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„Jenseits von Gut und Böse“

Foto: Caritas

Die Kosten für die Erweiterung des Seniorenwohnheimes in Olang liegen bei 500.000 Euro pro Zimmer. Schuld ist das Richtpreisverzeichnis. Der Gemeinderat von St. Lorenzen fordert eine Anpassung.

von Markus Rufin

Das Wohn- und Pflegewohnheim in Olang soll erweitert werden. Seit Jahren arbeiten die Gemeinden darauf hin. Insgesamt sollen 20 Betten dazukommen. Mittlerweile ist der Plan für diese Erweiterung so weit fortgeschritten, dass bereits um die Finanzierungen angesucht werden kann.

Neben den erhofften Landesbeiträgen steuern das Konsortium selbst, sowie die Nutzungsgemeinden einen Beitrag dazu bei. Bis vor einigen Jahren war eine Erweiterung um 20 Zimmer für die meisten Gemeinden kein Problem. Die Finanzierung musste zwar lange im Vorhinein geplant werden, doch stemmbar ist es für die meisten.

Seit der Inflation hat sich jedoch einiges geändert. In der Gemeinderatsitzung in St. Lorenzen wurde ausführlich über die geplante Erweiterung und vor allem über die Kosten debattiert. Für Bürgermeister Martin Ausserdorfer sind diese „jenseits von Gut und Böse“. Die Kosten für ein Zimmer belaufen sich nämlich auf 500.000 Euro. Die Gemeinde St. Lorenzen beteiligt sich mit 190.000 Euro an den Kosten. Hinzu kommen zwei Millionen Euro, die das Konsortium selbst stellt und rund zehn Millionen Euro, die vom Land übernommen werden.

Zwar wurde die entsprechende Haushaltsänderung für die Erweiterung des Heimes in Olang in der Sitzung genehmigt, Ausserdorfer merkte allerdings an, dass diese hohen Preise die öffentlichen Verwaltungen vor große Probleme stellen. Vor allem beim Landesrichtpreisverzeichnis, das das letzte Mal um 30 Prozent erhöht wurde, gebe es Korrekturmöglichkeiten, wenn man sich andere Ausschreibungen anschaue.

„Wenn wir das nicht schleunigst korrigieren, laufen wir Gefahr, dass öffentliche Verwaltungen überhaupt nichts mehr ausschreiben können und wollen“, unterstrich Ausserdorfer in der Sitzung. Mit den Baukosten werden nämlich auch die Planungskosten angepasst.

Wie der Bürgermeister in der Sitzung erklärte, habe man auf alle erdenklichen Wege versucht, die Kosten zu senken. Zimmer wurden reduziert und das gesamte Projekt effizienter gestaltet, die baulichen und gesetzlichen Bestimmungen machen einen solchen Preisanstieg aber unausweichlich.

Bei der Gemeinderatssitzung stellte Ausserdorfer zudem in Frage, ob sich die Gemeinde unter diesen Voraussetzungen am Pflegeheim in Pfalzen, das bereits seit Jahren geplant wird, beteiligt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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