensten Maßnahmen weiterhin zu erhalten und zu stärken“, so Moser.
Die Nahversorgung garantiert nicht nur die Grundversorgung und Arbeitsplätze vor Ort, sondern fungiert als Treffpunkt für die Bevölkerung, bindet die Kaufkraft im Ort und trägt somit insgesamt zur Lebensqualität bei. „Gemeinsam mit anderen ortsgebundenen Tätigkeiten wie Gastronomie und Dienstleistungen sorgt der Handel für attraktive Dörfer sei es für die lokale Bevölkerung als auch für die Gäste”, betont der hds-Präsident.
Ebenso von immens strategischer Bedeutung ist die Bestätigung der Förderung – vorerst für 1 Jahr – der Digitalisierung von Kleinstbetrieben. „Verändertes Kundenverhalten erzwingt auch angepasste Geschäftsmodelle und erfordert neue, innovative Ideen sowie Vertriebswege: Wir müssen gerade Kleinstunternehmen bei ihren Bemühungen um Digitalisierung unterstützen – von der digitalen Präsenz bis zur Erstellung eines Onlineshops“, erklärt Moser. Ziel ist es, Einzelhandelsbetriebe in Südtirol in eine digitalisierte Zukunft zu begleiten und weiterzuentwickeln.
Der hds stellt den Betrieben maßgeschneiderte Digitalisierungspakete zur Verfügung, die von heimischen Anbietern im IT- und Internetbereich angeboten werden.
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Kommentare (1)
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sigmundkripp
Die Nahversorgung ist auch ein Kernelement der Verkehrspolitik: Wenn ich im Dorf einen Laden habe, muss ich nicht ins Einkaufszentrum (EKZ) fahren. Wie viele ältere Menschen haben keinen Führerschein oder wollen/können nicht mehr Auto fahren! Auch der Flächenbedarf sinkt: Ein im Zentrum des Dorfes gelegener Laden kann zufuß oder mit dem Rad erreicht werden und benötigt keine Parkplätze. Jedes EKZ dagegen braucht hunderte Parkplätze mit der entsprechenden Versiegelung von Boden. Bis jetzt hat das System in Südtirol relativ gut gehalten; mit als den EKZ an den Ortsrändern aber ist die Gefahr groß, dass auch wir eine entleerung der Dorfzentren erleiden müssen, wie die umliegenden Regionen. Nordtirol docet!