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Lollobrigidas „Heldentat“

Ursula von der Leyen und Julia Unterberger

Die SVP-Senatorin Julia Unterberger kritisiert Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida: Er habe in Sachen Laborfleisch die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Julia Unterberger kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen:

„Minister Lollobrigida hatte es dermaßen eilig seine Heldentat, als einziges Land der Welt etwas zu verbieten, was es gar nicht gibt, zu verkünden, dass er die Regeln der EU außer Acht gelassen hat. Der EU hätte der Gesetzentwurf nämlich vor Verabschiedung zur Begutachtung zugestellt werden müssen, nicht das bereits verabschiedete Gesetz. Aus diesem Grund hat es die EU jetzt zurückgeworfen, sodass kein italienischer Richter dieses Gesetz anwenden darf“, so die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat.

Unabhängig von formalen Aspekten sei auch der Inhalt des Gesetzes nicht nachvollziehbar.

Laborfleisch, dessen Erforschung noch nicht zur Gänze ausgereift ist, könnte zu einer bahnbrechenden Erfindung für die Menschheit werden. Eine Fleischproduktion ohne Umweltverschmutzung und ohne Tierleid, und vor allem dazu geeignet die gesamte Menschheit zu ernähren, so Unterberger weiter.

Es sollte nicht die bäuerliche Fleischproduktion mit artgerecht gehaltenen Tieren, sondern die industrielle Fleischproduktion und die Massentierhaltung, mit allen damit einhergehenden Problematiken ersetzen. Daher sei der bäuerliche Protest dagegen „nicht nachvollziehbar“.

Genauso kurzsichtig seien die Proteste gegen den Green New Deal und die Vorschrift, 4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu renaturieren.

„Die LandwirtInnen sind nämlich die ersten Opfer des Klimawandels. Extreme Wetterbedingungen, wie Dürren und Überschwemmungen, schädigen bereits jetzt die Ernten und verringern die landwirtschaftlichen Erträge. Daher sollten die LandwirtInnen die Maßnahmen des Green New Deal überzeugt mittragen und dafür mehr finanzielle Unterstützung verlangen“, so die SVP-Senatorin.

Verständlich sei nämlich ihre Forderung nach höherer Wertschätzung ihrer Produkte und höheren Preisen für diese.

Die Flächenförderung und somit die Förderung große Betriebe und der industriellen Produktion von Lebensmitteln müsse überdacht und kleinstrukturierte umweltfreundliche Betriebe gefördert werden.

Julia Unterberger abschließend: „Am vergangenen Montag hatte ich Gelegenheit Präsidentin von der Leyen darin zu bestärken am ökologischen Umbau festzuhalten und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Eine Landwirtschaft, die in der Lage ist, die Gesundheit der Böden zu verbessern und die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren.“

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