Der Kasernen-Kompromiss
Nach dem Teilabriss: Die Landesregierung hat nun Teile der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders unter Denkmalschutz gestellt. Die Details.
Die Landesregierung hat Teile der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders unter direkten Denkmalschutz gestellt. „Das derzeit noch weitgehend intakte Kasernenareal der Ex-Drusus-Kaserne in Schlanders ist von großer kultur- und bauhistorischer Bedeutung“, unterstreicht Landeskonservatorin Karin Dalla Torre: „Dieses Technische Kulturgut in rationalistischer Bauweise ist ein städtebaulich relevantes und unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und des Ortes Schlanders, mit dessen Wirtschafts- und Sozialgeschichte es untrennbar verbunden ist.“
Unter Schutz gestellt wurden folgende Teile: die hochwertige rationalistische Marmorfassade des aktuell zum Teil abgerissenen Kommandogebäudes, die ehemals enteignete, historistische Villa Wielander, die als Wohnung für unverheiratete Offiziere gedient hatte, die noch bestehenden Wachtürme sowie Teile der Umfassungsmauer.
Das bereits instandgesetzte Servicegebäude, das heute Sitz der „Basis Vinschgau Venosta“ ist, wurde nicht unter direkten Denkmalschutz gestellt. Dieses Gebäude beherbergt den bauzeitlichen Theater- und Kinosaal, der früher auch der Dorfgemeinschaft zugänglich war und heute als Multifunktionsveranstaltungssaal das Herzstück der „Basis“ ist.
Laut Beschluss der Landesregierung muss jedoch das Servicegebäude erhalten bleiben und es wird Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger von Schlanders sein, im Zuge der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms über die Art der Unterschutzstellung zu entscheiden.
Umfangreiche Bauforschung
Die Drususkaserne (Caserma Druso) in Schlanders ist in den Jahren 1935 und 1936 westlich des Ortskerns von Schlanders errichtet worden. Zuvor waren die Grundflächen landwirtschaftlich genutzt und dann für den Kasernenbau enteignet worden. Die meisten Baukörper und Freiflächen der prägnanten Gesamtanlage sind in der ursprünglichen Form erhalten.
Im April 2022 hatte Landeskonservatorin Dalla Torre ein Team von Bauforscherinnen und Bauforschern mit einer umfassenden Erhebung des gesamten Kasernenareals beauftragt, um alle Elemente des Baudenkmals im Detail zu beschreiben und für die Zukunft zu dokumentieren. „Die Ergebnisse dieser umfangreichen Bauforschung und Archivarbeit haben den ursprünglichen Unterschutzstellungsvorschlag für die gesamte Anlage bestätigt und belegt“, unterstreicht Dalla Torre.
Die Ergebnisse der Bauforschung sollen im Frühjahr 2024 in der Kaserne vorgestellt werden. In der Villa Wielander soll aus dem reichen Material und den Erkenntnissen der Bauforschung eine Dokumentationsstelle entstehen. „Sie soll eine Geschichtsverarbeitung und Erinnerungskultur in Zusammenhang mit dem bedeutenden Technischen Kulturgut der Drususkaserne ermöglichen und fördern“, so Dalla Torre.
Das Unterschutzstellungsverfahren für die Drususkaserne in Schlanders war im Oktober 2022 für alle Gebäude und Freiflächen von der Landeskonservatorin eröffnet worden.
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Kommentare (8)
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tiroler
Eine Faschistenkaserene unter Denkmalschutz?! Das passt gut zur Koalition mit den Fratelli Meloni.
Danke SVP.
tiroler
Der Name Della Torre passt dazu wie geschmiert.
esmeralda
@tiroler, du „pseudoTiroler“ mit deinem 80er Lederhosenstil, ihr habt die ganze Landschaft verschandelt, da sind die rationalistischen Bauten hundertmal schöner
hermannh
Tiroler: von welcher Partei ist der Bürgermeister der alles abreisen wollte???
Als Grüne und Team K gegen Abriss polemisiert haben, wo waren die Schützen oder die STF???
Einzig auf die SVP ist verlass!!!
brutus
…das Denkmalamt sollte sich schämen! Militärkasernen aus der Faschozeit (keine 100 Jahre alt) unter Denkmal zu stellen! Was ist dann mit all den anderen Kasernen aus dieser Zeit????
…und was an den Wachtürmen erhaltenswert sein soll, versteht wohl nur Frau Torre!
…vielleicht hat ja Rapunzel ihr Haar daran herunter gelassen!
brutus
…und dieses hochgestochene Kauderwelschalibi, das kein normaler Mensch nachvollziehen kann, als Begründung für eine Erinnerungskultur anzuführen, schlägt dem Faschistenfass noch den Boden aus!
meintag
Nun bei den Altane(Wachtürmen)bin ich auch beim Zweifeln Wie Sie erhalten werden. Der Zahn der Zeit hat dort schon vor Jahren seinen Anfang gefunden. Im Grund sind es nur Mehr 2 an der Zahl und auch die Eine welche sich noch Nord/Westlich auf Staatsgrund befindet scheint außer Betrieb da nichtmal die Alpinigruppe Schlanders schon längst eine Renovierung ins Auge gefasst hat.
schwarzesschaf
Idioti zu wenig baugrund und dann so ein dreck knter denkmalschutz. Ja unsere Landesbeamten brauchen alle mal luft damit das hirn wieder arbeitet