Die Kehrtwende
Nach den heftigen Protesten rudert die Regierung zurück und will nun doch Haushaltsmittel für Maßnahmen gegen die Krankheit Essstörungen bereitstellen.
Die Autonomiegruppe hat im Senat in den letzten Wochen einen Beschlussantrag zu Essstörungen eingebracht, in dem sie unter anderem die neuerliche Bereitstellung der Mittel fordert, die im Haushaltsgesetz unerklärlicherweise gestrichen worden sind.
Nach wiederholten Protesten von PatientInnen und Gesundheitseinrichtungen hat Minister Orazio Schillaci angekündigt, die Mittel wieder zur Verfügung zu stellen. „Wir werden weiterhin darauf drängen, dass dies so schnell wie möglich geschieht“, sagt die Vorsitzende der Autonomiegruppe, Julia Unterberger.
Die SVP-Senatorin weiter:
„Die Entscheidung, diese Mittel zu streichen, ist nicht nachvollziehbar. In Italien leiden drei Millionen Menschen, meist Mädchen, an Essstörungen. Mit unserem Antrag haben wir die Regierung aufgefordert, einen umfassenden Ansatz zur Bekämpfung dieser Krankheit zu wählen, die vor allem bei Mädchen, sogar in der Vorpubertät, ständig zunimmt: Aufklärungskurse in den Schulen, Gegenmaßnahmen zu Darstellungen von unrealistischen und übertrieben dünnen Körpern in den Medien, ein Plan zur Stärkung und Vernetzung des komplexen Netzes an sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen.
Es ist zu begrüßen, dass die Regierung bei der Abschaffung der Mittel eine Kehrtwende vollzogen hat. Dies reicht jedoch nicht aus: die Zahlen und die Komplexität des Phänomens erfordern ein noch stärkeres Engagement.“
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