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Der Bauern-Aufstand

Bernhard Hilber (Foto: STF)

Die Süd-Tiroler Freiheit solidarisiert sich mit den Landwirten in Deutschland. An der vom deutschen Bauernverband ausgerufenen Protestwoche beteiligte sich, in Vertretung des Bezirks Pustertal, Bernhard Hilber, der in München arbeitet.

In ganz Deutschland blockieren am Montag bereits seit den frühen Morgenstunden tausende Traktoren viele Hauptverkehrsstraßen.

Die Landwirte demonstrieren gegen die Sparpläne der Ampelregierung in Berlin. Neben den Landwirten haben sich auch zahlreiche Spediteure und Handwerksbetriebe den Demonstrationen angeschlossen, unter anderem, um gegen die Mauterhöhung und die allgemein hohen Energiepreise zu protestieren.

Bernhard Hilber, Mitglied im Bezirksausschuss der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal, berichtet von einer massiven Protestaktion: „Die eisige Kälte und die verschneiten Straßen können dieser beeindruckenden Protestaktion nichts anhaben. Sie verläuft, abgesehen von einigen Provokationen von linksextremer Seite, sehr diszipliniert und friedlich. Ausnahmslos alle unbeteiligten Passanten sind den Forderungen der Bauern positiv eingestellt.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (21)

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  • drrobotto

    Mir brauchen an Spendenfonds fir di ormen Bauern.

  • perikles

    Der jährliche, durschnittliche Förderbetrag pro Landwirt liegt in Deutschland bei 45.000 euro; die Kürzung der Förderung hätte ca 4000 euro ausgemacht. Es bleiben als ca. 41.000 euro/Hof.

    • placeboeffekt

      Das ist nur eine Seite der Medaille.

      Gut-Die Branche ist hoch subventioniert

      Aber auch und stark reguliert.

      Gestiegene Kosten können Bauern nicht wie freie Unternehmer an den Verbraucher weitergeben, da sie die Preise nicht festlegen.

      Also bleiben nur Masse und hohe Stückzahlen , weshalb nur große Betrieb überleben, und das Höfesterben geht weiter.

      In den europäischen Nachbarländern gibt es mehr Freiheiten, was sich auf die Wettbewerbsfähigkeit negativ auswirkt.

    • placeboeffekt

      Man mag es populistisch nennen, aber vielen will nicht mehr einleuchten ,warum die Bundesrepublik sich zwar 315 Millionen Euro für Busse und Radwege in Peru oder Millionen für die „Förderung positiver Maskulinität in Ruanda“ leistet, gleichzeitig aber zulasten der eigenen Bevölkerung spart. 

      Nicht, dass die Haushaltsmisere durch drastisches Zurückfahren teils bizarrer Entwicklungshilfeprojekte gelöst werden könnte.

      Aber solche Ausgaben haben eben auch einen symbolischen Wert: Jedes Regenbogenprojekt in entfernten Weltregionen erscheint wichtiger als das Wohl der Menschen im Lande.

      Und irgendwann läuft das Fass halt über.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    die Proteste sind absolut beeindruckend, sehr friedlich und von der Bevölkerung mit maximalem Wohlwollen begleitet.

    Selbst ist heute unter meinem Balkon ein klitzekleiner Teil der gewaltigen Aufmärsche vorbeugetuckert, so insgesamt vierzig Fahrzeuge, 75 %Traktoren, der Rest Handwerker und Spediteure.Sehr beeindruckend, es wird gewinkt und zurückgehupt.

    Irgendwelche „Provokationen von linker Seite“ gab es nicht, das ist pure Fantasie.

    Von mir ein klares Daumen hoch für diese Aktion, da darf man sich auch nicht beschwatzen lassen, die geplanten Kürzungen würden um die 10 %Einkommensverlust pro Bauer ausmachen und das in Zeiten wo jede Branche und Gewerkschaft ihre Klientel kurz vor dem Hungertod sieht wenn nicht dieses Jahr 10% mehr in der Lohntüte aufscheinen.
    Und obenauf kommen noch eine drastische Verteuerung der sogenannten CO2-Steuer, eine Fastverdoppelung der LKW-Maut (welche demnächst auch für Kleinlaster gilt) und eine neu erfundene Plastiksteuer.Das sind Erhöhungen die jeden treffen, den kleinsten Windelscheisser bis zum Schnabeltassengreis.

    Bitte nicht von den „deutschen Qualitätsmedien“ heute Abend belehren lassen da würden Umstürze geplant, das Ganze wäre von Rechtsextremen gekapert, die Bauern würden im Geld schwimmen und die Proteste wären Raffgier, das ist alles Müll und dummes Zeug von linksverstrahlten Moraljournalisten.Bilder anschauen, Ton wegschalten, selber ein Urteil bilden.

    Die Proteste waren friedlich, kreativ, imposant und sachlich gerechtfertigt und weil ich Sympathien für fleissige und wertschöpfende Tätigkeit hege unterstütze ich die Proteste ganzherzig.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • foerschtna

    Wenn man sich so die Aussagen der deutschen Regierungsmitglieder und die Kommentare auf ZDF und ARD zu diesen Protesten so anhört („rechtsradikale Bauern“, „von Reichsbürgern unterwandert“, usw. usw.), dann erinnert das doch stark an die Aussagen von Politikern und Kommentaren in der „Aktuellen Kamera“ im Sommer 1989 in der damaligen DDR („faschistische Umstürzler“, „von imperialistischen Agenten unterwandert“ usw.), als die Montagsdemonstrationen losgingen. Die Ampelregierung sollte die Zeichen der Zeit erkennen, denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

  • summer1

    Rumer
    Wo bleibt dein Kommentar? Hast zu viel zu tun?

