Die neue Pendelbahn
Die neue Pendelbahn Kurzras-Grawand ist in Betrieb. Die Seilbahn legt mit einer Gesamtlänge von ca. 2.150 m einen Höhenunterschied von ca. 1.180 m in ca. 6 Minuten zurück.
Alles war bereit um die neue Pendelbahn am 23. Dezember zu eröffnen jedoch war es auf Grund des starken Windes nicht möglich. Erst zwei Tage später ließen es die Bedingungen zu.
Nun wurde die offizielle Jungfernfahrt nachgeholt: Nach einer kurzen Ansprache von Präsidenten der Schnalstaler Gletscherbahnen AG, Michl Ebner, dem Bürgermeister von Schnals, Karl Josef Rainer und von Lukas Tumler, Betriebsleiter, stiegen alle in die Pendelbahn und fuhren auf den Gletscher.
Vor fast genau 50 Jahren begannen die Arbeiten am Bau der ersten Gletscherbahn
In einer Pionierarbeit, die seinesgleichen sucht, wurde unter der Führung von Leo Gurschler 1975 die erste Gletscherbahn gebaut und eröffnet.
Nun nach fast 50 Jahren würde eine vom Gesetz vorgeschriebenen Generalüberholung anstehen. Hierbei muss u.a. das Tragseil und alle drehenden Elemente ausgetauscht werden. Die Revision alleine würde über vier Millionen Euro ausmachen und dann hätte man am Ende immer noch eine alte Bahn. Aus diesem Grund hat sich die Schnalstaler Gletscherbahnen AG für den Bau einer neuen Seilbahn entschieden.
Somit wurde die komplette Seilbahn erneuert, wiederum von Südtiroler Projektanten wie im Jahr 1975, nämlich von jenem Unternehmen, welche die Schweizer Firma Garaventa übernommen und realisiert hat – die Firma Doppelmayr.
Am 17. April haben die Umbau- und Renovierungsarbeiten an der neuen Pendelbahn sowie an Tal- und Bergstation begonnen. Nun konnte die neue und moderne Pendelbahn eröffnet werden. Die offizielle Segnung erfolgt im neuen Jahr.
Die wichtigsten technischen Neuerungen:
Die Gletscherseilbahn wurde einer bedeutenden technischen Erneuerung unterzogen, bei der die gesamte Seilbahntechnik vollständig ausgetauscht und nur einige Teile der bestehenden Stationen erhalten blieben bzw. renoviert wurden. Die neue Anlage ist mit einem verschweißten und vollständig inspizierbaren Zugseilring, welcher sich unter kontinuierlicher Überwachung befindet, ausgestattet.
Dadurch konnten die Endbefestigungen der Zugseile vollständig eliminiert werden. Auch diese Anlage wurde nach dem Prinzip der „integrierten Rettung“ konzipiert, mit technischen Lösungen, die es in den meisten Fällen ermöglichen, die beiden Kabinen zu den Stationen zurückzubringen. Aufgrund der vorherrschenden extremen Umweltbedingungen (starker Wind) wurde eine größere Spurweite vorgesehen um die Überfahrt der Stütze zu verbessern sowie ein neuer Antrieb und die Neukonstruktion der Stütze. Bei der Planung wurde auch dem Umweltschutz große Aufmerksamkeit gewidmet, unter anderem mit verschiedenen Lösungskonzepten zur Minimierung der Vibrationen und des Lärms auf der Strecke und in den Stationen sowie zur Energierückgewinnung während der Talfahrt. Dadurch kann die Energie im Verteilernetz wiederverwendet werden.
Die Pendelbahn erstrahlt wieder in Rot, wie bereits bei der Eröffnung im Jahr 1975!
Ein weiterer Höhepunkt der Anlage sind die neuen voll verglasten Kabinen, welche durch beheizte Böden die Bildung von gefährlichem Eis für die Passagiere verhindern. Sie haben eine 30% vergrößerte Nutzfläche im Vergleich zu den jetzigen und bieten somit mehr Komfort mit einer gleichbleibenden Kapazität von 800 pers./h.
Die Seilbahn legt mit einer Gesamtlänge von ca. 2.150 m einen Höhenunterschied von ca. 1.180 m in ca. 6 Minuten (Höchstgeschwindigkeit bis zu 12 m/Sekunde) zurück und überwindet dabei maximale Steigungen in der Größenordnung von 100%.
Die neue Pendelbahn ist zweifellos eine der prestigeträchtigsten und faszinierendsten Seilbahnen in den Alpen. Während der Fahrt bis auf 3.212 Metern entdeckt man Landschaften und Gipfel von außergewöhnlicher Schönheit.
Die Landesregierung fördert diese Investition mit gesetzlich vorgesehenen Beiträgen. Gemeindeverwaltung und Vorstand der Gletscherbahn sind der Landespolitik dankbar, weil so der Fortbestand des Gletscher-Skigebietes, des Motors der Schnalstaler Wirtschaft, auf Jahrzehnte hinweg gesichert wird.
Zweites Baulos im April 2024
In diesem Jahr wurde die neue Pendelbahn und der provisorische Zustieg fertiggestellt.
Was hingegen den Bau der Tiefgarage an der Talstation, den neuen direkten und überdachten Einstieg in die Pendelbahn von der Piste aus und diverse Servicebauten wie z.B. die neue Pistenraupen-Garage betrifft, kann erst nach Beendigung der Wintersaison am 7. April 2024 angegangen werden.
Diese Arbeiten sollen laut Plan bis zum Start der Wintersaison 2024 abgeschlossen sein.
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