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Grandioses Debüt

Andrea Götsch (Foto: Julia Frank)

Beim Jubiläumskonzert „60 Jahre Orchester der Musikfreunde“ stand Andrea Götsch erstmals am Dirigentenpult.

Am Anfang stand vor 60 Jahren ein Zeitungsinserat, in dem Prof. Hans Obkircher nach interessierten Hobbymusikern suchte, um ein Laienorchester zu bilden.

Das Orchester der Musikfreunde, das seit wenigen Jahren in Algund seinen Vereinssitz hat, hat sich in all diesen Jahren zu einem festen Bestandteil in Südtirols Musikwelt entwickelt. Wie groß seine „Fangemeinde“ ist, zeigte sich am Samstag (25. November) beim Jubiläumskonzert im voll besetzten Raiffeisensaal des Thalguterhauses in Algund. Zu seinem 60-jährigen Bestehen hatte sich das Orchester selbst ein ganz besonderes Geschenk gemacht

. Am Dirigentenpult stand nämlich nicht wie üblich Michael Hillebrand, sondern als Gastdirigentin die Meraner Klarinettistin Andrea Götsch.

Diese ist hierzulande bestens bekannt als fixes Mitglied im Orchester der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker. Am Samstag gab sie ihr Debüt als Dirigentin und erfüllte sich damit – wie sie nach dem Konzert sagte – „einen Lebenstraum“. Auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet hatte sich Götsch mit diversen Workshops sowie mit Privatunterricht unter anderem bei Christian Laimer. Letzterer war auch ihr erster Klarinettenlehrer und ein wichtiger Weggefährte auf ihrem musikalischen Werdegang – und er wirkte auch selbst als Klarinettist beim Dirigentendebüt von Andrea Götsch mit. Das Orchester der Musikfreunde hat sich mit diesem Konzert einmal mehr als Klangkörper bewiesen, der jungen Menschen hilft, erste musikalische Erfahrungen zu sammeln – diesmal eben nicht für einen Solisten, sondern für die Dirigentin Andrea Götsch.

Orchester der Musikfreunde (Foto: Julia Frank)

Den Auftakt zum Konzert bildete die Suite „Aus Holbergs Zeit“ von Edvard Grieg. Bei diesem und auch den folgenden Werken gab Andrea Götsch ein Zeugnis ihrer großen Musikalität und Leidenschaft, die sie sonst auch mit der Klarinette auszeichnet. Der musikalische Höhepunkt des Abends war zweifelsohne das Cellokonzert in a-Moll von Camille Saint-Saëns, bei dem der gebürtige Algunder Jakob Mitterer als Solist zu hören war. Zum Abschluss spielte das Orchester der Musikfreunde die Symphonie Nr. 1 in c-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die souveräne Leitung des Konzertes durch Andrea Götsch quittierten die rund 500 Zuhörer mit langanhaltendem Applaus. Es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass man Andrea Götsch mit dem Taktstock in der Hand an einem Dirigentenpult sieht.

Durch den Abend führte die Moderatorin Renate Gamper.

Im Probelokal der Musikfreunde, das sich seit Kurzem im Kellergeschoss des Thalguterhauses befindet, konnten die Besucher vor dem Konzert eine umfangreiche und unterhaltsame Ausstellung zur bewegten Geschichte des Orchesters besichtigen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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