Unverdiente Niederlage
Die Pusterer Wölfe haben am Sonntag gegen Tabellenführer Hydro Fehervar eine unglückliche 2:3-Heimniederlage einstecken müssen.
von Nikolaus Spitaler
Nach dem erfolgreichen Auswärtstrip nach Graz kehren die Wölfe in die heimische Intercable Arena zurück – zum traditionellen “Family Day” kommt kein geringerer als der amtierende Tabellenführer Hydro Fehervar AV 19 nach Bruneck.
Der HCP will gegen die Ungarn, welche die letzten vier Spiele für sich entscheiden konnten, endlich den ersten Saisonsieg einfahren und sich in den Top 6 festsetzen. Headcoach Tomek Valtonen muss weiterhin auf den erkrankten Mikael Frycklund verzichten, während Manuel Öhler in den Kader zurückkehrt, im Tor steht wieder der Matchwinner von Graz Andreas Bernard. Bei den Magyaren fehlen mit McGauley, Leavens, Laberge, Fournier und Phillips gleich 5 Legionäre.
Der HCP startet vor 2700 Zuschauern sehr druckvoll, die Ungarn überstehen die Startoffensive jedoch unbeschadet und danach entwickelt sich eine ausgeglichene, gefällige Partie. Der erste Aufreger spielt sich vor dem Kasten von Andi Bernard ab: bei einer unübersichtlichen Situation setzt Leclerc den Puck an den Innenpfosten. Beinahe im Gegenzug kommt Rafi Andergassen aus kürzester Distanz zum Abschluss, Roy bleibt jedoch Sieger. Danach verläuft je ein Powerplay auf beiden Seiten ohne zählbare Aktionen und die beiden Teams neutralisieren sich weitgehend, erst in der Schlussphase wird es wieder spannend: in der 19. Minute lenkt zunächst Atwal einen scharfen Pass von Stanton nur knapp am Tor vorbei, im Gegenzug entschärft Bernard einen brandgefährlichen Diagonalschuss von Leclerc bravourös mit der Fanghand. Kurz vor der Schlusssirene kann Roy einen Schuss von Mantinger nicht richtig kontrollieren, er springt jedoch knapp über die Querlatte, somit bleibt es beim 0:0 zur ersten Pause.
Im zweiten Drittel spielen die Hausherren erneut sehr engagiert nach vorne, Schofield mit einem gefährlichen Diagonalschuss und kurz darauf Morley, der ungehindert vors Tor ziehen kann, können Roy jedoch nicht bezwingen. Und so kommt es wie so häufig, wer sie vorne nicht macht bekommt sie: in der 27. Minute zirkelt Janos Hari den Puck vom linken Bullypunkt genau ins lange Kreuzeck und bringt die Gäste mit 1:0 in Front. Gegen Drittelmitte müsste Morley endlich für die Wölfe treffen, aber der Schlussmann der Ungarn zieht ihm mit einer starken Parade erneut den Nerv. Das Spiel wird nun ruppiger, in der 32. Minute muss Marko Csollak nach einem Zweikampf mit Schofield auf der Trage verletzt vom Eis.
Nach gut 24 Minuten kommt der HCP zu seinem zweiten Powerplay, und die schärfste Waffe der Wölfe sticht erneut: Joel Messner kommt direkt nach dem Bully an den Puck, fährt an den Slot und zieht unhaltbar ins rechte Kreuzeck ab – das ist das verdiente 1:1! Eine Minute vor der zweiten Sirene gehen die Ungarn dann mit der zweiten richtigen Chance beinahe erneut in Führung, aber Leclerc schiebt den Puck nach schönem Doppelpass knapp am Tor vorbei.
Im Schlussdrittel schrammt Mantinger in der Startphase bei einem “Michigan” nur knapp am Führungstreffer vorbei, das Spiel steht nun auf des Messers Schneide.
In einem Powerplay zur Drittelmitte werden die Wölfe wieder gefährlich, aber Roy entschärft einen Abschluss von Morley und ein Distanzschuss von Messner geht diesmal am Tor vorbei. Als alle schon mit einer Verlängerung rechnen überschlagen sich dann die Ereignisse: drei Minuten vor der Schlusssirene übersehen die Schiedsrichter zunächst ein klares Foul an Stanton, kurze Zeit später hat Hannoun den Siegestreffer auf der Schaufel, die Scheibe will jedoch wieder nicht den Weg ins Tor finden. Im selben Spielzug erobert Akos Mihaly den Puck an der eigenen blauen Linie, setzt sich gegen zwei HCP Verteidiger durch und hebt den Puck über die Schulter von Bernard ins Tor zum glücklichen Führungstreffer für die Gäste.
Eineinhalb Minuten vor Schluss nimmt Valtonen Bernard für den sechsten Feldspieler vom Eis, mitten in der Schlussoffensive legt ein linesman jedoch zu allem Überfluss den Puck für Kristof Nemeth auf, welcher ihn zum 3:1 ins leere Tor befördert. Die aufopferungsvoll kämpfenden Wölfe verkürzen zwar durch Atwal noch einmal auf 2:3 und Kapitän Andergassen kann wenige Sekunden vor dem Ende Roy fast noch zum dritten Mal bezwingen, aber es soll heute nicht sein und somit geht der HCP beim dritten Heimspiel in Folge als Verlierer vom Eis.
Nun folgt eine kurze Nationalmannschaftspause, bevor am Mittwoch, den 20. Dezember um 19.45 Uhr in der Intercable Arena mit dem “Tiroler Derby” gegen den HC Innsbruck die traditionelle Weihnachts-“Tour de Force” eingeläutet wird – mit nicht weniger als 10 Spielen in 23 Tagen.
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