Trauriger Abschied
Es war die Schockmeldung des Tages für alle Südtiroler Motorsport-Fans: Der aus Meran stammende Teamchef Günther Steiner verlässt den Formel 1-Rennstall Haas Racing.
von Roman Gasser
Es war vor allem Günther Steiner der schon Jahre vor dem Formel-1-Einstieg damit begann, das Team aufzubauen. Er war nicht nur der Teamchef, sondern das Aushängeschild beim US-Team Haas Racing. Ohne sein Geschick und dem direkten Draht zu Ferrari in Maranello würde es wahrscheinlich dieses Team heute in dieser Form nicht geben.
Es war unter anderem Steiner der damals in Maranello vorstellig wurde und durch eine enge Zusammenarbeit mit Ferrari den Einstieg des US-Teams in die Formel 1 erst ermöglichte. 2016 war es dann so weit und der Südtiroler Steiner schaffte den Einstieg in die Formel 1 und leitete bis dato als Teamchef das Tagesgeschäft, das Geld kam vom US-Milliardär und Teamgründer Gene Haas. Nun ist leider alles aus. Der gebürtige Meraner verlässt nach acht Formel 1-Saisonen den US-amerikanischen Rennstall und kann nicht mehr die Früchte seiner harten Arbeit ernten.
Das bestätigte der Rennstall am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Nachfolger auf dem Teamchef-Posten wird Ayao Komatsu. Der Japaner war zuvor als Chef-Ingenieur beim Team tätig.
Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung des US-Teams wo Teambesitzer Gene Haas wie folgt zitiert wurde: „Ich möchte mich bei Günther Steiner für seine harte Arbeit in den letzten zehn Jahren bedanken und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Als Organisation müssen wir uns entwickeln und deshalb war es klar, dass wir unsere Performance auf der Strecke verbessern müssen.“
Haas wurde 2023 Letzter in der Konstrukteurswertung. Mehrere namhafte Motorsport-Medien berichteten: „Ob die Performance der einzige Grund für die Trennung ist, darf aber zumindest bezweifelt werden. Schon länger hielten sich im Fahrerlager Gerüchte über Differenzen zwischen Steiner und Teambesitzer Gene Haas“.
Durch die Netflix-Serie „Drive to Survive“ wurde der Meraner über Nacht zum Star.
Vor allem seine direkte Art und Weise machte ihn über die Grenzen der Formel 1-Welt hinaus populär. Letztes Jahr erschien sein erstes Buch „Surviving to Drive“.
Günther Steiner erlangte nicht nur weltweit, sondern insbesondere in den USA große Bekanntheit. Sein Star-Status war derart hoch, dass bei jedem Rennen mehrere Steiner-Fanclubs vor Ort waren, um ihrem Idol Respekt zu zollen.
Günter Steiner wird nicht nur von allen Motorsport-Begeisterten in Südtirol vermisst, sondern von zig-tausenden Formel 1-Fans weltweit. Die Hoffnung auf ein Comeback besteht, denn wenn einer der klügsten Köpfe eines Formel 1-Teams plötzlich auf dem Markt ist, werden sicherlich andere Teams hellhörig.
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Kommentare (2)
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verwahnterbruader
ich wuerde mich freuen wenn ferrari sich bei ihm melden wuerde… das waere der hit!
vinschgermarille
Günter Steiner war über den Weihnachtsferien wie jedes Jahr in Meran.Sowohl auf dem Tapppeinerweg als auch in der Filiale der Volksbank hat ihn keiner der Passanten / Kunden erkannt.Dazu muss man sich für Formel1 interessieren oder ihn schon vorher persönlich gekannt haben.Dieses Glück hat nicht jeder Prominente, dass er von aufdringlichen “ Fans“ unbehelligt bleibt.