„Wichtiger Beitrag“
Rund ein Drittel mehr Führungen mit mehr als 12.000 Teilnehmern: Die Apfelführungen in Südtirols Obstwiesen erfreuen sich stark wachsender Beliebtheit.
Rund ein Drittel mehr Führungen mit mehr als 12.000 Teilnehmern – die Südtiroler Apfelbotschafter waren in der Saison 2023 überaus aktiv und auch erfolgreich: Die Apfelführungen in Südtirols Obstwiesen erfreuen sich stark wachsender Beliebtheit. Bei einem Treffen zum Jahresabschluss am gestrigen Mittwoch im Gustelier des hgv in Bozen bildeten sich die Apfelbotschafter weiter und kürten aus ihren Reihen die „Apfelbotschafterin des Jahres“ – es ist Christine Schönweger aus Partschins.
Apfelführungen werden in den Südtiroler Obstbaugebieten zwischen Salurn und dem Vinschgau bis hin in den Brixner Raum seit vielen Jahren angeboten – zumeist direkt in den Obstwiesen, vielfach auch in den Genossenschaften. Dabei wird viel Wissenswertes über den Apfelanbau vermittelt, darunter die Sorten, die Arbeit der Bauern im Jahreslauf, die natürlichen Kreisläufe u.v.m.. Das gemeinsame Angebot zwischen Südtiroler Apfelkonsortium und IDM richtet sich an Einheimische wie Touristen und wird jeweils zwischen März und November über die Tourismusvereine ausgerichtet. Als Referenten treten so genannte Apfelbotschafterinnen und Apfelbotschafter auf, welche großteils selbst Bauern sind und eigens für diese Aufgabe ausgebildet sind. Insgesamt waren im Jahr 2023 rund 60 von ihnen im Einsatz.
Im Jahr 2023 nahmen so viele Interessierte wie noch nie an den Apfelführungen teil, berichtete Julia Hilber von IDM Südtirol beim Fortbildungstreffen der Apfelbotschafter zum Saisonschluss 2023: Demnach stieg die Anzahl der gebuchten Führungen von 648 im Jahr 2022 auf 854 in der auslaufenden Saison – dies ist eine Steigerung um 32 Prozent. Zugleich wuchs auch die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nämlich um 38 Prozent von 8.711 (2022) auf 12.029 (2023). Besonders nachgefragt waren dabei die Apfelführungen im Südtiroler Unterland, aber auch im unteren Vinschgau sowie im Raum Brixen, dem Einzugsgebiet der Obstgenossenschaft Melix. Knapp drei Viertel der Führungen fanden in den Apfelwiesen statt, gut ein Viertel in Genossenschaften.
Zum ersten Mal wurden in dieser Saison die Besucherinnen und Besucher der Führungen nach ihren Eindrücken befragt – und die Rückmeldungen waren überaus spannend: So zeigten sie besonderes Interesse am Apfelanbau, an den Apfelsorten sowie am Arbeitsalltag der Bauernfamilien; als spannend wurden auch der Pflanzenschutz, die Genossenschaften sowie die Apfelverkostungen genannt. Weiters hieß es, die Führungen seien besonders lebensnah und authentisch, mit Leidenschaft vorgetragen und mit hohem Fachwissen sehr informativ gestaltet. Manche wünschen sich noch mehr Äpfel sowie verschiedene Produkte aus Äpfeln zum Verkosten.
Besonders gut bei dieser Besucherbefragung schnitt der Tourismusverein Partschins mit Apfelbotschafterin Christine Schönweger ab – sie wurde von den Apfelbotschaftern und dem Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, Georg Kössler, gestern daher als „Apfelbotschafterin des Jahres“ ausgezeichnet. „Wir sind sehr stolz auf unsere Apfelbotschafterinnen und Apfelbotschafter, die den Einheimischen und Gästen mit großem Engagement viel Wissen rund um den Apfel und die Zusammenhänge in der Apfelwelt näherbringen. Dies ist ein überaus wichtiger Beitrag zum Erfolg des Südtiroler Apfels“, sagte Kössler.
Die Apfelbotschafter sind übrigens nicht nur bei den Apfelführungen unterwegs, sondern auch beim Apfel-Schulprojekt an Südtirols Grundschulen. Auch hier stiegen die Teilnehmerzahlen – um nicht weniger als 12 Prozent: Insgesamt 287 Schulklassen der 4. Schulstufe beteiligten sich am Projekt und erhielten im Schuljahr 2022/23 Besuch von einer Apfelbotschafterin oder einem Apfelbotschafter.
Beim Fortbildungstreffen im Gustelier des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (hgv) in Bozen am gestrigen Mittwoch beschäftigten sich die rund 50 Anwesenden weiters mit Sensorik: Claudia Klammsteiner, Mitarbeiterin des Apfelkonsortiums und Apfelsommelierin der ersten Stunde, berichtete über die Ausbildung zum Apfelsommelier und dessen Aufgaben – unter anderem waren sie als Fachexperten für Sensorik – Geschmacksnoten, Aromen und Textur – der verschiedenen Apfelsorten auf der Fachmesse Fruit Logistica unterwegs, aber auch als Berater der Gastronomie, des Handels sowie als Referenten in Hotelfachschulen. Die Figur des Apfelsommeliers wurde in Südtirol weltweit als erstes ins Leben gerufen; mittlerweile ist bereits der dritte Lehrgang im Gange. Schließlich bot Sensorik-Expertin und Lehrgangs-Referentin Elisa Vanzo vom Versuchszentrum Laimburg den Apfelbotschaftern eine fachliche Einführung in die Sensorik von Äpfeln.
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