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„Ein beschämender Auftakt“

Dieter Pinggera

Der holprige Start der neuen Landesregierung sorgt in der Peripherie für Missmut. Der Schlanderser Bürgermeister und Bezirkspräsident Dieter Pinggera spart nicht mit Kritik an der eigenen Partei und am Vinschger Vertreter Sepp Noggler.

von Karin Gamper

Dieter Pinggera zählt zu den treuesten „Parteisoldaten“ der SVP. Doch diesmal platzt selbst ihm der Kragen: „Das war ein absolut beschämender Auftakt und ich verurteile das Verhalten einiger SVP-Mandatare und Koalitionäre aufs Schärfste“, schimpft der Bürgermeister von Schlanders und Bezirkspräsident des Vinschgaus. „Man kann nicht vorher etwas politisch vereinbaren und dann hinterrücks verräterisch agieren“, so der langjährige Lokalpolitiker, der damit auf die Heckenschützen bei der Wahl von Arnold Schuler zum Landtagspräsidenten und das Ausscheren des Freiheitlichen Andreas Leiter Reber bei der Wahl der Landesregierung anspielt.

„Damit macht die SVP gleich weiter wie zuletzt und gewinnt ganz sicher nicht das Vertrauen der Bevölkerung zurück“, unterstreicht Pinggera. Scharfe Kritik übt er auch an seinem Vinschger Parteikollegen und Ex-Landtagspräsident Sepp Noggler, der sich fortan als „freier Mandatar“ und zu „niemandem zu Dank verpflichtet“ fühlt. „Sein Verhalten ist schlicht parteischädigend“, empört sich Pinggera.

Es sei falsch, dass Noggler „niemandem zu Dank verpflichtet“ ist. „Die SVP Vinschgau hat ihn als Kandidaten aufgestellt und im Wahlkampf unterstützt, er wurde von 4.000 Vinschgern gewählt, seine Aussagen sind also alles andere als begründet“, findet Pinggera. Er kündigt an, dass das Verhalten Nogglers auf SVP-Bezirksebene „mit Sicherheit thematisiert“ werde.

„Viele Parteifunktionäre im Vinschgau sind empört“, berichtet Pinggera. „Sie fragen sich, wie die Landesregierung mehrheitsfähig weiterarbeiten soll, wenn schon die ersten Abstimmungen zur Zitterpartie werden und man riskiert, die Opposition zum Zug kommen zu lassen?“.

Auch an der Opposition übt Dieter Pinggera Kritik: „Sie macht ihre Arbeit, das ist mir schon klar, aber sie hat eine seriöse Ebene längst verlassen, indem sie persönlich wird und sich jenseits aller Sachthemen zusammenrottet um zu polemisieren“.

Josef Noggler

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