Bauer findet Frau
Die Mitglieder des Südtiroler Bauernbundes haben kürzlich ihre 156 Ortsgruppen neu gewählt. Dabei kam es nicht nur zu einem großen Wechsel an der Spitze, sondern es gibt erfreulicherweise auch mehr junge Funktionäre und nun auch drei Ortsobfrauen statt bisher eine. Nachwuchssorgen gibt es im Südtiroler Bauernbund jedenfalls keine.
Über 21.000 Mitglieder des Südtiroler Bauernbundes waren kürzlich aufgerufen, ihre 156 Ortsgruppen für die nächsten fünf Jahre neu zu bestimmen. 1.121 Funktionäre, und damit einige mehr als noch vor fünf Jahren, wurden in die einzelnen Ortsbauernräte gewählt.
Eine große Erneuerung gab es bei den Ortsobmännern.
In genau der Hälfte der Ortsgruppen – 78 von 156 – gab es einen Wechsel an der Spitze. Die größte Veränderung gab es im Unterland, wo 8 von 12 bzw. 67 Prozent der Ortsobleute neu in das Amt gewählt wurden.
Auch im Bezirk Pustertal mit 15 von 25 Ortsgruppen (60 Prozent), in Bezirk Bozen mit 14 von 25 Ortsgruppen (56 Prozent) und im Bezirk Burggrafenamt mit 16 von 32 Ortsgruppen (50 Prozent) gibt es viele neue Gesichter an der Spitze. Im Bezirk Eisacktal sind 10 Ortsobmänner von 23 neu im Amt, was 43 Prozent entspricht.
Der Vinschgau schloss sich nicht an den Trend an und bestätigte 24 von 39 Ortsobleute. 15 treten ihr Amt neu an (38 Prozent). Viele der Ortsobleute erreichten die Beschränkung von drei Mandaten und konnten sich daher nicht mehr der Wahl stellen. Andere wiederum überließen jüngeren Kräften das Amt.
Erfreulich ist, dass der Anteil junger Funktionärinnen und Funktionäre zugenommen hat. 131 Ortsbauernräte sind jünger als 30 Jahre, 36 davon sogar jünger als 25 Jahre. Im Vergleich: 2018 waren es nur 66 bzw. zwölf Funktionäre.
Nahezu gleichgeblieben ist die Anzahl der 36- bis 50-Jährigen mit 48 Prozent im Vergleich zu den bisherigen 47 Prozent. Elf Prozent weniger Funktionärinnen und Funktionäre sind zwischen 51 und 65 Jahren. Die über 66-Jährigen sind mit einem Prozent (2018: 3 Prozent) ebenfalls etwas zurückgegangen. Im Durchschnitt sind die Funktionäre 44 Jahre alt, die Ortsobleute 45 Jahre und damit etwas jünger als noch vor fünf Jahren.
Neben den Jungen sind auch die Frauen im Aufwind.
Stand in den letzten fünf Jahren nur eine Frau einer Bauernbund-Ortsgruppe vor – Erika Kaserer war Ortsobfrau von Reschen und wurde in ihrem Amt wiederbestätigt – konnten sich bei dieser Ortsbauernratswahl zwei weitere Frauen durchsetzen: Ingrid Wiedenhofer führt die nächsten fünf Jahre die SBB-Ortsgruppe Welschnofen an, während Jolanda Hinteregger in der Ortsgruppe Lüsen das Sagen hat.
Zudem sind mit acht doppelt so viele Frauen Stellvertreterinnen der Ortsspitzen als noch 2018.
Erfreut über den Wahlausgang zeigt sich Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler.
„Die Wahl hat klar gezeigt, dass es im Südtiroler Bauernbund kein Problem mit dem Funktionärsnachwuchs gibt. Und auch von der allgemeinen Ehrenamtsmüdigkeit, von der man immer wieder hört, kann im SBB nicht die Rede sein. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben sich die Ortsgruppen nicht schwer getan, tolle Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich in den nächsten fünf Jahren auf Ortsebene für die Anliegen der bäuerlichen Familien einsetzen. Besonders freut mich, dass auch immer mehr Frauen Ämter im Südtiroler Bauernbund übernehmen.“
Ein Grund für den Erfolg der SBB-Ortsbauernratswahl war sicherlich auch der Einsatz des Südtiroler Bauernbundes für das Ehrenamt. So startete der SBB gezielte Maßnahmen, um besonders junge und weibliche Nachwuchskräfte zu motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren. Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „LINSA 2.0“ wurde etwa ein eigenes Faltblatt entworfen, das die Tätigkeiten des Ortsbauernrates erläutert und zum Mitmachen ermutigt.
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Kommentare (1)
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pingoballino1955
Valazza will als BB OBMANN kandidieren?? Na dann,prost Mahlzeit ihr Berg und Talbauern!!!