Das Doppler-Radar
Seit Mittwoch stehen die Daten des neuen Niederschlagsradars am Gantkofel zur Verfügung. Das neue Radar wurde Ende Oktober 2023 als Gemeinschaftsprojekt von Südtirol und Trentino fertiggestellt.
Nach 22 Jahren Betrieb ist das alte Niederschlagsradar am Gantkofel mit einem neuen ersetzt worden, die Installation wurde im Oktober 2023 fertiggestellt. „Extreme Wettereignisse traten in den vergangenen Jahren immer häufiger auf. Das neue Niederschlagsradar liefert in diesem Zusammenhang wichtige Informationen für den Zivilschutz und kann gleichzeitig eine interessante Ressource für die gesamte Bevölkerung sein,“ hebt Landeshauptmann Arno Kompatscher hervor, der in der neuen Landesregierung auch für den Zivilschutz zuständig ist. „Denn je genauer Naturereignisse vorhergesagt werden, desto gezielter können wir uns darauf vorbereiten und dadurch mögliche Schäden verringern.“
„In den vergangenen Wochen wurde die Funktionsweise des Radars ausführlich getestet, und nun können die Daten freigegeben und veröffentlicht werden“, berichtet die Direktorin des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung Michela Munari.
„Es wird zunehmend notwendig, nicht mehr nur auf Extremereignisse und Ausnahmesituationen zu reagieren, sondern vielmehr vorausschauend zu handeln“, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: „Da die Anzahl an Extremereignissen zunehmen wird, ist ein modernes Niederschlagsradar von grundlegender Bedeutung für die Vorhersage und die Bewältigung der Naturereignisse.“
Das neue Doppler-Radar deckt ein Gebiet mit einem Radius von 120 Kilometern ab und kann somit die gesamte Region Trentino-Südtirol überwachen. Das neue Niederschlagsradar auf 1866 Metern Meereshöhe auf dem Gantkofel in der Gemeinde Borgo d’Anaunia an der Grenze zu Südtirol, wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung der Agentur für Bevölkerungsschutz und vom Amt für Vorhersagen und Planung (ufficio previsioni e pianificazione) des Zivilschutzes des Trentino errichtet.
Auf dem Turm in Stahlbeton, in dem das neue Radargerät untergebracht ist, wurde das Radom installiert, das die Antenne vor Witterungseinflüssen schützen soll. Das an einen überdimensionalen Fußball erinnernde Radom besteht aus fünfeckigen Modulen aus einem speziellen, für das Signal durchlässigen Material. Das Blitzschutzsystem bildet mit den vier neun Meter hohen Pfosten an den Ecken des Turms einen faradayschen Käfig.
Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro, die zu gleichen Teilen von den beiden Ländern Südtirol und Trentino getragen werden; ebenso werden im Rahmen einer Arbeitsgruppe auch die Verwaltung und Wartung sowie die Entwicklung des Radars besprochen und geregelt.
Das Niederschlagsbild des neuen Radars am Gantkofel kann unter wetter.provinz.bz.it/niederschlagsradar.asp oder in der App Wetter Südtirol eingesehen werden.
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