„Sprachen sind ausschlaggebend“
5.400 Arbeitslose haben im Jahr 2023 ihre Beschäftigungsfähigkeit untersuchen lassen. Wo Südtirol über dem Durchschnitt steht und warum mangelnde Sprachkompetenzen für viele Arbeitssuchende ein Problem sind.
von Christian Frank
Die Erwerbstätigkeit ist einer der Grundpfeiler gesellschaftlicher Einbindung und persönlicher Selbstverwirklichung, doch nicht bei allen ist diese gegeben. Südtirol kann zwar eine geringe Arbeitslosenquote vorweisen, doch bedarf es dennoch besonderer Initiativen, um den Betroffenen zu helfen, ihren Weg in den Arbeitsmarkt zu finden. Die Arbeitshemmnisse, welche der Beschäftigungssuche zu Grunde liegen, variieren dabei jedoch individuell.
Der Aufgabe, diese zu identifizieren, haben sich die Südtiroler Arbeitsvermittlungszentren verschrieben. Mit einem Assessment (zu Deutsch: Einschätzung oder Bewertung) der Beschäftigungsfähigkeit unter dem Namen „GOL“ wurden 2023 insgesamt 5.400 registrierte Arbeitslose verzeichnet, mit denen die Arbeitsvermittlungszentren genau jene Hemmnisse ergründeten, welche den Schritt in den Arbeitsmarkt erschweren. Die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt erstellte anhand dieser Tätigkeit eine Bilanz des vergangenen Jahres.
Sprachkenntnisse, besonders auf hohem Niveau, kristallisierten sich dabei als einen ausschlaggebenden Faktor für eine stabile Beschäftigungstätigkeit und einer Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse heraus. Diese Erkenntnis ist für viele Arbeitssuchende in Südtirol jedoch keine gute Nachricht. Beinahe die Hälfte der bewerteten Arbeitslosen gab weder Deutsch noch Italienisch als Mutter- oder Zweitsprache an. Das hängt damit zusammen, dass lediglich 60 Prozent die italienische Staatsbürgerschaft besitzen. Südtirol weist somit den höchsten Anteil aller Regionen an assessierten Arbeitslosen ohne italienische Staatsbürgerschaft auf.
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Kommentare (6)
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segadigon
so viele arbeitslose und in den spitälern speziell in der kueche fehlt das personal hier muss man sicher kein sprachgenie sein
meintag
Welche der „Küchen“ sind gemeint? Wir haben deren 5(Fünf).
dn
Ein Minimum an Fremdsprache lässt sich auch lernen.
hallihallo
wer arbeiten will, findet auch eine arbeit.
robby
Unter Umständen könnten diese Arbeitslosen ja auch versuchen eine Sprache zu erlernen. Möglichkeiten gäbe es zuhauf.
olle3xgscheid
Beinahe die Hälfte der bewerteten Arbeitslosen gab weder Deutsch noch Italienisch als Mutter- oder Zweitsprache an.
Ganz einfach das Arbeitslosengeld an einen verpflichtenden Sprachkurs binden und ab geht die Post 😉