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Ratschings lässt es krachen

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Vergangenes Jahr wurde im Skigebiet Ratschings alternativ zum Feuerwerk eine Lichtershow in den Himmel projiziert. Heuer kehrt man trotz der Umweltproblematiken wieder zum Feuerspektakel zurück.

Von Erna Egger

In Skigebiet Ratschings-Jaufen wird der Neujahrsbeginn traditionell nicht am 31. Dezember, sondern am 1. Jänner mit einer Neujahrsshow eingeläutet – bisher immer mit einem großen Feuerwerk, das Gäste und Einheimische gleichermaßen begeisterte.

Vor vier Jahren, am 1. Jänner 2020, fand das letzte Feuerwerk statt – zwei Jahre lang fiel das Event dann coronabedingt aus. Im vergangenen Jahr erfuhr die Show eine Neuauflage.

Zumal Feuerwerke jedoch aufgrund der Natur-, Umwelt- und Tierproblematiken stark in der Kritik stehen, ließ man davon ab.

Eine Alternative fand man in einer Drohnenshow: Das Unternehmen aus Deutschland „Drone- Dreams“ projizierte mit 50 Drohnen verschiedene Darstellungen in den Himmel, ein Laser sorgte für Spezialeffekte und dazu ertönte passende Musik.

Wer jedoch gedacht hat, dass Ratschings auch weiterhin auf dieses umweltschonendere Spektakel setzt, hat sich getäuscht.

Zur Überraschung kehrt heuer das Wipptaler Skigebiet wieder zur Tradition zurück: Ab 15:00 Uhr startet – wie bisher – bei der Talstation die Schneedisco, um 17:00 Uhr folgt die Skishow mit Formationsläufen und Sprüngen von der Skischule Ratschings und Luisl`s Skischule.

Der Freestyle-Club Vitamin F präsentiert eine spannende Flug- bzw. Stuntshow und die „Pockriders“ eine Ski-Show. Es folgen Burning Man und der „Tanz der Schneekatzen“.

Der Höhepunkt des Abends: Um 18.00 Uhr kehrt man im Skigebiet zurück zum Bisherigen – ein großes Feuerwerk wird den Himmel erleuchten.

Wie wird in Ratschings diese Rückkehr zum Böllern gerechtfertigt? „Wir haben versucht, Alternativen zu finden“, sagt der Geschäftsführer der Liftgesellschaft, Peter Lanthaler.

Die Organisation einer Drohnenshow – wie sich im vergangenen Jahr gezeigt habe – sei jedoch komplexer als erwartet: „Einerseits ist es schwierig, Firmen zu finden, die diese Drohnenshows abhalten, zumal es nur wenige Unternehmen gibt, die dies anbieten. Und diese sind zu Silvester und Neujahr ausgebucht. Zum Zweiten ist auch die Ausführung aufgrund des Aufwands und der Technik schwierig. Einige Alternativen sind am Platz, andere am finanziellen Rahmen gescheitert“, so Lanthaler.

Deswegen habe man beschlossen, wieder zum Feuerwerk zurückzukehren. „Wir begehen heuer die Jubiläumsfeier zum 50-jährige Bestehen des Skigebietes: Mit dem Feuerwerk wollten wir dem Gast etwas bieten und das Jubiläum gebührend feiern“, sagt Lanthaler.

In Ratschings ist man sich bewusst, dass diese Rückkehr zum Feuerwerk nicht im Sinne der Umwelt ist. Auch im Gemeinderat gab es vor rund einem Jahr eine kontroverse Debatte: „Ich selbst bin nicht unbedingt dafür. Im Gemeinderat haben sich die Meinungen aber geteilt, die Hälfte der Räte war dafür, die andere Hälfte dagegen“, schildert Bürgermeister Sebastian Helfer.

Die Entscheidung: In dieser Amtsperiode wird kein Verbot von Feuerwerken zu Silvester und Neujahr ausgesprochen. „Hingegen unterm Jahr, beispielsweise bei Hochzeiten, haben wir uns gegen Feuerwerke ausgesprochen“, so Helfer.

Heuer liegen in der Gemeindestube drei Ansuchen auf: zwei von Hotels zum Jahreswechsel vom 31. Dezember auf 1. Jänner und eben vom Skigebiet Ratschings-Jaufen, die vom Regierungskommissariat genehmigt werden müssen.

Im Skigebiet prüft man indes Alternativen: „Wir werden uns in Zukunft sicher wieder eine Alternative zum Feuerwerk überlegen. Welches Event nächstes Jahr stattfinden wird, ist noch offen. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich damit befassen wird“, erklärt der Geschäftsführer.

Er sagt aber auch: „Dass heuer wieder ein Feuerwerk stattfindet, hat überwiegend positive Rückmeldungen ausgelöst –, weil dieses vergangenes Jahr vermisst wurde, besonders von den Kindern.“

Die Veranstaltung ist kostenlos.

 

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