Wölfe besiegen die Caps
Der HC Pustertal hat am Samstagabend einen vielumjubelten 2:1-Kampfsieg gegen die Capitals aus Wien gefeiert.
Von Andreas Baumgartner
Keine 24 Stunden nach dem Auswärtssieg in Villach kehren die Wölfe aufs heimische Eis zurück, wo heute die spusu Vienna Capitals gastieren. Die Caps rangieren derzeit außerhalb der Pre-Playoff-Plätze und werden heute Abend alles versuchen, um den Anschluss an Platz 10 zu halten. HCP-Trainer Kasper Vuorinen bietet nahezu dieselben Linien wie gestern gegen Villach auf, es fehlen weiterhin Althuber und Frycklund. Simon Berger kehrt ins Lineup zurück, im Tor steht heute Jake Smith. Auf der VIP-Tribüne wohnt der italienische Sportminister Andrea Abodi der Partie bei.
Die ersten Minuten der Partie gehören den Gästen, die hoch stehen und auf Fehler in der Pusterer Hintermannschaft lauern. Die beste Torchance in dieser Phase hat Seamus Donohue, der einen Puck abfängt und auf Jake Smith abfeuert, dieser reagiert jedoch gekonnt. Nach einer ersten Druckphase der Wiener finden auch die Wölfe immer besser ins Spiel. Alex Petan fasst sich bei einem schönen Sololauf ein Herz, bleibt jedoch am letzten Mann hängen.
Die erste richtig gute Möglichkeit haben die Pusterer nach einem präzisen Akeson-Querpass auf Atwal, doch Steen ist zur Stelle. Nun werden die Wölfe immer selbstsicherer und schnüren die Wiener für etliche Minuten im eigenen Drittel ein; doch der Dauerbeschuss u.a. von Morley, Sill und Catenacci zeigt keine Wirkung. Nach genau 15 Minuten ist es dann doch soweit, und die Intercable Arena erbebt ein erstes Mal: Arvin Atwal hinter dem Tor legt mustergültig auf Alex Petan im Slot zurück, der Stefan Steen im Gästetor mit einem satten Onetimer das Nachsehen gibt und die Wölfe in Führung bringt. Auch in den verbleibenden fünf Minuten dominieren die Wölfe das Spiel und nehmen eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Einziger Wermutstropfen ist eine äußerst fragwürdige Strafe gegen Ivan Deluca zeitgleich mit der Sirene.
Nach Wiederanpfiff benötigen die Caps exakt 17 Sekunden für den Ausgleich. Die beiden Vienna-Neuzugänge Franklin und Stefanson kombinieren sich vor den Kasten von Smith; und Stefanson gibt Jake Smith aus kurzer Distanz das Nachsehen, es steht 1:1. Die Wölfe lassen nicht locker: Messner bedient von der blauen Linie Zach Sill vor dem Tor, doch Steen packt eine großartigen Reflex aus. Ein Powerplay nach Strafe gegen Piff können die Wölfe nicht nutzen.
Das Match wird nun etwas zerfahrener, individuelle Fehler auf beiden Seiten öffnen Freiräume für etliche Angriffe. Highlight ist ein Onetimer von Mantinger nach Vorarbeit von Deluca, doch Steen entschärft auch diese Torchance der Pusterer. Auch gegen Dan Catenacci (zweimal) und Atwal bleibt Steen Sieger. Nach einem Wechselfehler der Wölfe knapp sieben Minuten vor Schluss gilt es erneut ein Powerplay der Vienna Capitals zu überstehen. Lukas Kainz vom Bullykreis und Seamus Donohue im Slot versuchen Jake Smith zu überwinden, jedoch erfolglos. Ein glasklares Foul seitens der Wiener bleibt ungeahndet.
Die letzten fünf Minuten des Drittels gehören dem HC Pustertal; die Schwarzgelben werfen alles nach vorne, Vienna-Goalie Steeen kann mehrmals nur in extremis retten. Zweieinhalb Minuten vor der Drittelsirene muss er sich doch noch geschlagen geben. Joel Messner legt auf den heranfahrenden Raphi Andergassen zurück, der zieht von halblinks ab und stellt auf 2:1 für den HCP. Die Zuschauer in der Intercable Arena und an den Empfangsgeräten jubeln lautstark. In der 38. Spielminute wird es in der Arena noch lauter, beim unrühmlichen Höhepunkt dieses Spielabschnitts wird zuerst Ryan Stanton nach einer äußerst dubiosen Schiedsrichterentscheidung für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt.
Assistant Captain Alex Petan versucht bei den österreichischen Referees zu intervenieren, wird von diesen aber mit 2+10 (!) Minuten vom Feld geschickt. Somit gilt es zwei Minuten in doppelter Unterzahl zu überstehen, was den Wölfen bis zur Drittelsirene auch gelingt.
Auch die verbleibenden 33 Sekunden im Schlussabschnitt überstehen die Wölfe schadlos, ein Schuss von Stefanson landet am Pfosten. Nach Ablauf der Strafe geht es gleich weiter wie zu Ende des zweiten Drittels. Der HC Pustertal wirft alles nach vorne und nimmt Steen unter Dauerbeschuss (u.a. mit Morley, Messner und Stanton), die Vienna Capitals halten mit vollem Körpereinsatz und der Kraft der Verzweiflung dagegen.
Bei einem der wenigen Gegenstöße trifft Donohue nur Blech, und auch Armin Preiser kann Jake Smith nicht überwinden. Auf der anderen Seite steht auch Stefan Steen gegen David Morley das Glück bzw. die Torumrandung zur Seite. Die Zeit verstreicht unerbittlich, und die Wiener müssen ihre Verteidigung immer weiter öffnen, um vorne auf den Ausgleich drücken zu können. Zach Sill und Rick Schofield tauchen bei zwei Gegenstößen alleine vor Steen auf, verpassen jedoch die Gelegenheiten zum 3:1. Eine Minute vor Schluss nimmt Caps-Trainer Christian Dolezal ein Timeout und den Torhüter vom Eis, doch die Wölfe bringen den Sieg über die Zeit und fahren weitere wertvolle Punkte ein.
Am Dienstag 23. Jänner tritt der HC Pustertal die Reise nach Slowenien zu HK SZ Olimpija Ljubljana an, am Freitag 26. Jänner findet dann das nächste Heimspiel gegen die Black Wings Linz statt.
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