„Philipp ist ein netter Bub“

Thomas Widmann
Thomas Widmann lehnt das Angebot der SVP, Regionalassessor in Trient zu werden, dankend ab. Er unterstütze die Mehrheit nur dann, wenn er auch inhaltlich mitreden könne.
Tageszeitung: Herr Widmann, die Koalitionsverhandlungen entwickeln sich zu einer Hängepartie. Was ist Ihr Eindruck?
Thomas Widmann: Es ist ein Possenspiel. Was das Duo Kompatscher/Achammer in den letzten zwei Monaten gemacht hat, ist ein eindrucksvoller Beweis für ihre absolute Führungslosigkeit. Philipp (Achammer) ist ein netter Bub, aber leider zu schwach, um den LH auf Linie zu bringen. Er macht alles, was der LH will, nur um einen Job zu bekommen. Obwohl er nie gefragt wurde, hat der LH mehrmals die Präsentation des Programms versprochen: zu Weihnachten, zum Jahresende, zu Dreikönig. Es ist ihm aber nie gelungen, dies zu realisieren. Besonders negativ ist, dass sie es vorziehen, drei italienische Koalitionspartner zu nehmen und mit einer Civica zu flirten, die nur mit einem Restmandat in den Landtag eingezogen ist, anstatt die Zusammenarbeit mit einer deutschen Zentrumspartei zu suchen. Dabei ist die SVP doch die Partei der Deutschen und Ladiner.
Können Sie sich vorstellen, die Mehrheit von außen zu unterstützen?
Wir sind angetreten, um die Mehrheit zu unterstützen. Ich stehe in regelmäßigem Dialog mit Philipp, aber ich habe klar gesagt, dass ich nicht daran interessiert bin, Regionalassessor in Trient zu werden. Es ist mir egal, ob ich 1.500 Euro mehr bekomme. Mir geht es um Inhalte, nicht um Positionen. Ich unterstütze nicht die Mehrheit, nur um ein Pöstchen zu bekommen. Ich will eine aktive Rolle bei der Ausgestaltung der Autonomiereform und bei der Weiterentwicklung der Euregio spielen.
Interview: Matthias Kofler
Kommentare (27)
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