Lara war gut
Lara Gut-Behrami ist die neue „Prinzessin der Erta“: Der Tessiner Superstar hat am Dienstag den Weltcup-Riesentorlauf am Kronplatz gewonnen.
Es war ein perfekter Tag für die Schweizerin, die den ersten Lauf dominiert und nach zwei zweiten Plätzen 2021 und im ersten von zwei Rennen 2023, ihren ersten Sieg auf der ERTA feiern konnte. Die 42-fache Weltcupsiegerin gesellt sich damit zu Federica Brignone (ITA-2017), Viktoria Rebensburg (GER-2018), Mikaela Shiffrin (USA-2019 2×2023), Tessa Worley (FRA-2021) und Sara Hector (SWE-2022) auf der Ehrentafel eines der prestigeträchtigsten Rennen im Skizirkus der Frauen. Mit ihrem Sieg am Kronplatz übernimmt Lara Gut-Behrami mit 585 Punkten die Führung in der Riesentorlauf-Disziplinenwertung, 85 Punkte vor Federica Brignone (ITA) und der Schwedin Sara Hector auf Platz drei. In der Gesamtwertung ist die Schweizerin Mikaela Shiffrin mit nur 95 Punkten Rückstand dicht auf den Fersen, wenn man berücksichtigt, dass die Amerikanerin derzeit verletzungsbedingt ausfällt.
Lara Gut-Behrami lässt bereits im ersten Durchgang aufhorchen und setzt sich mit einem sensationellen Lauf und 59 Hundertsteln gegen die Konkurrenz um die Neuseeländerin Alice Robinson durch. Dritte wird Sara Hector (SWE), die bereits 2022 auf der ERTA siegreich war. Etwas dahinter lauert ein italienisches Trio mit Federica Brignone und Marta Bassino auf den Plätzen 5 und 6 nach dem ersten Lauf mit 1,32 und 1,36 Sekunden Rückstand.
Vorläufige Achte wird Sofia Goggia, knapp anderthalb Sekunden hinter der Schweizer Führenden. Auch die anderen Italienerinnen schlagen sich gut und qualifizieren sich für den zweiten Lauf: Roberta Melesi wurde 17., Asja Zenere 24. und die Südtirolerin Elisa Platino hält mit Platz 28 die Südtiroler Fahne hoch. Die weiteren Italienerinnen Lara Della Mea (34), Laura Pirovano (39) und Ilaria Ghisalberti (40) schaffen es nicht in den zweiten Durchgang.
Im zweiten Lauf gibt es einige Höhepunkte, die die mehr als 12.000 Zuschauer auf den Tribünen und entlang der ERTA so richtig aufwirbeln: Allen voran Julia Scheib (AUT), die als einzige im zweiten Durchgang unter einer Minute bleibt und mit der besten Laufzeit vom 25. auf den neunten Gesamtrang nach vorne prescht.
Acht Plätze gut macht dagegen die sehr junge Lara Colturi (ALB), die mit der siebtbesten Laufzeit von Platz 20 auf Platz 12 vorrückt. Auf den Tribünen herrscht Begeisterung, als Sofia Goggia einen fast perfekten zweiten Lauf hinlegt, der sich als der zweitbeste erweist und ihr die momentane Führung und den fünften Gesamtrang einbringt. Das interne Duell mit Marta Bassino und Federica Brignone wird diesmal zugunsten der Speedqueen aus Bergamo entschieden.
Die ersten vier des ersten Laufes können dann jeweils ihre zeitweilige Führung bestätigen, beginnend mit der Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die in den Vorjahren zweimal Zweite war. Dann legen Hector und Robinson die gleiche und identische Rennzeit hin. Die nervenstarke Lara Gut-Behrami erteilt schlussendlich allen eine Lektion und verdoppelt den Vorsprung aus dem ersten Lauf zu ihrem ersten Triumph am Kronplatz, ihrem 42. insgesamt. Und wird prompt von König Alberto Tomba gekrönt.
Sonderpreis „Best Rookie“
Der vom Organisationskomitee „Al Plan Events“ gestiftete Sonderpreis „Best Rookie“ wurde ebenfalls wieder vergeben. Der Preis ist für jene Athletin gedacht, die mit der höchsten Startnummer die Qualifikation für den zweiten Durchgang schafft und besteht aus einem Urlaubsgutschein am Kronplatz im Wert von 2000 Euro. Die diesjährige Gewinnerin ist Elisa Mörzinger aus Österreich, die mit der Startnummer 45 in die 30 gekommen ist.
Die Stimmen des Tages
Lara Gut-Behrami SUI – Siegerin
„Es ist derzeit ein guter Moment für mich, wo ich konstant fahren kann und die Ergebnisse sind da. Heute konnte ich diesen Trend bestätigen und ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg an diesem wichtigen Ort für unseren Frauenweltcup.“
Danny Kastlunger – OK-Chef SkiWorldCup Kronplatz
„Ich bin stolz auf unsere Organisation und freue mich über den Verlauf des heutigen Rennens. Lara Gut-Behrami ist ein großer Champion, und es ist nur richtig, dass ihr Name auch auf der ERTA-Ehrentafel aufscheint. Schade für unsere Italienerinnen, die nur knapp am Podium vorbeigeschrammt sind, aber das Publikum, das so zahlreich erschienen ist, hat die Show sehr genossen und eine echte Stadionatmosphäre geschaffen. In sieben Auflagen habe ich noch nie so viele Menschen bei unserem Rennen gesehen – besser hätte es nicht laufen können.“
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