Klatsche für die Wölfe
Der HC Pustertal musste am Freitagabend gegen den Tabellenführer KAC eine klar und schmerzvolle 1:7-Heimniederlage hinnehmen.
von Andreas Baumgartner
Nach der bitteren Auswärtspleite in Asiago müssen die Wölfe schnellstens in die Erfolgsspur zurückfinden, um vor der nächsten Nationalteampause zumindest die theoretische Chance auf die direkte Playoffqualifikation zu wahren bzw. sich die bestmögliche Ausgangslage für die Pre-Playoffs zu sichern. Gegen den Tabellenführer aus Klagenfurt kann Kasper Vuorinen heute wieder auf die Dienste von Dan Catenacci (nach Verletzung) und Dante Hannoun (nach abgesessener Sperre) zurückgreifen; anstelle des verletzten Jake Smith wird Philipp Oberhammer als Backup für Andreas Bernard fungieren.
Die Wölfe kommen hellwach aus der Kabine und versuchen umgehend Druck aufzubauen. Rick Schofield (knapp übers Kreuzeck) und Christian Kasastul (auf die Schoner von Sebastian Dahm) geben die ersten Warnschüsse auf das Tor des EC KAC ab. Nach einem Gegenstoß fährt Ivan Deluca alleine auf Dahm zu, sein Querpass auf Mantinger bleibt jedoch beim Schlussmann der Kärntner hängen. Nach einem Turnover der Klagenfurter fängt Mantinger einen Puck ab und versucht es alleine, bleibt gegen Dahm jedoch nur zweiter Sieger.
Der KAC wird in der 8. Minute erstmals gefährlich, Thomas Vallant wird von Jan Mursak bedient, vergibt jedoch aus kurzer Distanz gegen Bernard. Gegen Mitte des ersten Drittels wandert Simon Berger nach einem Offensivfoul gegen Jesper Jensen Aabo auf die Strafbank. Die Rotjacken ziehen ein starkes Powerplay auf. Einen Schlenzer von Jan Mursak kann Bernard nicht festhalten, Nick Petersen staubt den Rebound eiskalt zum 0:1 ab. Nicht einmal eine Minute später erhöht David Maier etwas gegen den Spielverlauf auf 0:2, sehr zur Freude der über 300 mitgereisten Gäste-Fans. Die Puschtra Wölfe lassen sich von diesem Doppelschlag nicht beirren, Dan Catenacci hinter dem Tor bedient Zach Sill, der mit einem Onetimer aus kürzester Distanz den 1:2-Anschlusstreffer für die Hausherren besorgt. Wenig später klingelt es jedoch erneut im Kasten der Wölfe: Nach einem Wechselfehler fehlt in der HCP-Hintermannschaft die Zuordnung, und Nick Petersen wird mit dem Puck vor Andy Bernard komplett alleine gelassen. Der Kanadier lässt den Puschtra Schlussmann gekonnt aussteigen und stellt den Zwei-Tore-Vorsprung der Rotjacken wieder her, es steht 1:3 aus Sicht des HC Pustertal. Die Wölfe reagieren und nehmen das Tor von Sebastian Dahm unter Dauerbeschuss. Die beste Chance in dieser Phase hat Wyatt Ege, sein Backhander ist aber ein wenig zu hoch und so bleibt es bei 1:3 nach 20 Minuten.
Gleich zu Beginn des zweiten Drittels kommt der HC Pustertal mit Ryan Stanton und Joel Messner (steht frei vor dem Tor und wird von Rick Schofield genial bedient) zu zwei sehr guten Tormöglichkeiten. Auf der anderen Seite setzt Lukas Haudum den Puck an den Pfosten, auch der Nachschuss schafft es nicht in die Maschen. Der HC Pustertal muss seine Angriffsbemühungen erhöhen, ohne jedoch die Defensive zu vernachlässigen. Dies gelingt nur bedingt, bei einem Angriff der Rotjacken packt Andreas Bernard gegen Clemens Unterweger einen Big Save aus.
Der bislang glücklose Lukas Haudum schaltet am schnellsten und hämmert den Rebound zum 1:4 in die Maschen. Nur 54 Sekunden später legt Jan Mursak im Slot quer auf Nick Petersen; der KAC-Angreifer vollendet seinen Hattrick und schraubt das Ergebnis auf 1:5. Nach diesem Treffer nimmt Pustertal-Coach Kasper Vuorinen ein Timeout, um wieder etwas Ruhe ins Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Einen Sablattnig-Schuss kann Bernard noch aus dem Kreuzeck kratzen. Eine zweiminütige Unterzahl überstehen die Wölfe souverän. Nach Ablauf der Strafe legt Jason Akeson im Konter quer auf Rick Schofield, dieser kommt jedoch ein bisschen zu spät und so verstreicht eine weitere gute Tormöglichkeit für die Puschtra. Knapp vier Minuten vor der zweiten Drittelsirene darf der HC erstmals im Powerplay spielen, die schwarzgelbe Offensivabteilung lässt die zweiminütige Überzahl aber ungenutzt verstreichen. Auch weitere 27 Sekunden Powerplay zum Ende des zweiten Spielabschnitts überstehen die Rotjacken unbeschadet.
In den verbleibenden 20 Minuten machen sich die Wölfe an die schier aussichtslose Aufgabe, das Spiel noch zu drehen. Die verbleibenden eineinhalb Minuten Überzahlspiel ergeben jedoch nichts Zählbares, und auch im Anschluss vereiteln die Rotjacken mit konsequentem Forechecking jegliche Angriffsversuche der Wölfe. Die Hausherren werfen alles nach vorne, doch bei Sebastian Dahm ist stets Endstation. Bei einem Blueliner von Kasastul steht dem dänischen Schlussmann die Torumrandung zur Seite, und auch ein Backhander von Dante Hannoun verfehlt sein Ziel.
Die KAC-Hintermannschaft rührt nun mächtig Beton an, Erinnerungen an Matikainen-Zeiten werden wach. In den letzten drei Spielminuten schrauben die KAC-Angreifer das Ergebnis noch weiter in die Höhe. Zuerst erzielt Simeon Schwinger mit dem Schlittschuh (allerdings außerhalb des Torraums, daher entscheiden die Referees nach Videokontrolle auf reguläres Tor) das 1:6, und nur 62 Sekunden später stellt Johannes Bischofberger nach einem Rush auf 1:7. In der letzten Spielminute regnet es noch eine Handvoll Strafen: Manuel Ganahl und Raphael Herburger im KAC-Dress und Joel Messner in Schwarzgelb nehmen auf der Strafbank Platz; allein, am Ergebnis ändert sich nichts mehr.
Nun gilt es die klare Heimniederlage gegen den Tabellenführer schnellstmöglichst abzuhaken und den Fokus auf die nächste Partie gegen den HC Innsbruck zu richten. Die Partie in der Tiroler Landeshauptstadt wird um 17:30 Uhr angepfiffen, gegen den direkten Tabellennachbarn wiegen die Punkte um so schwerer. Auf nach Nordtirol, unterstützen wir die Puschtra Mannschaft lautstark – auf geht’s Wölfe, kämpfen und siegen!
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