„Es würde mich reizen“
Bei den Neuwahlen im Bauernbund könnte es zu einer großen Überraschung kommen. Kandidiert der Manfred Vallazza als Landesobmann?
von Markus Rufin
Seit den Landtagswahlen ist es um Manfred Vallazza verständlicherweise ruhig geworden. Der Abschied aus dem Landtag wurmte den Gadertaler Bauern sehr – vor allem, weil ihm nur wenige Stimmen zum Wiedereinzug fehlten. Eigentlich rechnete er fest mit seiner Widerwahl, er hoffte insbesondere auf die Unterstützung der Bauern. Doch letztendlich, so einer von mehreren Gründen in Vallazzas Analyse, seien die Themen der Bergbauern zu sehr vernachlässigt worden.
Dass der ehemalige Landtagsabgeordnete nicht lange die Füße stillhalten wird, war abzusehen. Nun kehrt er tatsächlich zurück. Vorerst als Bezirksobmann des Bauernbundes im Pustertal. Er folgt auf Maximilian Kinzner, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antrat. „Ich wurde von vielen Ortsobmänner gefragt, ob ich kandidieren möchte. Ich stand ja immer den Bauernbund nahe und habe dort 20 Jahre gearbeitet. Zudem war ich bereits zehn Jahre im Bezirksausschuss, daher wollte ich weitermachen“, erklärt Vallazza. Bei den Wahlen für den Bezirksausschuss erhielt er eine große Mehrheit, womit er der einzige Kandidat für die Obmannschaft im Bezirk war.
Seine Schwerpunkte werden der Erhalt der Berglandwirtschaft und das Großraubwild sein. Bäuerliche Produkte müssten wieder mehr Wert sein, damit die Betriebe von ihren Produkten leben können. Bei Bär und Wolf brauche es endlich praxisorientierte Lösungen, sonst sei nicht nur die Almwirtschaft in Gefahr.
Doch Vallazza möchte sich mit diesen Schwerpunkten nicht nur auf Bezirksebene beschäftigen. Für ihn steht sogar eine Kandidatur als Landesobmann des Bauernbundes im Raum: „Wir müssen aus Bezirksausschuss noch gemeinsam schauen, was am besten ist, wir werden als Bezirk aber sicher einen Kandidaten für einen Posten vorschlagen.“ Politisch seien die Pusterer Bauern nicht mehr gut vertreten, somit brauche es unbedingt eine Vertretung im Landesbauernrat.“ Im Klartext heißt das, dass die Pusterer entweder die Landesobmannschaft oder einen der Stellvertreterposten einfordern.
Ob nun Vallazza selbst antritt, ist noch nicht klar, er verrät aber: „Mich würde es auf alle Fälle reizen.“ In den nächsten fünf Jahren komme einiges auf die Landwirtschaft zu. Vor allem im Bereich der Bürokratie stehen große Änderungen bevor, weil mehrere Aufgaben wie das Medikamentenregister künftig digital verwaltet werden sollen.
Der neue Landesobmann müsse gut in Verbände vernetzt sein und politisch zusammenarbeiten können, um diese Umstellungen für die einzelnen Betrieb so einfach wie möglich zu gestalten. Als ehemaliger Landtagsabgeordneter wäre Vallazza dafür prädestiniert, wie er selbst weiß: „Ich habe gelernt, wie man sich bewegen sollte und verfüge natürlich über die nötigen Kontakte zur Politik.“
Doch trotz des konkreten Interesses ist Vallazzas Kandidatur noch nicht sicher. Bis zum 25. Jänner können die Vorschläge für die einzelnen Posten abgegeben werden. Bis dahin wird sich der Bezirk Pustertal mit anderen möglichen Kandidaten absprechen. Speziell wird Vallazza mit dem bisherigen Landesobmann-Stellvertreter Daniel Gasser in Verbindung treten, der bereits bestätigt hat, dass er als Landesobmann kandidieren möchte.
Insbesondere die Frage, ob auch die Obstbauern einen eigenen Landesobmann-Kandidaten ins Rennen schicken wollen, ist dabei von großer Bedeutung. Seit 30 Jahren befindet sich die Landesobmannschaft in der Hand der Obstbauern, das wollen die Viehbauern nun aber ändern.
„Wenn die Obstbauern selbst einen Kandidaten für das Amt des Landesobmannes ins Rennen schicken, werden wir Viehbauern uns auf einen Kandidaten einigen müssen, um überhaupt eine Chance auf das Amt zu haben. Ansonsten zersplittern sich die Stimmen“, ist Vallaza überzeugt.
Doch selbst wenn die Obstbauern einen eigenen Kandidaten stellen, ist Vallazzas Kandidatur nicht vom Tisch. Gasser galt zwar bislang als größter Favorit auf die Nachfolge von Leo Tiefenthlaer, doch mit Vallazzas Interesse hat sich das nun geändert. Verzichten die Obstbauern auf einen Kandidaten, wird es höchstwahrscheinlich zu einem Duell kommen.
