Die Kundenjäger
Das Ende des geschützten Strom- und Gasmarktes: Laut Verbraucherzentrale Südtirol gehen Callcenter mit fraglichen Mitteln auf Kundenjagd.
Während die Regierung keine Einigung über das Ende des geschützten Marktes zu finden scheint, und sich Dementis und Bestätigungen über die wahrscheinlichen Daten des endgültigen Ausstiegs häufen (für Gas wäre dies der 10. Januar 2024 und für Strom der 10. April 2024, sofern keine neuen Verlängerungen vorgenommen werden), haben verschiedene Callcenter die große Jagd auf Kunden in unserer Region eröffnet.
Dies berichtet die Verbraucherzentrale Südtirol
Tatsächlich wurden in den letzten Tagen zahlreiche Südtirolerinnen und Südtiroler, zumeist Kunden lokaler Versorger, von verschiedenen Callcentern telefonisch kontaktiert, „und die Verkaufsmaschen scheinen wirklich keine Grenzen zu kennen (um es milde auszudrücken)“, so heißt es bei der VZ..
Erst kürzlich hatte die VZS über eine fiktive „Verbraucherschutzagentur“ berichtet, welche emsig zahlreiche Verbraucher:innen vor überhöhten Rechnungen und Fehlern warnte, die „jedoch sehr einfach korrigiert werden könnten, sie müssten nur ein paar Angaben machen, und der Rabatt würde auf der nächsten Rechnung erscheinen“: Agentur und Rabatte gibt es natürlich nicht, es handelt sich lediglich um den Versuch, einen neuen Strom- und/oder Gasliefervertrag zu verkaufen.
In dieser Woche beschwerten sich dann mehrere Verbraucher:innen darüber, dass sie von selbsternannten Vertretern eines der großen lokalen Energieversorger, nämlich Alperia, angerufen wurden. Auch hier werden im Laufe eines Telefonats im Stakkato-Rhythmus unwahrscheinliche Rabatte auf den aktuell gültigen Tarif versprochen. Die Anrufer sprechen wie gesagt sehr schnell, lassen keinen Raum für Fragen, und das Ganze zielt nur darauf ab, einen neuen (und leider ungünstigen) Vertrag abzuschließen – per Telefon.
Die Verbraucherzentrale Südtirol hat sofort bei Alperia nachgefragt, ob diese Anrufe von einem Callcenter der Firma stammen.
Alperia berichtet uns, dass eine Reihe von (unzuverlässigen) Anbietern und Personen im Umlauf sind, die sich als „lokale Energieversorger“ ausgeben, und so Verbraucher täuschen. Auch in Südtirol häufen sich derzeit Fälle dieser Art, in denen Kunden, gerade solche von Alperia, von Callcentern kontaktiert werden, die sich als „Alperia“ ausgeben und Einsparungen bei den Rechnungen versprechen oder über angebliche Probleme mit ihrem Energievertrag sprechen. Ihr Ziel ist es offensichtlich, die Kunden zu täuschen, und neue Energieverträge abzuschließen, die leider alles andere als günstig sind.
Der Ratschlag der VZS
Wenn Sie einen Werbeanruf – von egal wem – erhalten, bestätigen Sie Ihre Identität nicht, und beenden Sie das Gespräch sofort mit einem klaren „Nein, danke!“. Geben Sie vor allem keine persönlichen Daten wie Ihre IBAN oder POD-Nummer (das ist die Zählernummer) am Telefon an.
Es kann auch helfen, alle Telefonnummern in das Verzeichnis der Einsprüche (RPO) einzutragen: Seit Ende Juli ist dies auch für Handynummern möglich, und durch die Eintragung wird eine eventuell vorher erteilte Zustimmung zum Erhalt von Werbeanrufen aufgehoben.
Schließlich gilt das übliche Motto: „Selbst aussuchen, und sich nicht aussuchen lassen.“ (Preisvergleich Strom und Gas: https://www.consumer.bz.it/de/der-neue-strom-und-gaspreisvergleich-der-vzs )
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