Der Schatz der Hofburg
Die Ministrant:innen von Brixen haben den Christbaum im bedeutendsten Saal der Hofburg, dem Kaisersaal, schmücken dürfen.
Es ist genau 50 Jahre her, seit der Bischofssitz der Diözese Bozen-Brixen von der Brixner Hofburg nach Bozen verlegt wurde.
In Folge wurde die freigewordene Hofburg dem Diözesanmuseum zur Nutzung überlassen.
Der repräsentative vierflügelige und dreigeschossige Bau inmitten von Brixen beherbergt das Diözesanmuseum, das Krippenmuseum und das Diözesanarchiv, dazu die reich ausgestattete Hofkirche, die Hofratskanzlei und einen reizvollen Renaissance-Innenhof. Im Kaisersaal, dem bedeutendsten Saal der Hofburg, haben die Ministrant:innen von Brixen den Christbaum geschmückt.
Unterstützt von Eltern, Mini-Leiter:innen und Angehörigen haben sie aus Holzstäbchen Sterne, kleine Krippen und Weihnachtsfiguren gebastelt und am Baum befestigt. Das Team der Hofburg freut sich über die Kreativität und das Engagement der Kinder: „Wir wollen die Bevölkerung mit dem Schatz der Hofburg in Verbindung bringen.“
Der Kaisersaal im Westflügel des Gebäudes, in dem sich der bunt geschmückte Christbaum befindet, war früher das kaiserliche Empfangszimmer und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet.
Seit Mitte des 13. Jahrhunderts diente die Hofburg als bischöfliche Residenz des Bistums Brixen. Bis zur Säkularisierung im Jahr 1803 übten die Bischöfe auch die weltliche Herrschaft aus, sodass Brixen einen Fürstenhof mit Verwaltung besaß. Mitglieder der kaiserlichen Familie, andere geistliche und weltliche Würdenträger pflegten seit dem Hochmittelalter auf ihren Rom- und Italienreisen, in der Brixner Hofburg einzukehren.
Fürstbischof Kaspar Ignaz Graf Künigl ließ daher beim Ausbau des Westtraktes zu Beginn des 18. Jahrhunderts einen Kaisertrakt einrichten. Die Räumlichkeiten wurden mit großformatigen Deckenfresken und venezianischen Seidentapeten verziert und mit wertvollen Stuckaturen und kostbaren Majolika-Öfen ausgestattet. Auch Wolfgang Amadeus Mozart musizierte drei Mal im Kaisertrakt.
Die Aktion des Christbaumschmückens durch Kinder in der Hofburg hat bereits Tradition: Verschiedene Gruppen, insbesondere Schulklassen, basteln in der Adventszeit seit Jahren Christbaumschmuck und machen den Christbaum der Hofburg zu etwas ganz Besonderem und Persönlichem.
Im diesjährigen Advent konnte dieGruppe der Ministrant:innen der Pfarre Brixen dafür gewonnen werden. Direktor Peter Schwienbacher erklärt das Ziel dieser Initiative: „Wir möchten die Tradition des gemeinsamen Bastelns in der vorweihnachtlichen Zeit als Form der Besinnung und Vorbereitung auf das Weihnachtsfest fördern. Außerdem wollen wir das Können und die Mühe der Kinder in einem größeren Kontext zeigen und den Kindern und Eltern die Hofburg dadurchnäherbringen.“ Mit Aktionen wie dieser werde die reiche Sammlung an Geschichte, Kunst und Kultur in der Hofburg lebendig. Die Kinder hätten sich sehr bemüht und schönen bunten Schmuck gebastelt, der dem Kaiserzimmer gerecht werde, freut sich der Direktor.
Verena Pichler ist die Brixner Verantwortliche für die Brixner Ministrant:innen. Sie hat die Aktion begleitet: „Die Kinder konnten in der Sakristei Holzstäbchen in verschiedenen Größen abholen und zu Hause basteln. Ich habe ihnen einige Bilder mit Ideen und Vorschlägen bereitgestellt. Die Kinder haben die Stäbchen mit Holz- und Acrylfarben angemalt, mit bunten Bändern, Glitzer und Schmucksteinen beklebt, daraus Sterne und kleine Krippen, Lebkuchen- und Weihnachtsfiguren gebastelt.“
Einige Kinder haben ihre gebastelten Sterne in die Sakristei gebracht.
Ihre Schmuckstücke und alle weiteren haben die 23 Beteiligten der weihnachtlichen Schmuckaktion am 2. Adventwochenende am Christbaum der Hofburg befestigt.
Im Anschluss haben alle gemeinsam die Licht- und Musikshow „Colors. A Homage to Peace“ besucht, die noch bis 7. Jänner täglich im Innenhof der Hofburg gezeigt wird.
Gutscheine hat die Tourismusgenossenschaft Brixen zur Verfügung gestellt.
Der geschmückte Christbaum im Kaiserzimmer kann genauso wie die Krippenausstellung und die Kunstsammlung des Diözesanmuseums mit den mittelalterlichen Plastiken und Tafelbildern, die Werke aus Barock, Klassizismus und Romantik, sowie Gegenstände des Kunsthandwerks wie Goldschmiedearbeiten, Glasmalereien und Möbel täglich von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden.
Nur am 24. und 25. Dezember 2023 bleibt die Hofburg für Besucher:innen geschlossen.
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