Das Gold-Duo
Mit einer beeindruckenden Vorstellung haben sich Evelin Lanthaler und Patrick Pigneter bei den 30. Europameisterschaften im Naturbahnrodeln in Jaufental die Goldmedaille gesichert. Für Lanthaler ist es der fünfte EM-Titel im Einsitzer in Folge, für Pigneter die vierte EM-Goldmedaille im Einsitzer.
Im Einsitzer der Damen wurde Evelin Lanthaler ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht.
Die Titelverteidigerin fuhr auf der 675 Meter langen Tonnerboden-Bahn in beiden Läufen Bestzeit, mit einer Gesamtzeit von 1.46,67 Minuten sicherte sie sich in überlegener Manier ihren fünften EM-Titel hintereinander, Lanthaler ist seit den Europameisterschaften 2016 auf ihrer Heimbahn in Passeier ungeschlagen.
In der ewigen Bestenliste hat sie damit mit Ekaterina Lavrenteva (RUS) gleichgezogen.
Die Silbermedaille ging an Riccarda Ruetz (AUT/+2,36 Sekunden), Bronze holte sich Jenny Castiglioni (ITA/+2,57). Für Ruetz und Castiglioni war es die erste Europameisterschaft der Allgemeinen Klasse.
„Solche Zahlen sind immer schön, wichtiger ist jedoch, dass die Leistung stimmt. Ich habe zwei sehr gute Läufe gezeigt“, analysierte Lanthaler im Siegerinterview.
„Es war ein hartes Rennen, mit meinem ersten Lauf bin ich sehr zufrieden, mit dem zweiten Lauf bin ich nicht zufrieden. Am Ende wurde es noch knapp für Silber“, sagte Ruetz zu Platz zwei.
„Ich bin überglücklich, mit einer Medaille hatte ich nicht gerechnet nach Platz sechs im ersten Lauf. Im zweiten Lauf hatte ich nichts zu verlieren, das hat mir sicher geholfen“, erklärte Castiglioni.
Das Rennen im Einsitzer der Herren war an Spannung kaum zu überbieten, nach dem ersten Lauf trennten den Führenden Patrick Pigneter und Fabian Brunner (ITA) auf Zwischenrang drei nur 0,15 Sekunden.
Im zweiten Lauf setzte sich Brunner auf seiner Lieblingsbahn an die Spitze, Michael Scheikl (AUT) lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Brunner, im Ziel hatte der Steirer einen Minimalvorsprung von 0,01 Sekunden. Pigneter büßte im oberen Streckenteil viel Zeit ein, lag zwischenzeitlich auf Platz drei. Mit einem fulminanten Finish und einer Gesamtzeit von 1.46,42 Minuten schnappte sich der Rekordsieger mit einem Vorsprung von 0,17 Sekunden seinen vierten EM-Titel im Einsitzer – genau 10 Jahre nach seinem letzten EM-Titel in Umhausen.
„Ich brauche immer ein paar Kurven, bis ich auf Touren komme. Auf dieser relativ kurzen Bahn fehlen mir also die Meter. Ich bin wirklich erleichtert, dass ich die 10-jährige Durststrecke beenden konnte“, freute sich Pigneter.
„Mehr wie Silber war für mich heute nicht drin, zuletzt war bei mir irgendwie der Wurm drin, aber die harte Arbeit macht sich bezahlt“, sagte Vize-Europameister Scheikl.
„Dass ich um eine Hundertstel die Silbermedaille verpasst habe, ärgert mich nicht – so ist der Sport. Vielmehr freue ich mich über die Bronzemedaille“, erklärte Brunner.
Mit dem Teambewerb sind die 30. Europameisterschaften im Naturbahnrodeln in Jaufental zu Ende gegangen. Titelverteidiger Italien (Lanthaler/Pigneter) holte sich Gold, vor Österreich (Ruetz/Scheikl) und Deutschland (Lisa Walch/Bine Mekina).
„Wir hatten sportlich erstklassige Wettkämpfe, im Doppelsitzer holte sich Österreich erstmals seit 22 Jahren wieder eine EM-Goldmedaille, Gastgeber Italien hat dominiert und auch Deutschland fährt mit einer Medaille nach Hause. Organisatorisch hat sich Jaufental von seiner besten Seite gezeigt“, zieht FIL Sportdirektor Andreas Castiglioni zufrieden Bilanz.
Top 6 Einsitzer Damen
Top 6 Einsitzer Herren
Medaillenspiegel 30. Europameisterschaften Naturbahnrodeln
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