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„Qualen der Seele“

Raffaela Vanzetta

Die Koordinatorin der Dienststelle für Essstörungen, Raffaela Vanzetta, bedauert, dass die römische Regierung den nationalen Fonds für Essstörungen gestrichen hat.

Auch der Papst sprach in dieser Woche auf der Mittwoch-Konferenz über dieses Thema:

Er sprach über Essstörungen, das schlechte Verhältnis zum Essen, das Medizin und Psychologie zu lösen versuchen. „Das sind oft sehr schmerzhafte Krankheiten“, präzisierte der Papst, „die meist mit Qualen der Psyche und der Seele zu tun haben“.

Leider sind die Medizin und die Psychologie, die Essstörungen behandeln, mit Kosten verbunden, und um alle Erkrankten behandeln zu können, muss das öffentliche Gesundheitssystem diese Kosten tragen, bedauert Raffaela Vanzetta, die Koordinatorin im Bereich Essstörungen.

Seit mehreren Jahren kämpfen viele Fachleute und Angehörige, die einen geliebten Menschen durch eine Essstörung verloren haben, dafür, dass Essstörungen als eigenständige Krankheit anerkannt werden, die wesentliche Versorgungsstufen (Livelli Essenziali di Assistenza = LEA) benötigen. Nur dann wäre eine Behandlung flächendeckend im gesamten Land gewährleistet, erklärt Vanzetta, die Leiterin der Dienststelle für Essstörungen.

In einer Aussendung schreibt die Expertin:

Bisweilen sind Essstörungen im großen Kessel der psychischen Störungen aufgelistet, für die jede Provinz ein Mindestmaß an Versorgung garantieren muss. Essstörungen sind jedoch komplexer als die meisten anderen psychischen Störungen. Um sie zu behandeln, reichen psychiatrische und psychologische Behandlungen nicht aus, es ist auch eine Ernährungstherapie erforderlich, und es bedarf spezifischer Kenntnisse, über die selbst gut ausgebildete Psychologen nicht immer verfügen.“

Vor zwei Jahren hatte die Regierung als Reaktion auf die zahlreichen Forderungen von Familien und Fachleuten einen Fond in Höhe von 25.000.000 Euro bereitgestellt, der anteilig auf die einzelnen Regionen aufgeteilt wurde.

Der nationale Fonds zur Bekämpfung von Essstörungen war mit dem Haushaltsgesetz 2021 eingerichtet und mit 25 Millionen Euro für die Jahre 2022 und 2023 ausgestattet worden, um ein angemessenes Netz von Diensten aufzubauen, den wachsenden Bedarf an Betreuung zu decken und die regionalen Unterschiede in der Versorgung auszugleichen, die die Betroffenen in vielen Regionen zu langen Reisen zwingen. Es sollte ein erster Schritt sein, um die Versorgung auch dort zu gewährleisten, wo es keine gibt, und in der Zwischenzeit sollte die offizielle Aufnahme in die LEAs organisiert werden.

Dank dieser Gelder konnten in Italien 780 Fachkräfte, darunter Ärzte, Psychologen und Ernährungsberater, mit einem befristeten Vertrag bis zum 30. Oktober 2024 eingestellt und 80 Ambulanzen und Tageskliniken aktiviert werden, berichtet Raffaela Vanzetta.

Auch in Südtirol konnten mit diesen Geldern viele Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung und vor allem zur Früherkennung von Essstörungen getroffen werden.

Angesichts der stetig steigenden Zahlen (2023 wurden in Italien 1.680.456 neue Diagnosen registriert, gegenüber 1.450.567 im Jahr 2022, 1.230.468 im Jahr 2021, 879.560 im Jahr 2020 und 680.569 im Jahr 2019), schien die Erneuerung des Fonds eine ausgemachte Sache zu sein, ebenso wie die angestrebte Aufnahme in die LEAs als eigenständige Krankheit.

Die neue Regierung sieht das anders.

Mit dem Haushaltsgesetz für 2024 hat sie den Fonds für die Behandlung von Essstörungen auf Null reduziert. Auf Null. Projekte, die mit Behandlungspfaden begonnen hatten, die bis zum nächsten Oktober garantiert waren, müssen ersatzlos eingestellt werden.

„In Südtirol werden wir weniger als in Kalabrien oder Sardinien leiden, unser Gesundheitssystem garantiert bereits eine grundlegende Versorgung, aber wir erhalten viele Anfragen aus anderen Regionen, in denen leider Menschen, wegen mangelnder Versorgung an den Essstörungen sterben, weil sie nicht versorgt werden“, sagt Raffaela Vanzetta.

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