Der dynamische Klimaplan
Die Umsetzung des 2023 beschlossenen Klima Plans schreitet voran. Eine Übersicht über die laufenden und umgesetzten Maßnahmen bietet das Portal klimaland.bz.
Rund ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem die Landesregierung im Juli 2023 den „Klima Plan Südtirol 2040″ verabschiedet hat.
Er ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie „Everyday for Future“ des Landes.
Mit dem Klimaplan setzt sich das Land Südtirol das Ziel, Südtirol bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu machen. „Er zeichnet sich insbesondere durch seine Ganzheitlichkeit aus, das heißt der Klimaplan umfasst Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in allen relevanten Bereichen der Gesellschaft“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher.
„Zudem ist er dynamisch, das heißt er ermöglicht es, auf neue Entwicklungen und Herausforderungen zu reagieren und Ziele und Maßnahmen anzupassen.“
Rund 150 konkrete Maßnahmen in Aktionsfeldern wie Verkehr, Bauen, Heizen, Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Tourismus und den Umbau des Energiesystems sind darin in der ersten Umsetzungsphase enthalten. 79 Maßnahmen davon sind bereits gestartet, rund 18 sind in Erarbeitung. Laufend steigt zudem die Zahl der Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden konnten – seit dem letzten Zeitpunkt der Aktualisierung im August 2023 sind dies weitere acht, berichtet das Landespresseamt.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität
Um über den Fortschritt der Maßnahmen ständig auf dem Laufenden zu sein, wurde die Plattformklimaland.bz geschaffen:
Sie listet alle Maßnahmen auf und zeigt den Umsetzungsstand farblich an (gelb = Maßnahme gestartet, grau = Maßnahme in Erarbeitung, grün = Maßnahme abgeschlossen), enthält aber auch Daten zur Entwicklung der Maßnahmen im Laufe der Zeit. Diese Datenbank ist öffentlich zugänglich.
Im Aktionsfeld Heizen etwa geht es darum, den Verbrauch von Öl und Gas für Heizzwecke bis 2030 um 60 Prozent und bis zum Jahr 2037 um 85 Prozent zu senken. Dies soll zum einen über die Reduktion des Wärmebedarfs und zum anderen über die Substitution von Öl und Gas durch klimaneutrale Energieträger geschehen. Eine Maßnahme betrifft den Anschluss von Mehrfamiliengebäuden ans Fernwärmenetz: Haushalten von Mehrfamiliengebäuden mit mindestens fünf verschiedenen Baueinheiten, die vor dem Jahr 2005 errichtet wurden und sich entlang der bestehenden Verteilnetze befinden, wurde mittels Beiträgen der Umstieg von Öl- und Gaskesseln in das Fernwärmenetz erleichtert.
Das Aktionsfeld Strom: Produktion – Speicherung – Transport befasst sich mit dem Ausbau des Stromnetzes, der Effizienzsteigerung bestehender Anlagen, Speichersystemen und der weiteren Entwicklung erneuerbarer Energiequellen.
Die Förderung der Eigenversorgung ist eine Maßnahme, die bereits umgesetzt wurde: Seit 2023 werden neue Möglichkeiten der Eigenversorgung, sowohl in einem Mehrfamilienhaus als auch in einer Energiegemeinschaft, durch die Energieförderungen des Landes unterstützt.
Im Aktionsfeld Private Dienstleistungen, bestehend aus Handel, Tourismus und Transport, besteht die Herausforderung darin, den Energieverbrauch durch Dekarbonisierung, Effizienzsteigerung und den Einsatz erneuerbarer Energien zu senken. Bereits in Kraft ist die Maßnahme, dass ab sofort Motorsportveranstaltungen mit konventionellen Verbrennungsmotoren auf der Straße, in der Luft und zu Wasser von keiner öffentlichen Institution in Südtirol mehr finanziell unterstützt werden. Hierzu zählen auch Oldtimer-Sternfahrten sowie Motor- und Flugshows.
Beteiligungsformate starten in Kürze
Neben der Arbeit an den aktuell genehmigten Maßnahmen der verschiedenen Aktionsfelder geht die Weiterentwicklung der Maßnahmen des Klimaplans auch mit einem kontinuierlichen Partizipationsprozess einher: Zu diesem Zweck wurden der Klimabürgerinnen und -bürgerrat (KBR)und das Stakeholder Forum Klima (SFK) eingerichtet.
Sie sollen eine breite Beteiligung der Gesellschaft sicherstellen und Akzeptanz und Unterstützung für eine zukunftsorientierte Klimapolitik schaffen.
Beide Einrichtungen werden ihre Arbeit in Kürze aufnehmen und im Rahmen einer Pressekonferenz Ende Jänner vorgestellt, schreibt das Landespresseamt in einer Aussendung.
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