Die Sinner-Halle
Die Gemeinde Sexten möchte die Tennishalle in der Sportzone sanieren. Das Problem ist die Finanzierung. Doch der Erfolg von Jannik Sinner soll dabei helfen.
von Markus Rufin
Jannik Sinner – das ist spätestens mit seinem Davis-Cup-Sieg offiziell – ist der bekannteste Bürger Sextens. In jeder Berichterstattung über ihn wird das Heimatdorf des 22-jährigen erwähnt.
Seine ersten Begegnungen mit dem Sport machte er auch tatsächlich dort. Seit 976 gibt es nämlich in Sexten eine Tennishalle. „Wir hatten eigentlich schon immer eine große Tennishistorie“, unterstreicht Bürgermeister Thomas Summerer.
Allerdings kann man dabei nicht von einer modernen Halle sprechen. Es gibt dort noch nicht einmal Tribünen. Selbst eine Ausrichtung von kleineren Turnieren ist nicht möglich.
Bereits seit längerem gibt es Pläne die Halle in der Sportzone zu sanieren. Die direkt angrenzende Kletterhalle und das Freibad wurden bereits in den vergangenen Jahren auf dem neuesten Stand gebracht. Auch für die Tennishalle und die dazwischenliegenden Freiräume wurde über ein EU-Förderprogramm und unter Einbindung der Bevölkerung eine Machbarkeitstudie in Auftrag gegeben, wie eine Sanierung ausschauen könnte.
Das große Problem dabei: Bislang fehlte es der Gemeinde an Geld. „Wir wollen die nächsten Schritte setzen und die Generalplanung in Auftrag geben. Ohne Perspektive, wie man das finanzieren soll geht das aber nicht. Alleine können wir diese Investitionen aber keinesfalls stemmen“, erklärt Bürgermeister Summerer.
Doch der Erfolg Jannik Sinners bringt diese Finanzierungsperspektive. Angesichts dessen, dass der Sextner in den letzten Wochen zu einem Nationalhelden geworden ist, grenzt es schon fast an eine Majestätsbeleidigung, wenn im Heimatdorf des besten italienischen Tennisspielers die Halle nicht saniert werden könnte, nur weil das nötige Geld fehlt.
Dessen ist sich auch die Gemeindeverwaltung bewusst. Sie will die aktuelle Aufmerksamkeit, die das Dorf bekommt, nutzen, um zusätzliche Finanzierungsquellen anzuzapfen. Vor allem mit den Ministerien und lokalen Akteuren, die für den Bau von Sportstätten zuständig sind, sei man im Austausch, berichtet Summerer: „Es geht vor allem darum zu verstehen, in welchem Ausmaß diese Förderungen flüssig erfolgen können und wir damit rechnen können. Ich hoffe aber, dass wir im Frühjahr die nötigen Informationen beisammenhaben und uns um die Ausschreibung der Generalplanung kümmern können. Es gibt aber noch einige Unbekannte.“
So steht noch nicht fest, ob die Gemeinde mit einer Einmalfinanzierung rechnen kann, oder ob diese über mehrere Jahre gestaffelt ist und das Projekt dementsprechend auf Baulose aufgeteilt werden muss. „Wir wollen den Schwung jetzt aber auf jeden Fall mitnehmen“, sagt der Bürgermeister. Er könnte sich vorstellen, die Halle, die dann untrennbar mit seinem Namen verbunden sein wird, nach Jannik Sinner zu benennen: „Doch wir müssen ihn erst Mal fragen.“
Die Gemeinde will Sinner aber nicht nur mit einer neuen Halle, sondern auch mit einem Empfang ehren. Momentan gibt es aber Schwierigkeiten in der Finalisierung eines Termins, meint Summerer: „Er hat bereits einige Empfänge abgesagt. Wir hoffen, dass wir mehr Glück haben. Momentan haben wir den 24. Dezember als Termin angestrebt, aber wir müssen das noch mit seinem Management klären.“
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