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Die Gratis-Parker 

Sepp Noggler und Arno Kompatscher

Viele Ex-Abgeordnete parken kostenlos auf den Parkplätzen der Region, obwohl sie das nicht dürften. Jetzt will der Regionalrat den „furbetti“ das Handwerk legen.

von Matthias Kofler

„Die haben dort nichts zu suchen“, meint Paul Köllensperger (Team K). Auch Katia Rossato von den Fratelli d’Italia findet das Verhalten der Ex-Mandatare unerhört: „Einige verwechseln die institutionellen Parkplätze offenbar mit einem persönlichen Parkplatz auf Lebenszeit.“

Am Montag kommt der Regionalrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Ganz oben auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten, der in der ersten Hälfte der Legislaturperiode den Trentinern zusteht. Im Vorfeld der Sitzung sorgt jedoch ein bislang unbekanntes Privileg der ehemaligen Volksvertreter für Negativ-Schlagzeilen. Das Gebäude der Region am Danteplatz verfügt nämlich über einen Parkplatz, in dem die Bediensteten sowie die amtierenden Regionalratsabgeordneten und Regionalassessoren ihr Fahrzeug abstellen können. Die Region stellt den Politikern eine Fernbedienung zur Verfügung, mit der sie die Schranke am Eingang öffnen können.

Köllensperger und Co. sind davon ausgegangen, dass die Politiker den Parkplatz nur während der Sitzung nutzen dürfen und ihre Fernbedienung nach Ablauf des Mandats wieder zurückgeben müssen. Doch eine nicht unerhebliche Zahl von Ex-Politikern parken ihre Autos weiterhin kostenlos vor dem Gebäude der Region. Sie haben die Fernbedienung nie zurückgegeben oder privat eine Kopie anfertigen lassen. Wenn sie aus der Politik ausscheiden, fordert die regionale Verwaltung sie auf, das Gerät zurückzugeben. Doch viele sagen einfach, dass sie es verloren hätten und zahlen eine Entschädigung von 30 Euro. In Wirklichkeit benutzen sie das Gerät weiter. Andere ehemalige Politiker klingeln einfach an der Tür und lassen sich das Tor von den Bediensteten öffnen.

Die Regionalverwaltung will den „furbetti“ nun das Handwerk legen: Auf Geheiß der Verwaltung hat Regionalratspräsident Sepp Noggler (SVP) alle aktuellen und ehemaligen Abgeordneten schriftlich aufgefordert, ihre Fernbedienung zurückzugeben. Das Gerät wird so umcodiert, dass es nur noch von Politikern benutzt werden kann, die tatsächlich dazu berechtigt sind. Für alle anderen ist die Fernbedienung dann unbrauchbar.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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