Fit im Kopf
Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund veranstaltete vor Kurzem erstmals ein Seminar zum Thema „Fit im Kopf: Wie stärke ich mein Gedächtnis?“ mit der Referentin Heike Torggler.
Wie sich das menschliche Gehirn im Laufe eines Lebens natürlich verändert und was man selbst tun kann, um möglichst lange fit im Kopf zu bleiben, stand im Mittelpunkt eines Gedächtnistrainings, das die Seniorenvereinigung heuer zum ersten Mal landesweit für ihre Mitglieder veranstaltete.
„Wir legen großen Wert darauf, dass die Gesundheit im Alter auf unterschiedliche Weise gefördert und unterstützt wird“, erklärte Theresia Agreiter Larcher, die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund. Dass dies auch ein Anliegen der Mitglieder ist, zeigte deren großes Interesse an dieser Weiterbildung.
Als Referentin konnte die Psychologin Heike Torggler gewonnen werden. Sie ist unter anderem als Gedächtnistrainerin tätig und verfügt über viel Erfahrung in der Beratung von Senioren, die ihren Geist mit praktischen Übungen im Alltag möglichst lange in Schwung halten wollen.
Wie entwickelt sich das Gehirn?
Den ersten Schwerpunkt des Seminars bildete die Gehirn- und Gedächtnisentwicklung im Laufe des Lebens.
„Unser Gehirn ist wie ein Muskel, den wir lebenslang trainieren und stimulieren sollten. Dadurch halten wir es fit“, sagte Heike Torggler und ergänzte: „Die heutige ältere Generation ist mit Sicherheit besser dran als die, die nachkommen, da sie den Großteil ihres Lebens noch kein Handy hatte und sich so viel mehr merken und selbst erarbeitet musste.“ Was hingegen nicht unterschätzt werden dürfe, sei der Hörverlust im Alter. „Durch das schlechte Hören bekommt das Gehirn weniger neue Impulse, und das wirkt sich sehr schnell sehr negativ aus“, betonte die Referentin.
Mittlerweile sei erforscht, dass bestimmte Hirnareale im Alter noch ausgebaut werden. So zeichnen sich ältere Menschen oft durch ihr soziales Einfühlungsvermögen und ihr großes Allgemeinwissen aus.
Wie trainiert man das Gehirn?
Den zweiten Schwerpunkt bildeten konkrete Übungen und Spiele aus dem Gedächtnistraining, die sich gut in den Alltag einbauen lassen und den Kopf fit halten. Heike Torggler erläuterte: „Dabei spielen Gefühle und Interessen eine große Rolle, denn das, was das Herz berührt, gräbt sich in den Verstand ein.“ Auch Bilder, Geschichten, Orte und Bewegung können das Merken erleichtern, ebenso das Wiederholen von Inhalten. Für ein fittes Gehirn sind weiters ein gesunder Lebensstil und soziale Kontakte wichtig.
„In diesem Sinn sind die bäuerlichen Senioren bzw. die Seniorenvereinigung sozusagen ein ,Vorbild‘, denn ihr arbeitet alle meist lange auf den Höfen mit und in der Organisation steht das Zusammenkommen der Mitglieder an erster Stelle“, unterstrich Heike Torggler. „Wenn bei diesen Treffen dann sogar noch getanzt wird, dann ist das das beste Training fürs Gehirn“, ergänzte sie.
„Das Gedächtnistraining war ein voller Erfolg und hat viele Seniorinnen und Senioren begeistert und motiviert, weiterhin aktiv und fit zu bleiben“, freute sich abschließend auch Theresia Agreiter Larcher.
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