Die Millionen-Forderung
Paukenschlag im Südtiroler Masken-Skandal: Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof beschuldigt sieben leitende Beamte des Sanitätsbetriebes, den Betrieb um 6,7 Millionen Euro geschädigt zu haben.
Für Florian Zerzer & Co. könnte es jetzt ans Eingemachte gehen. Denn im Südtiroler Masken-Skandal gibt es jetzt eine spektakuläre Wende.
Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof macht nämlich den inzwischen abgesetzten Direktor des Sanitätsbetriebes Südtirol und sechs weitere leitende Sabes-Bedienstete für einen Schaden von 6,7 Millionen Euro verantwortlich.
Dies wurde am Mittwochmittag bekannt.
Es geht um die erste Lieferung von Schutzmaterialien durch die Firma OberAlp.
Die Finanzpolizei hat im Zuge der Ermittlungen festgestellt, dass das von OberAlp in China angekaufte Schutzmaterial ungeeignet, schadhaft und/oder nicht für den medizinischen Gebrauch zertifiziert war.
Trotz negativer Tests waren die Schutzmaterialien an die Bediensteten im Sanitätsbereich sowie an die Seniorenheime ausgeliefert worden.
Der öffentlichen Hand sei solcherart laut Finanzpolizei ein Schaden von 6,7 Millionen Euro entstanden, folgert nun die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof.
Wochenlang hatten die Beamten der Finanzpolizei im Auftrag der Ankläger am Rechnungshof im Masken-Skandal ermittelt und recherchiert.
Florian Zerzer & Co. wurden nun aufgefordert, zu den Vorhaltungen Stellung zu beziehen.
Die Ermittler der Finanzpolizei sind somit zu den gleichen Schlüssen gelangt wie die Journalisten Christoph Franceschini und Artur Oberhofer, die in ihrem im September dieses Jahres erschienenen Enthüllungsbuch „Das Geschäft mit der Angst“ dargelegt hatten, dass die Sabes-Manager im Zusammenspiel mit den Verantwortlichen der Firma OberAlp die ahnungslosen Bediensteten des Sanitätsbetriebes und der Seniorenheime mit Schutzmaterialien an die Corona-Front geschickt haben, von denen sie genau wussten, dass die schadhaft oder völlig ungeeignet waren.
Gleichzeitig ermitteln noch Staatsanwaltschaften in Österreich und in Deutschland zum Südtiroler Masken-Skandal, zumal die schadhaften Materialien auch in diese Länder exportiert wurde.
Auch dort könnten weitere Bomben platzen.
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