„Aufrichtiges Vergelt‘s Gott“
In den 1960er-Jahren haben die Sternsinger auch für die Familien der Südtirol-Aktivisten Geld gesammelt. Das belegt eine Dankeskarte.
In diesen Tagen ziehen wieder junge Menschen von Haus zu Haus und sammeln für die Mission. Wie eine Dankeskarte mit der Unterschrift zahlreicher Häftlingsfrauen und Häftlingsangehörigen zeigt, wurde in den 1960erJahren mit dem Sternsingen auch für die bedürftigen Familien der meist kinderreichen Südtirol-Aktivisten gesammelt.
Die Postkarte, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes Roland Lang, sei ein schönes Zeichen des Dankes. Sie könne als Zeichen der Solidarität des Volkes mit den politischen Häftlingen und der Not der Familien, denen meistens durch die Verhaftungen der Ernährer fehlte, gesehen werden.
Die Karte, die das Datum Mailand, den 10.1. 1964 trägt und mit dem Text „Ein aufrichtiges Vergelt`s Gott den Brunecker Sternsingern für Ihre großzügige Spende von uns Häftlingsfrauen“ versehen ist, trägt neben der Unterschrift des auch bereits verstorbenen Sohnes von Sepp Kerschbaumer, die Unterschrift der Frau des Häftlings Martin Koch Gretl und weiterer 37 Häftlingsfrauen bzw. derer engsten Familienangehöriger.
Die Dankeskarte stammt aus dem Nachlass eines Bozner Südtirol-Aktivisten, den sein Sohn dem Südtiroler Heimatbund überlassen hat.
Der Südtiroler Heimatbund bittet darum, Dokumente, Briefe, Flugzettel und Gegenstände, die in irgendeinem Zusammenhang zu den 1960er-Jahren stehen, nicht achtlos wegzuschmeißen, sondern sich zuvor mit Obmann Roland Lang ([email protected]) in Verbindung zu setzen.
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Kommentare (2)
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robby
Allemal besser als es an Missionare in Borneo zu schicken die auf ihren Stationen wie Fürsten leben mit 15 – 20 Haushaltshilfen und jedem erdenklichen Luxus. Ich war geschockt.
andreas1234567
Hallo nach Südtirol,
das ist aus einer Zeit als die Pfaffen noch Seelenhirten für die Eigenen gewesen sind und nach ihrem Volk geschaut haben.
Heute schaut es schon etwas anders aus
https://www.tageszeitung.it/2019/07/07/uebereifrige-kirchenmaenner/
Hier rufen SSB und SHB die Kuttenträger einfach nicht genug zur Ordnung wenn Gotteshäuser zunehmend zur Villa Kunterbunt umgebaut werden.
Auf Wiedersehen in Südtirol