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Kommentare (24)
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criticus
Guate Nocht!
Geahts iatz wieder gleich weiter?
tiroler
Er wäre wie geschaffen für das Amt. An Bauernschläue fehlt es ihm nicht und zu blöd ist ihm auch nichts.
andreas
Genau, wenn sie diesen gierigen Geier wählen, steigt gewiss der Rückhalt in der Bevölkerung für die Bauern
hermannh
Andreas:
Lasst uns Bauern entscheiden wer Obmann wird. Die Demokratie gebietet dass alle Mitglieder kandidieren dürfen.
Gewählt wurde er bei den Landtagswahlen auch nicht…trotz dass er Kandidat war und sich einige somit unnütz ereiferten 🙂
andreas
Ihr könnt von mir aus auch rumer oder in Sepp von Unterpichlerhof wählen.
leser
Herrmannh
Du hast recht
Vallazza passt genau
Er steht wie kein anderer zum Bild des Bauern
Hinterhältigkeit Dreistigkeit und übervorteilung kann man nicht besser darstellen als mit diesem mann
hermannh
Leser: Valazza hat nur erklärt er überlegt ob er kanditiert…. und Valazza steht nicht für die Südtiroler Bauern…..
Zweitens: wir Bauern schreiben auch nicht vor wer Chef-Gewerkschafter wird … So was nennt man Respekt vor den anderen Kategorien 🙁
meintag
@hermann
Da merkt man deine Bildung. Ihr Bauern braucht EINEN Führer und den wählt ihr selber. Bei Gewerkschaften gibt es nicht Eine sondern Mehrere. Einzig die SVP glaubt nur an ihre ASGB. Und auch dort wird ihre Führung nicht von den Mitgliedern gewählt. Was aber ähnlich erscheint ist dass sowohl der BB als auch erwähnte Gewerkschaft in jeder grösseren Ortschaft über Büros verfügt welche natürlich vom Steuerzahler und nicht von den Mitgliedern bezahlt wird.
hermannh
Meintag: Führer gabs nur im 3 Reich… da sieht man dass du aus dem rechten Spektrum kommst 🙁
gulli
Die nötige Bauernschläue besitzt er auf jeden Fall!
ummagumma
Das Herzlichen ist nun auch Bauer und hat auch noch Ahnung davon was Demokratie ist. Jetzt schlägts 13 :-p
sougeatsnet
Offensichtlich haben alle ehrlichen Leute kein Interesse solche Posten zu besetzen. Jetzt sind Schlaumeier am Zug, oder? Welcher Bergbauer hat schon Zeit sich für solche Dinge zu kümmern? Der Bauernbund war der größte Verlierer bei den Landtagswahlen, ihr Geschrei bezüglich Großraubwild hat letzlich nichts gebracht. Still und leise 3xS, und es gibt kein Problem, Lösung nach Bauernart. Der SBB hat sich mit der Bürokratie angefreundet, und da braucht es natürlich andere Lösungswege. Die meisten Bauern, welche hier groß mitreden sind meist selbst Hotelier, und dann zählt nur mehr Mony!
leser
Sougeatsnet
Mit Ehrlichkeit hat dieses Amt nichts zu tun
pingoballino1955
hermannhGoofy,bist du Bauer? Wenn ja ,warum???
ummagumma
Solche wie Vallazza oder der dumme Kommentarschreiber ala HermannH, schaden dem (wahren) Bauerntum. Typische Hobby-Hotelier-Bauern Vertreter. Wengen unter anderem ist mitunter ein sehr gutes Beispiel, oder nehmen wir den Alibi-Bauernhof in Toblach, Geiselsberg usw.
leser
Ummagumma
Das ist dann die bauernschläue
pachamama
Es ist bald Fasching, da braucht es schon einen Kasperle……
sepp
Des isch a geld geiler to mia giorni mi wunderts das Reich traut noch sein skandal
leser
Sepp
Der ist nicht geldgeil
Das ist nur hang zum legitimierten Diebstahl
Ist doch Ehrensache
Sein Geist entspricht doch einen satten Mehrheit
bettina75
Gibt es wirklich keinen würdigeren Kandidaten ?
Das sagt alles.
dn
Ist wie der Schuler – alles lieber tun, als den eigenen Betrieb zu bearbeiten. Das ist eben auch Arbeit und das ist nicht jedermanns Sache.
morgenstern
Ein Glücksfall für die steuerprivilegierte Subventionskaste.
sougeatsnet
Wenn man den SBB an die Wand fahren will, dann ist Manfred Vallazza der Richtige, keine Moral und Ehrlichkeit, nur Schlaumeier. Offensichtlich fühlen sich viele in dieser Gemengelage wohl.
leser
Da wird nichts an die Wand gefahren
Das entspricht genau der Mentalität dieses verschlafenen und übervorteilten Haufens