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Willkommener Abschied

Foto: HC/Optic Rapid

Tomek Valtonen ist aus familiären Gründen als Trainer des HC Pustertal zurückgetreten. Für den Verein kommt die Entscheidung überraschend.

von Markus Rufin

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Arbeitsverhältnis zwischen dem HC Pustertal und seinem Coach Tomek Valtonen endet. Dass der Trainer die Reißleine zieht, war hingegen nicht zu erwarten. Valtonen ist gestern aus familiären Gründen zurückgetreten.

Für den HCP ist der Abschied überraschend, aber durchaus willkommen. Seit Wochen befindet sich der HCP nämlich in einer Abwärtsspirale. Kaum ein Spiel könnte die Lage des HCP besser zusammenfassen als jenes gegen Villach. Nachdem der Tabellennachbar phasenweise an die Wand gespielt wurde, fingen sich die Pusterer fünf Tore innerhalb von zehn Minuten – ein totaler Blackout. Zwischenzeitlich stürmte Goalie Andreas Bernard zur Spielerbank, brüllte die Kollegen lautstark an und wechselte dann mit Jacob Smith.

Das Spiel und speziell diese Szene zeigten, dass Valtonen den Draht zu seinen Spielern verloren hat. Seit Wochen wechseln sich beim HCP phasenweise starke Abschnitte mit haarsträubenden Fehlern ab. Besonders das heimische Publikum wurde zuletzt enttäuscht. Sechs Mal in Folge verlor der HCP in der Intercable-Arena.

Die Fans forderten deshalb schon länger eine Trainerentlassung. Der Verein wollte hingegen an Valtonen vorerst festhalten, wie der sportliche Leiter Patrick Bona erklärt: „Der Trainerstab hängt immer an Erfolge. Wenn die Ergebnisse weiterhin nicht gepasst hätten, wäre es früher oder später passiert. Man kann jetzt schwer beurteilen, ob es überhaupt so weit gekommen wäre.“

Bona unterstreicht, dass es tatsächlich familiäre Probleme waren, die zum Rücktritt des Trainers geführt haben. Bona erkundigte sich nicht genauer, was erkennen lässt, dass auch der Verein mit Valtonens Arbeit nicht zufrieden war: „Wenn jemand nicht davon überzeugt ist, den Job weiterzuführen, hat es keinen Sinn, an ihn festzuhalten. Wir sind in einer Situation, in der wir hundertprozentigen Einsatz von allen Seiten brauchen.“

Dennoch wurde Bona von Valtonens Entscheidung überrascht. Bis auf weiteres wird Co-Trainer Kaspar Vuorinen hinter der Bande stehen. Auch das Spiel gegen Asiago wird der Finne leiten. „Danach werden wir so schnell wie möglich die weiteren Schritte setzen“, sagt Bona. „Wir haben noch keinen Trainer in Aussicht, weil es für uns überraschend kam. Wir müssen uns als Verein klar werden, was unser Weg ist.“ Damit meint Bona, dass zuerst die Frage geklärt werden muss, ob man sich nach einer längerfristigen oder nur einer kurzfristigen Lösung umschaut.

Zu verbessern gibt es jedenfalls einiges, auch wenn der sportliche Leiter die Situation nicht schlechter reden will als sie ist: „Wir haben zu Beginn der Saison gezeigt, was wir können, haben jetzt aber durch Eigenverschulden und Verletzungen einige Spiele leichtfertig hergegeben. Wenn es nicht läuft, kommt alles zusammen. Ich möchte aber daran erinnern, dass wir Villach teilweise an die Wand gespielt haben, wir haben auch gegen Salzburg gewonnen, haben aber zu viele Aufs und Abs. Uns fehlt aktuell die Konstanz.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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