  • andreas

    Wegen primär Deutschland wurde die Milchquote aufgehoben, da sie exportieren wollten.
    Dies hat dazu geführt, dass viele deutsche Kleinbauern aufgeben mussten, da sie mit den Preisen nicht mitkamen.
    Deshalb entstanden immer mehr Großbetriebe, welche die Milch exportiert und prächtig verdient haben.
    Dann kam aber der Osten mit Großbetrieben, welchen die Preise nochmals gedrückt habe, die Deutschen mussten mitziehen und kamen in Schwierigkeiten.

    Dann sind auch noch die deutschen Handelsketten Lidl, Aldi, Edeka, den 4. weiß ich nicht mehr, welche die europäischen Bauern sozusagen in Geiselhaft genommen und ihnen die Preise aufdiktiert haben.
    Wobei auch französiche Einkaufsgenossenschaften dieselben Halsabschneider sind.

    Zusammengefasst, die Deutschen und deren Bauern haben sich diesen Mist selbst eingebrocht, Geiz ist halt nicht immer geil.
    Deutschlands Groß- und Kleinbauern sind schon seit Ewigkeiten die größten Konkurrenten.

  • ich

    Oh das können die Bauern nicht vertragen,dass sogar sie Steuern bezahlen müssen….

  • hf90

    “Für Landwirte war das Wirtschaftsjahr 2022/23 ein Ausnahmejahr. In allen Betriebsformen wurden Spitzengewinne erzielt. Trotz der hohen Kosten. Das zeigt eine erste Trendauswertung der Buchführungsergebnisse durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, deren gute Ergbnisse doch etwas überraschen.“ So schreibt agrarheute im November ‘23.
    Ich denke die deutsche Regierung hat sicherlich abgewogen, wer in der Gesellschaft welchen Teil beizutragen hat. Dass die Bauern gegen die Kürzungen (friedlich) protestieren kann ich bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen und ist sicherlich legitim. Allerdings hört man immer wieder, dass sich rechte Umstürzler unter die Mengen mischen. Von dem her, aber auch weil jeder seinen Beitrag zu leisten hat, hab ich nicht viel Verständnis für die Traktoren auf der Straße.

  • 2xnachgedacht

    neid= unter vielem mehr, eine hohe form der anerkennung. 😉

  • andreas1234567

    Hallo @hf90,

    dieses agrarheute-Zitat wird gerade in D herumgereicht um Neid zu schüren weil das mit der „Rechtsextremismus-Keule“ nicht so ganz klappt muss man es eben mit der Sozialneidschiene versuchen.
    Tatsache ist 2022/2023 war ein wirtschaftliches Ausnahmejahr, Lieferketten waren wegen einer mehr oder weniger schweren Erkältung und der folgenden Massenhysterie zusammengebrochen und mit der Ukraine war ja auch noch was, jeder erinnert sich wohl noch an die Rekordpreise bei Ölen und Getreideprodukten wenn man überhaupt was bekam.
    Lustigerweise kommt Agrarheute nur wenige Wochen später auf die Idee von dramatischen Gewinneinbrüchen zu erzählen, der Artikel wird dann wohlweislich verschwiegen, erschien Anfang Dezember 2023

    https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/verkaufserloese-bauern-so-viel-geld-wurde-2023-verdient-614454
    Da waren sie dann wieder dahin, die Rekordgewinne, schade aber auch. Lustigerweise hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter dem Grünen Özdemir über alle Branchen hinweg nur einen Verlust von 2% „geschätzt“ und kurz danach sollte die Landwirtschaft zum Rupfen freigegeben werden, die haben ja so gute „geschätzte“ Zahlen.
    Dazu kommen seit Anfang des Jahres gestiegene Abgaben auf Energie und Treibstoff und der Mindestlohn wird auch fleissig jährlich erhöht, 12 Euro irgendwas sollen es schon sein und für das Geld findet sich aber niemand, Bürgergeld wurde um 12% erhöht und deswegen lohnt sich Äpfelklauben und Gurkenpflücken nicht mehr so recht.
    Die Bauern verlangen eben nicht 12% mehr für Faulenzen und Berufsfernsehschauen sondern wollen wenigstens das Bisherige im Sack behalten, auch von dieser Seite betrachtet verstehe ich den Unmut

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • romy1988

    1234567 sollte trotz kostenloser Verköstigung lieber Zuhause bleiben. Hier braucht ihn keiner.

  • ultnerbaer

    In D bezahlen die Bauern Steuern auf den Betriebsgewinn, das mit dem Katasterertrag – und somit defacto Null-Steuern – ist eine italienische Eigenheit.
    Das massive Subventionen wie in der Landwirtschaft abgebaut gehören ist schon okay. Aber das Problem hier ist der kurze Zeitraum von 14 Tagen ab Verkündung. Macht das stufenweise über mehrere Jahre, dann kann sich jeder darauf einstellen.

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