„Politisches Auslaufmodell“
Harsche Worte findet der einzige gewählte Vinschger Landtagsabgeordnete Sepp Noggler für die Ämterverteilung, bei der er und sein Bezirk durch die Finger schauen.
von Karin Gamper
Nix zu machen: Der SVP-Landtagsabgeordnete Sepp Noggler und mit ihm der Vinschgau wurden von Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Postenverteilung links liegen gelassen. Zumindest auf Landesebene ist für den Westen nichts mehr zu holen, da sind alle Posten und Pöstchen schon vergeben. Vielleicht geht sich für den Malser noch ein Trostpflaster als Regionalratspräsident aus, was allerdings noch offen ist.
Doch das interessiert Sepp Noggler schon gar nicht mehr, wie er gestern klarstellte. Er ist maßlos enttäuscht vom bisherigen Verlauf der Regierungsbildung und der Ämtervergabe. Der einzige im Vinschgau gewählte SVP-Politiker hat die Landtagspräsidentschaft verloren und will sich nicht mit den Brosamen abgeben. Er sagt: „Ich bewerbe mich um kein Amt und will auch gar keines mehr, ich werde diese Legislatur als einfacher Landtagsabgeordneter bewältigen und dann aus der Landtagspolitik aussteigen“. Der Bezirk Vinschgau sei ohnehin ein „politisches Auslaufmodell“. „Der Vinschgau wird bei den nächsten Landtagswahlen von der politischen Landkarte verschwinden und das ist von der Parteispitze auch so gewollt“, klagt Noggler an. Ohne einen „Überflieger“ als Nachwuchspolitiker sei der SVP-Bezirk dem Untergang geweiht. Und so ein „Überflieger“ sei weit und breit nicht zu sehen. Das Regionalgesetz sei auf die „großen Bezirke“ zugeschnitten, die kleinen wie der Vinschgau seien nicht mehr erwünscht.
Gemäßigtere Worte findet SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger. Er gibt sich im Vergleich zu anderen Bezirksobleuten sogar überaus bescheiden.
„Der Bezirk hat bei den Wahlen verloren und wir sind deshalb nicht in der Position, Forderungen zu stellen“, erklärt Plangger. Die Ämtervergabe obliege Landeshauptmann Arno Kompatscher und das werde der Bezirk respektieren. In den Medien große Reden schwingen liege ihm nicht. „Wir haben unsere Wünsche bereits direkt beim Landeshauptmann und beim Parteiobmann deponiert und klargestellt, dass Sepp Noggler ohne Amt und damit ohne Büro und Mitarbeiter keine gute Arbeit für den Bezirk leisten kann“, so Plangger. Er hat deshalb die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass am Ende für Noggler doch noch ein Amt auf Regionalebene herausschaut. „Da sind aber vorher noch die Verhandlungen mit den Trentinern abzuschließen“, gibt Plangger zu bedenken. Was, wenn der Vinschgau ohne Vertretung in den Gremien bleibt? Albrecht Plangger: „Dann können wir auch nichts machen“.
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