„Müssen die Kinder begleiten“

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Kinder kommen immer früher mit der digitalen Welt in Kontakt, für viele Eltern ist das eine Herausforderung. Wo die Eltern die größten Probleme sehen und was die Experten raten.
Tageszeitung: Herr Oberkalmsteiner, für viele Eltern ist der Umgang ihrer Kinder mit den digitalen Medien eine Herausforderung – weil die Kinder einfach mehr wissen als die Eltern? Oder sind die Eltern mittlerweile fitter im Umgang mit den neuen Medien als früher?
Manuel Oberkalmsteiner (Forum Prävention): Die Kinder kommen mittlerweile früher in Kontakt mit Medien, auch weil Handys oder Tablets von Eltern oft zum Babysitten eingesetzt werden. Andererseits sind die Eltern sicher viel affinier als noch vor zehn Jahren, weil sie diese Medien auch selbst viel stärker nutzen. Die Schwierigkeit bei Eltern, aber auch jungen Menschen ist oft, dass sie die Inhalte zwar nutzen können, aber die Reflexion fehlt oder die Konzepte dahinter nicht verstanden werden.
Sie meinen Algorithmen und Co.
Genau, aber auch Propaganda oder mit künstlicher Intelligenz erzeugte Bilder. Wir haben einfach nicht gelernt, wie wir mit den vielen Aspekten des Digitalen, von der Abhängigkeit, bis hin zu Gewalt, problematischen Inhalten, Cybermobbing, unangemessenen Kontakten, Betrug usw. umzugehen haben.
Die Medienwelt der Kinder und jene der Erwachsenen unterscheidet sich aber auch…
Das kommt sicher dazu. Es gibt Eltern, die interessiert sind und auch nachfragen, was ihre Kinder tun, welche Plattformen und Spiele sie nutzen, aber für andere Eltern stellt das einfach auch eine Überforderung dar. Hier ist es ganz wichtig, den Eltern Mut zu machen, dass man kein Experte sein muss, aber dass es wichtig ist mit dem Kind in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen. Wir vergleichen es oft mit einem Spielplatz: Auch dort muss man Kinder ein Stück weit begleiten – und so sollte es auch bei den „digitalen Spielplätzen“ sein.
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