„Sind ohne Worte“
Sexten ist nach dem tragischen Unfall von Monika Stauder Tschurtschenthaler und ihren beiden Söhnen Kassian und Matthäus weiter geschockt. Wie Mitschüler und Lehrer der Grundschule Sexten mit dem tragischen Unglück umgehen.
von Markus Rufin
Der Unfalltod von Monika Stauder Tschurtschenthaler und ihren beiden Söhnen Kassian und Matthäus hat Sexten in eine Art Schockstarre versetzt. Viele fühlen mit den Angehörigen und besonders mit Familienvater Christian und seinem Sohn Benedikt, der sich nach wie vor mit schweren Verletzungen in der Uniklinik in Innsbruck befindet mit. Schließlich ist nahezu jeder im Dorf irgendwie mit der Familie verknüpft.
Ganz besonders gilt das für die Schüler und Lehrer der Grundschule Sexten. Kassian besuchte die zweite Klasse während Matthäus die fünfte Klasse besuchte. Benedikt, der älteste Sohn ist bereits in der Mittelschule. „Als Schulgemeinschaft sind wir ohne Worte. Die gesamte Gemeinschaft ist betroffen“, erklärt Silvia Kaser, die Direktorin des Schulsprengels Innichen. „In Gedanken sind wir beim Familienvater und Benedikt. Wir wünschen ihnen viel Kraft und Menschen, die sie unterstützen.“ Die Schule stehe in Kontakt mit dem Familienvater und habe ebenfalls ihre Unterstützung angeboten.
Doch wie gehen die Schüler und Lehrer selbst mit dem tragischen Unglück um? „In der Schule haben wir ein Care-Team, das gemeinsam mit den Lehrpersonen die Schüler auffängt und betreut“, berichtet Kaser. „Dieses Care-Team besteht aus Lehrpersonen, die eine eigene Ausbildung für tragische Ereignisse an Schulen gemacht haben. Sie kümmern sich um die Situation vor Ort und unterstützen andere Lehrpersonen.“
Oberstes Ziel des Teams ist es, den Schülern wieder Struktur zu geben, sagt die Direktorin: „Die Kinder suchen diese Struktur und den Schulalltag. Zuerst gilt es natürlich, die Situation aufzufangen, dann geht es darum, langsam in den Schulalltag zurückzukehren.“ Gleichzeitig soll das tragische Unglück aber auch aufgearbeitet werden. Wenn Fragen auftauchen und das Bedürfnis vorhanden ist, soll das Care-Team auf die Kinder eingehen.
Einen genauen Ablauf oder Zeitplan gibt es dabei nicht. „Ich denke, man muss flexibel sein und schauen, wie die Situation vor Ort oder in der betreffenden Klasse ist“, meint Kaser. „Im Moment zeigen sich die Mitschüler jedenfalls tief betroffen, genaueres möchte ich nicht sagen.“
Nicht zuletzt ist das Care-Team auch für die Lehrpersonen da, sodass diese wissen, wie sie der Klasse gegenübertreten können.
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