Der Vorstoß
Fraktionsübergreifend wurden zu Beginn der neuen Legislatur die Arbeiten an zwei Landesgesetzentwürfen zur Direkten Demokratie abgeschlossen und von Brigitte Foppa und Alex Ploner als Erstunterzeichner:innen eingereicht.
Neben dem Team K und den Grünen hat auch die Fraktion der Freiheitlichen die Entwürfe unterzeichnet.
Es handelt sich um Änderungen und Anpassungen des Landesgesetzes aus dem Jahr 2018. Durch die Änderungen soll die direkte Demokratie niederschwelliger und das Gesetz leichter anwendbar werden. So sollen z.B. die Unterschriftenhürden für die Beantragung von Volksbegehren und Volksbefragungen herabgesetzt werden und die Möglichkeit der Online-Unterschriftensammlung geschaffen werden. Und: Die Richterkommission soll neu zusammengesetzt werden.
“Schon in der letzten Legislatur haben einige Abgeordnete gezeigt, dass ihnen das Instrument der Direkten Demokratie am Herzen liegt. Auch die Rettung des bestätigenden Referendums mit über 70.000 Unterschriften hat gezeigt, dass die Menschen in Südtirol in der Gestaltung der Politik mitreden und mitentscheiden wollen. Vor einigen Monaten hat sich das Bündnis für mehr Demokratie formiert, dem sich mehrere Parteien angeschlossen haben, auch wir als Team K und Grüne. So ist es nur selbstverständlich, dass wir nun das bereits bestehende Gesetz optimieren und mit diesen Gesetzentwürfen gleich tätig geworden sind.“, erklären Alex Ploner und Brigitte Foppa.
„Die jetzt eingereichten Gesetzesinitiativen sehen mehrere technische Verbesserungen und Änderungen vor. Insbesondere sollten weniger Unterschriften notwendig sein, um auf die Instrumente der direkten Demokratie zurückgreifen zu können. Zudem sollen zusätzliche Personen, die Unterschriften beglaubigen können, vorgesehen werden und die digitale Plattform für die Abgabe von Online-Unterschriften, wie sie national bereits vorgesehen ist, soll endlich auch in Südtirol installiert werden,“ so Alex Ploner weiter.
“Die Entscheidungen über die Zulässigkeit von Volksabstimmungen liegen in der Hand der so genannten Richterkommission. Die Initiative für mehr Demokratie und diverse Initiativen, die Volksabstimmungen in den letzten Jahren veranlassen wollten, drängen darauf, dass diese Kommission anders zusammengesetzt ist als bisher. Es sollen demnach nicht mehr Vertretungen des Landesgerichts, des Verwaltungsgerichts und des Rechnungshofes sein, sondern aus einem Pool an Rechtsanwält:innen, Dozent:innen und ehemaligen Richter:innen gelost werden. Das Ziel ist eine größere Unabhängigkeit in oft sehr heiklen Fragen”, ergänzt Brigitte Foppa.
Die direkte Demokratie sei in ständiger Entwicklung. Auch in dieser Legislaturperiode soll dem Rechnung getragen werden, so Foppa und Ploner.
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Kommentare (6)
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sukram
Ein Beweis für den Fachkräftemangel in der Südtiroler Politik direkte Demokratie wird üblicherweise dort angewendet, wo die Gewählten nicht die Verantwortung für Ihre Entscheidung übernehmen wollen.
So wie beim Kaufhaus Bozen. Jetzt falls es ein Problem geben sollte, sagen die Politiker das es die Schuld des Volkes ist, welches bei der Volksabstimmung dafür gestimmt hat.
unglaublich
Menschen, die Macht (zu lange Macht) haben sind gefährlich. Deshalb muss das Volk direkt mitbestimmen. Freue mich über jede Verbesserung des Gesetzes zur Direkten Demokratie.
dn
Was spricht gegen mehr Partizipation?
sukram
Die Kosten: entweder wir minimieren die Organe und investieren in die Abstimmungen (dann reichen ehrenamtliche Landtagsabgeordnete) oder wir investieren in die Organe, due Kompetenzen haben und in unserem Namen Entscheidungen treffen.
dn
Das ist obsolet, sukram lebt in der Vergangenheit. Der moderne Wähler will nicht fremdbestimmt sein.
florianegger
Genau das ist das Problem von uns modernen Wählern: wir wollen überall selbst mitentscheiden, aber die Verantwortung dafür sollten die gewählten MandatarInnen übernehmen.